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Im Licht der Sonne: Roman (German Edition)

Im Licht der Sonne: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht der Sonne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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unheimlich eindringlich. »Antworten.«
    »Was für Antworten?«
    »Alle, die ich bekommen kann. Sie haben wunderschöne Augen.«
    »Was?«
    »War nur eine Feststellung. Ihre Augen sind ganz grün. Nicht mit Blau oder Grau vermischt, sondern nur leuchtend grün. Sehr hübsch.«
    Ripley legte den Kopf schief und verengte die Augen zu Schlitzen. »Wollen Sie mich anbaggern, Doktor Seltsam?«
    »Nein.« Er errötete beinahe. »Es ist mir nur aufgefallen, das ist alles. Oft merke ich gar nicht, dass ich etwas laut ausspreche, was mir gerade durch den Kopf geht.« Er lächelte, langsam und entwaffnend. »Hängt wohl damit zusammen, dass ich viel Zeit allein verbringe, schätze ich, und die Angewohnheit habe, laut zu denken.«
    »Schon möglich. Okay, ich muss jetzt wieder los.«
    Er steckte den Sensor in seine Hosentasche, ohne daran zu denken, ihn wieder auszuschalten. »Vielen Dank für Ihre Hilfe. Und nichts für ungut, okay?«
    »Okay.« Sie reichte ihm die Hand.
    In dem Moment, in dem ihrer beider Hände sich berührten, begann der Sensor in seiner Tasche plötzlich wie verrückt zu summen. »Wow! Moment. Warten Sie!«
    Sie versuchte, ihm ihre Hand zu entziehen, aber sein Griff war überraschend stark. Mit seiner freien Hand riss er den Sensor aus seiner Tasche.
    »Sehen Sie sich das hier an!« In seiner Stimme schwang Erregung mit, ließ sie noch tiefer klingen. »Ich habe noch nie zuvor erlebt, dass das Gerät etwas so Starkes misst. Der Wert ist so hoch, dass er schon fast nicht mehr auf der Mess-Skala ist.«
    Er murmelte Zahlen vor sich hin, als ob er sie sich einprägen wollte, während er Ripley hastig durch den Raum zog.
    »He, Moment mal, Kumpel. Was, zum Teufel, bilden Sie sich ein …«
    »Ich muss diese Werte unbedingt protokollieren. Wie spät ist es? Vierzehn Uhr dreiundzwanzig und sechzehn Sekunden.« Fasziniert ließ er den Sensor über ihre ineinander verschlungenen Hände gleiten. »Jesus! Sehen Sie doch, wie die Nadel ausschlägt! Ist das cool, oder was?«
    »Lassen Sie mich los. Sofort! Sonst nehme ich Sie mit aufs Revier.«
    »Wie?« Er riss seinen Blick von dem Messgerät los und sah Ripley an, blinzelte einmal, um sich zu orientieren. Die Augen, die er gerade eben noch bewundert hatte, waren jetzt so hart und kalt wie Stein. »Tut mir Leid.«
    Er ließ ihre Hand augenblicklich los, und die Summzeichen des Sensors wurden schwächer. »Tut mir Leid«, wiederholte Mac. »Ich vergesse mich manchmal, besonders bei einem neuen Phänomen. Wenn Sie mir nur eine Minute Zeit lassen könnten, um diese Werte festzuhalten und das Gerät dann an meinen Computer anzuschließen.«
    »Ich habe keine Zeit zu vergeuden, während Sie mit Ihren albernen Apparaten herumspielen.« Ripley bedachte den Sensor mit einem wütenden Blick. »Außerdem schätze ich, Ihre Geräte sind defekt. Sie sollten sie mal gründlich überprüfen lassen.«
    »Das glaube ich nicht.« Er streckte die Hand aus, mit der er ihre umfasst hatte. »Meine Handfläche vibriert. Was ist mit Ihrer?«
    »Ich weiß wirklich nicht, wovon Sie reden.«
    »Nur zehn Minuten«, sagte er. »Lassen Sie mir zehn Minuten Zeit, um die wichtigsten Daten aufzuzeichnen, und dann versuchen wir’s noch einmal. Ich möchte unsere Körperfunktionen testen. Körpertemperatur, Umgebungstemperatur.«
    »Ich erlaube Männern erst, meine Körperfunktionen zu testen, nachdem sie mich zum Abendessen ausgeführt haben.« Sie riss den Daumen hoch. »Sie stehen mir im Weg.«
    Er trat beiseite. »Ich werde Sie gerne zum Abendessen ausführen.«
    »Nein, danke.« Sie marschierte schnurstracks zur Tür, ohne einen Blick zurück zu werfen. »Sie sind nicht so ganz mein Typ.«
    Statt seine Zeit mit Ärgern zu verschwenden, als Ripley die Haustür hinter sich zuknallte, suchte Mac nach seinem Recorder und begann, die Daten auf Band zu sprechen.
    »Ripley Todd«, schloss er seinen Bericht. »Deputy Ripley Todd – Ende zwanzig, meiner Schätzung nach. Schroff, misstrauisch, beiläufig grob und unhöflich. Vorfall ereignete sich bei Körperkontakt. Ein Händedruck. Persönliche körperliche Reaktionen waren ein Prickeln und ein Gefühl der Wärme auf der Haut, das sich vom Berührungspunkt aus über die rechte Hand und den Arm bis zur Schulter ausbreitete. Ferner eine Beschleunigung des Pulsschlags und ein vorübergehendes Gefühl der Euphorie. Deputy Todds körperliche Reaktion ist nicht gesichert. Mein Eindruck ist jedoch, dass sie die gleichen oder ähnliche Reaktionen gefühlt

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