Im Land des Falkengottes. Amenophis
Schamhaare, und ich spürte, wie sie bereitwillig die Schenkel öffnete. Es dauerte nicht sehr lange, bis ich die richtige Stelle fand und ich Inena mehr und mehr in Erregung versetzte, und auf ihr «Jetzt!» vereinigten sich unsere Körper erneut, diesmal heftig, laut, bis zur erneuten beiderseitigen Erfüllung und Ermattung. Schwer atmend lag ich auf ihr, mit ihren Armen zog sie mich fest an sich, ich durfte mich jetzt nicht mehr bewegen.
«Dafür, dass wir noch keine fünf Sätze gewechselt haben, verstehen wir uns sehr gut», flüsterte ich ihr nach einer Weile zu und wischte ihr gleichzeitig ein paar Schweißperlen von der Stirn. «Wusstest du, dass es so kommen würde?»
«Nein», sagte sie schlicht, dann sah sie mich mit tanzenden Augen an und fuhr fort: «Ich habe es mir aber gewünscht – gestern schon.»
«Warum, was ist an mir? Eine Schönheit wie du kann andere Männer haben. Erwachsene, erfahrene Männer! Also, was ist es?» Inena lächelte, und ihre Augen flackerten noch mehr als sonst, sie wirkte fast etwas verlegen.
«Es sind deine Augen, Eje», sagte sie ganz langsam.
«Ach was», wehrte ich ab.
«Doch, glaub mir! Es ist wahr. Ich habe noch nie solche Augen gesehen wie deine. Sie fesselten mich vom ersten Augenblick an, als ich dich sah.»
«Aber du hast doch nicht die leiseste Ahnung, wer ich bin!»
«Das glaubst nur du!»
Ich legte mich wieder zur Seite und hörte ihr zu, während meine Hand unaufhörlich über ihren Kopf und die Finger durch ihr Haar strichen. Draußen im Garten wankte eine schlanke Dumpalme gleichmäßig im leichten Wind, und durch das helle Mondlicht hatte jedes ihrer wedelförmigen Blätter und dessen spitzes Ende einen leuchtenden Silberrand.
«Du bist Eje. Deine Eltern heißen Juja und Tuja, deine Schwester heißt Teje, und du bist der beste, der einzige Freund Seiner Majestät, deine Familie kommt aus Achmim, und …»
«Ist ja gut! Aber woher hast du das alles?», fragte ich einigermaßen überrascht.
«Was glaubst du, was ich seit gestern Abend, als ich dich sah, gemacht habe? Woher, meinst du, weiß ich, wo deine Zimmer sind und wie man hier hereingelangt, ohne bemerkt zu werden? Das alles herauszubekommen war Schwerstarbeit! Ein Fehler, und ich wäre schon tot!»
Wie Recht sie hatte! Ich war fassungslos und überglücklich zugleich.
«Und du, wer bist du eigentlich?», fragte ich, während sich meine Finger wieder ihren Brüsten, die mich unverkennbar begeisterten, zuwendeten.
«Ich bin Inena, lebe seit meiner Geburt vor neunzehn Jahren in einem kleinen Dorf im Süden und bin Tänzerin. Meine Eltern habe ich nie kennen gelernt.»
«Und der Harfner?»
«… der Harfner ist mein älterer Bruder Ramessu, blind von Geburt an. Mehr gibt es von mir nicht zu erzählen, Eje.»
Ich spürte, dass das genügen musste, zumindest für heute. Von draußen erklang noch immer Musik, dazwischen Freudenschreie und Gejohle der Feiernden.
Aber es war alles weit weg, unbedeutend. Ich stand auf und schlich mich im flackernden Licht der Öllampen in mein Arbeitszimmer, um von dort einen Krug Wein und zwei Becher zu holen. Durstig von all dem Erlebten tranken wir in großen Zügen die Becher leer – bis auf einen Schluck. Den goss mir Inena lachend über den Bauch, um ihn anschließend unter leidenschaftlichen Küssen aufzusaugen, und um mir erneut zu zeigen, dass sie in den schönen Dingen des Lebens erfahrener war als ich.
Irgendwann verstummte auch der letzte Lärm dieser unruhigen Stadt und des gewaltigen Festes, und ich hörte nur noch eine einzige Nachtigall, die in der Sykomore nahe meinem Fenster unaufhörlich ihren Jubelgesang zelebrierte. Inena umarmte mich fest, ja, sie umklammerte mich, drückte mich an sich, und am Ende eines langen, innigen Kusses, versunken in die herrlichsten Gedanken der Welt, zufrieden, dankbar – ich glaube, das nennt man Glückseligkeit – schlief ich ein, nachdem ich noch zwei- oder dreimal liebevoll «Inena» hauchte.
Ich schlief so tief, so fest, als wäre ich bereits im schönen Westen bei Osiris.
Ein Gefühl, eine Liebkosung, die ich bis dahin noch nicht kannte, ließ mich wach werden: Inena küsste erst meinen Hals, dann meinen Rücken.
Draußen war es schon hell. Im Garten, zwischen all den Palmen und Sykomoren, hingen Dunstschwaden, denn die Nacht war kühl. Die Nachtigall sang sich noch immer die Seele aus dem Leib.
«Ich muss los, Liebster», kündigte Inena die bittere, aber unvermeidbare Wahrheit an.
«Du weißt
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