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Im Land des Eukalyptusbaums Roman

Titel: Im Land des Eukalyptusbaums Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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ich.«
    Wade wirkte ehrlich geknickt. »Wie traurig! War eine nette Dame.«
    »Sie kannten Sie?«
    »Seit sie zur Reinhart-Farm kam. Sie war ein hübsches, nettes Ding, aber auf dem Land fühlte sie sich offenbar nicht wohl. Soweit ich weiß, hatten die beiden ein Kind, einen kleinen Jungen.«
    »Das dürfte Heath sein. Inzwischen hat er einen Bruder und eine Schwester: Keegan und Shannon.«
    Er schüttelte den Kopf. Daß die Kinder ohne Mutter aufwuchsen, bekümmerte ihn. »Irgendwer hat mir mal erzählt von den anderen Kindern, glaube ich.« Es war schon lange her, mindestens zehn Jahre, seit er Galen getroffen hatte. Die meiste Zeit hatte er in einem schnapsverhangenen Nebel verbracht ...
    Was er dann hinzufügte, war so voller Haß, daß Nola zusammenzuckte. »Für Langford Reinhart würde ich keinen Finger rühren, und wenn er direkt vor meinen Augen stirbt. Von mir aus können Sie sich davonscheren.«
    »Ich habe Sie nicht gebeten, Langford zu helfen. Die Familie seiner verstorbenen Gattin will ihm das Grundstück wegnehmen.«
    »Wie schön für sie. Hoffentlich gelingt es ihnen.«
    Nola war verwundert über die Entschlossenheit in seinen Worten und verärgert, daß er nicht an Galen und die Kinder dachte. Aber sie schluckte ihren Ärger herunter und versuchte, ihn ihretwegen zu überreden.
    »Wenn Galen das Vieh nicht zum Markt bringen kann, werden seine Kinder obdachlos. Langford hat kein Mitleid verdient, zugegeben, aber denken Sie doch an Heath, Keegan und Shannon! Sie lieben die Farm, ebenso wie Galen. Es bricht ihm das Herz, wenn er trotz der Mühe, die er sich gibt, alles verliert. Die Farm soll doch seinen Kindern eine Zukunft sein.«
    Wade Dalton musterte sie eine Zeitlang schweigend, als müßte er ihre Worte abwägen. Immerhin, sie wußte ihre Sache zu vertreten. Kinder können jedes Herz erweichen.
    »Na schön«, schloß er. »Ich mach es für die Kleinen. Und für Galen. Der ist ein anständiger Kerl.« Das war er Galen wohl schuldig. »Langford Reinhart hat nichts anderes verdient, als in der Hölle zu schmoren, und wenn’s nach mir geht, sähe ich ihn dort lieber heute als morgen.«
    Nola fragte sich, warum Wade Langford so sehr haßte. Aber ihr blieb keine Zeit, ihn zu fragen. Nachdem er sich einmal durchgerungen und ein Ziel gesetzt hatte, kam er schneller und energischer auf die Beine, als sie ihm zugetraut hatte.

    Nach Nolas Abschied waren Shannon und Keegan zurückgeblieben und hatten Langford Reinhartschweigend angestarrt. Eine Ewigkeit, wie es schien, starrte er zurück. Er konnte sich selbst kaum erinnern, je mit Kindern zusammengewesen zu sein, und hatte nicht die geringste Ahnung, was er tun sollte. Schließlich konnte er ihnen nicht mehr ins Auge sehen und wandte sich wieder dem Schreibtisch zu. Sollten sie sich doch mit sich selbst beschäftigen, dachte er. Doch als er Platz nahm, stellte er zu seinem Mißvergnügen fest, daß sie ihm folgten.
    »Ach was«, knurrte er. »Was soll ausgerechnet ich mit euch anfangen?«
    Shannon war ihm hinter den Schreibtisch gefolgt und stand dicht neben ihm. Er erstarrte regelrecht und wußte nicht, wohin mit seinen Händen. Gegenüber legte Keegan Papier und Stifte auf die Arbeitsfläche und stützte sich mit dem Ellbogen auf, wobei er den alten Mann nicht aus den Augen ließ. Langford wäre am liebsten aufgestanden und in das obere Stockwerk geflüchtet, aber instinktiv ahnte er, daß sie ihm auch dorthin folgen würden.
    Ohne sich zu regen, beobachtete er Shannon aus den Augenwinkeln. Sie blickte ihn aus großen, blanken Kinderaugen an und wartete ab, was er als nächstes unternehmen würde.
    »Miss Grayson hat schon gesagt, daß Sie zuerst etwas brummig sein würden«, sagte sie. »Aber sie meint, jeder Mensch mag Kinder, und Sie wären einsam. Stimmt das?«
    Langford wandte sich ab. Schon die Erwähnung von Miss Grayson ging ihm auf die Nerven. »Ihr solltet nicht alles glauben, was Miss Grayson sagt!« schimpfte er.
    »Warum nicht? Sie würde uns nicht belügen«, behauptete Shannon.
    Langford hätte ihr gerne widersprochen, und gesagt, daß alle Frauen lügen, aber er biß sich rechtzeitig auf die Zunge.
    »Miss Grayson kennt sich in der Welt aus«, bekräftigte Keegan. »Und sie liest eine Menge, so daß sie aus Büchern lernt.«
    »Frauen denken immer, sie wüßten alles besser!« murrte er. »Das wirst du schon noch lernen, wenn du groß bist.«
    »Hank ist groß und er mag sie gern«, mischte sich Shannon ein. »Und Papa auch, glaube

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