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Im Land des Eukalyptusbaums Roman

Titel: Im Land des Eukalyptusbaums Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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schüttelte ein wenig ratlos den Kopf. Plötzlich bemerkte Nola eine Bewegung an der Tür. Sie drehte sich um und sah Galen dort stehen, der seinen Hut in den Händen hielt. Sie spürte, wie sie rot wurde.
    »Ich möchte gern mit Miss Grayson allein sprechen«, erklärte er mit entschlossener Miene.
    Nola schlug das Herz bis zum Hals, als sie sich an die Kinder wandte. »Geht bitte die Hühner füttern und die Kuh melken, ja?«
    »Wir kommen später wieder und schauen nach, ob Sie was brauchen«, versprach Keegan. Shannon beugte sich vor und küßte ihr die Wange.
    Als sie an ihrem Vater vorbei nach draußen gingen, schlug Galen vor: »Wenn ihr damit fertig seid, könnt ihr Hank bei der Windmühlenpumpe helfen und ein paar Wasserkanister abfüllen!«
    »Danke, Papa«, gab Keegan zurück.
    »Darf ich heute abend mit ganz viel sauberem Wasser baden, Papa?« fragte Shannon.
    Galen blickt ihr in die großen grünen Augen, die vorAufregung leuchteten, und mußte trotz seiner bedrückten Stimmung lachen. »Das können wir alle«, nickte er.
    Voller Vorfreude beratend, wer als erster in die Wanne gehen dürfte, eilten die Kinder davon.
    Als sie das Schulhaus verlassen hatten, schloß Galen die Tür hinter sich. »Jack meint, er hätte Ihre Wunde versorgt. Haben Sie noch Schmerzen?«
    »Nein. Es geht mir schon viel besser, danke. Aber Sie sind doch bestimmt nicht gekommen, um sich nach meinem Befinden zu erkundigen!«
    Galen war erschüttert, wie kühl sie sich ihm gegenüber verhielt, und ihren vorwurfsvollen Blick konnte er nicht ignorieren.
    »Ich hätte mich gestern bei Ihnen bedanken müssen, weil Sie Wade Dalton geholt hatten, um Wasser zu suchen. Im Flinders River war kein Wasser mehr, und zweifellos haben Sie durch Ihren Einsatz die ganze Herde gerettet. Und ohne die Herde könnten wir die Farm gleich aufgeben. Langford und ich sind Ihnen eine Menge schuldig.«
    Nola schlug die Augen nieder. »Es war ein Wagnis, aber wenigstens hat es sich ausgezahlt. Mich hat überrascht, daß Sie nicht selbst daran gedacht haben, Wade Dalton zu holen. Sie wußten doch von seinen Fähigkeiten, oder nicht?«
    »Um ehrlich zu sein, ich habe nicht daran geglaubt, daß er dazu noch imstande ist.«
    »Manchmal bringt uns ein bißchen Vertrauen ein großes Stück weiter.«
    Galen nickte; der Doppelsinn ihrer Worte war ihm nicht entgangen. »Wade war jahrelang mehr betrunken als nüchtern.«
    »Man hatte mich vorgewarnt, bevor ich zu ihm ging.«
    Ihm fiel wieder ein, daß Hank sie als eine sehr entschlossene Person bezeichnet hatte, und so wunderte er sich keineswegs, daß sie sich von den Warnungen nicht hatte abschrecken lassen. »Wie haben Sie ihn denn so schnell ausgenüchtert hierher gebracht?«
    »Das war nicht ganz einfach. Langford gegenüber ist er sehr nachtragend, er haßt ihn regelrecht, aber Ihnen und den Kindern fühlt er sich verpflichtet.«
    Galen wich ihrem Blick aus.
    »Woher kommt dieser abgrundtiefe Haß auf Langford?«
    »Das ist eine lange Geschichte, eine, die besser nicht erzählt werden sollte. Ich bin aber aus einem bestimmten Grund hier.«
    »Und der wäre?«
    »Ich möchte Ihnen erklären, was wir an diesem Nachmittag gemacht haben. Vermutlich haben Sie einen völlig falschen Eindruck bekommen.«
    »Das glaube ich kaum. Was Sie vorhatten, war unschwer zu erkennen.«
    Galen starrte sie ungläubig an. »Sie werden doch nicht glauben, daß wir diese Leute wirklich gebrandmarkt haben?«
    »Was ich gesehen habe, war eindeutig. Hier draußen, nehme ich an, haben die Rinderzüchter ihre eigenen Gesetze, egal wie grausam sie sind.«
    »Was Sie gesehen haben, war nur, daß Hank und ich den beiden angedroht haben, sie zu brandmarken. Es war lediglich ein Trick, um Informationen aus ihnen herauszuholen.«
    Nola starrte ihn mit zusammengepreßten Lippen an. Wie gern hätte sie ihm geglaubt, aber die Botschaften, die sie in den Büchern gefunden hatte, sprachen dagegen. Emily war wirklich verängstigt gewesen, und Nola bezweifelte nicht, daß sie ihren Mann gut hatte einschätzen können.
    »Wie ich sehe, glauben Sie, daß ich lüge«, stieß Galen verzweifelt hervor und starrte sie düster an. »Halten Sie mich wirklich für einen Mann, der dazu fähig wäre?«
    Nola wollte schon sagen, daß sie nicht mehr wußte, was sie wirklich denken sollte. Statt dessen schlug sie die Augen nieder und schwieg. Galen schüttelte den Kopf und starrte aus dem Fenster. Ein paar Minuten lang sprach niemand ein Wort.
    Es war Nola, die das

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