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Im Land des Eukalyptusbaums Roman

Titel: Im Land des Eukalyptusbaums Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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sich kaum verständlich machen konnte. »Viehdiebe! Mit ... Gewehren!«
    Galen warf Hank einen Blick zu. »Los!«

    Auch Galen und Hank ritten zu der Erhebung, die Aussicht auf das Viehcamp bot. Von dort beobachteten sie unbemerkt, wie vier berittene Räuber einen am Boden liegenden Aborigine umkreisten. Lachend quälten sie ihn und schossen – die Kugeln verfehlten ihn nur knapp. Sie genossen ihr grausames Spiel und merkten nicht, daß sie nicht mehr allein waren. In der Ferne trieben zwei ihrer Kumpane ein paar Rinder fort.
    Galen zog leise das Gewehr aus der Halterung an der Satteltasche, zielte und feuerte. Man hörte die Kugel pfeifen, und einem der Viehdiebe fiel plötzlich dasGewehr aus der Hand. Völlig entgeistert wandten sie sich in die Richtung, aus der der Schuß gekommen war, und sahen zu ihrem Entsetzen die drei Männer angreifen. Hank hatte jetzt ebenfalls sein Gewehr im Anschlag und traf einen der Kerle ins Bein. Daß einer von ihnen verletzt und einer entwaffnet war, verwirrte sie lange genug, so daß Jimmy den Unbewaffneten mit seinem Lasso vom Pferd holen konnte. Der Verwundete lag bereits am Boden, die beiden anderen ergriffen hastig die Flucht.
    »Laß sie abhauen«, winkte Galen ab, als Hank die Verfolgung aufnehmen wollte. »Die beiden hier werden schon reden.«
    Er stieg ab und half Jimmy beim Fesseln, während sich Hank um den Verletzten kümmerte. Sie kannten die Männer nicht, aber Galen ahnte schon, für wen sie arbeiteten.
    »Wo bleibt Jack?« erkundigte sich Hank bei Jimmy.
    »Nicht weiß, Boss!«
    »Schau dich besser mal um!« befahl Galen, der sich Sorgen zu machen begann. »Vielleicht ist er verletzt, oder Schlimmeres!«
    Jimmy stieg auf sein Pferd und sprengte davon.
    Galen wandte sich an die Fremden. »Wer hat euch angeheuert?«
    Die beiden warfen sich einen Blick zu und machten den Mund nicht auf.
    »Sieht aus, als wenn wir noch viel Spaß miteinander kriegen«, knurrte Galen.
    Wieder blickten die Viehdiebe einander ratlos an.
    Inzwischen stellten sich die Aborigines einer nach dem anderen wieder ein. Galen war froh, daß keiner von ihnen verletzt zu sein schien. Hank holte ihre Pferde, diein der Nähe standen. Als jeder der Ureinwohner wieder aufsitzen konnte, gab Galen ihnen Anweisung, mit dem Einsammeln der Rinder zu beginnen, bevor sie zu weit weggetrieben würden.

    »Wir sagen nichts!« erklärte einer der Gefesselten herausfordernd.
    Galen und Hank nickten einander zu, und ein gefährliches Glitzern trat in ihre Augen.
    Eindeutig waren sie von jemandem angeheuert worden, dessen Einfluß groß genug war, ihnen selbst in dieser Situation noch ein trügerisches Gefühl von Sicherheit zu geben.
    Galen baute sich vor ihnen auf. »Ihr seid nicht aus dieser Gegend, oder?« Als er erwartungsgemäß keine Antwort bekam, fuhr er fort. »Denn wenn ihr es wärt, hättet ihr allen Grund dazu, vor Angst zu zittern. Wir haben hier draußen unsere eigenen Regeln, wißt ihr!« Während er sprach, drehte er eine Schlinge in sein Lasso. Worauf das hinauslaufen sollte, war den Viehdieben nicht entgangen. Doch noch immer hielten sie es für einen Trick, um ihnen Angst einzujagen.
    »Da ihr es wagt, unsere Herde am hellichten Tag zu überfallen, scheint ihr ja zu wissen, daß im Umkreis von hundert Kilometern kein Sheriff zu finden ist. Was ihr allerdings nicht wißt, ist, daß wir Rinderzüchter so unsere ganz eigene Art haben, mit Leuten euren Schlages umzugehen. Falls ich mich nicht klar genug ausgedrückt haben sollte, es bedeutet: Euer Schicksal liegt ganz in meiner Hand, Gentlemen. Was immer auch mit euch geschieht, das wird nie ein Mensch erfahren, und wenn doch, interessiert es keinen. Viehdiebe gelten hierdraußen als übelster Abschaum. Für das, was ihr getan habt, gibt es absolut keine Strafe, die hart genug ist. Darin sind wir Rinderzüchter alle einer Meinung. Und bei der Wahl unserer Mittel können wir sehr einfallsreich sein, wenn ihr versteht, was ich meine.«
    Die Viehdiebe musterten ihn angespannt. Galen spürte, daß sie noch immer nicht überzeugt davon waren, wirklich in Gefahr zu sein.
    »Ihr seid selbst keine Rinderzüchter, ihr wißt nicht, wieviel Mühe allein es kostet, das Vieh auch nur am Leben zu erhalten. Da können wir es nicht einfach zulassen, daß jemand kommt und uns bestiehlt.«
    »Sie werden uns doch nichts antun«, entfuhr es dem jüngeren der beiden, der mit starkem Akzent sprach. »Wir haben uns doch bloß einen kleinen Spaß erlaubt. Die richtigen

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