Im Licht der Sonne: Roman (German Edition)
Grinsen passieren würde, wenn sie ihm ihre Hantel ins Gesicht schlug. »Sie mögen vielleicht ein reicher Müßiggänger sein, Sportsfreund, aber ich muss für meinen Lebensunterhalt arbeiten.«
»Natürlich. Wenn Sie wegen des Energieimpulses neulich nicht beunruhigt sind, würde ich mich wirklich freuen, wenn Sie mich wieder besuchten. Jetzt, da meine Geräte alle angeschlossen sind, könnte ich das Phänomen mit Ihrer Hilfe untersuchen oder zumindest einige Messwerte sammeln.«
»Kein Interesse.«
»Ich bezahle Sie für die Zeit, die Sie mit mir arbeiten.«
»Ich brauche Ihr Geld nicht.«
»Das macht es nicht weniger wertvoll. Überlegen Sie es sich.« Er beschloss, sein Training für heute abzukürzen und ihr Zeit zum Nachdenken zu geben. »Übrigens«, fügte er hinzu, als er die Hanteln zurücklegte. »Gut trainierte Muskeln, die Sie da haben.«
Sie fletschte lediglich die Zähne, als er hinausschlenderte.
Es ist doch nicht zu fassen, dachte sie, als sie ihre Übungen beendete, dass ein solcher Armleuchter es wagt, mir vorzuwerfen, ich hätte Angst! Wenn es nicht so lächerlich wäre, wäre es geradezu beleidigend. Und dass er sich dann auch noch einbildete, er könnte ihre Zeit für seine kindischen Experimente oder Studien kaufen oder wie zum Teufel er das, was er tat, auch immer nennen mochte.
Es war ein Jammer, wirklich ein Jammer, dass er der bestaussehende und ganz sicherlich der am besten gebaute Mann war, der ihr seit Monaten über den Weg gelaufen war. Wenn er nicht ein solch nervtötender Schwachkopf gewesen wäre, hätten sie sich bei ein paar Übungen ganz anderer Art miteinander amüsieren können.
Stattdessen würde sie sich bemühen müssen, ihn sooft wie möglich zu meiden. Es würde zwar nicht leicht sein, aber sie würde es zu ihrem Winterprojekt machen.
Nachdem ihre Muskeln angenehm ermüdet waren, kehrte Ripley in den Umkleideraum zurück, duschte, zog ihren Einteiler an und ging in den Pool-Bereich.
Und erkannte augenblicklich, dass sie es sich eigentlich hätte denken können. Mac war bereits im Wasser und schwamm mit langsamen, fast trägen Zügen seine Bahnen. Sie war überrascht, als sie sah, dass seine Sonnenbräune jeden Zentimeter seines Körpers bedeckte – oder zumindest jeden
Zentimeter, den sie sehen konnte. Seine schwarze Badehose verhüllte nicht allzu viel von ihm.
Wie auch immer, sie würde nicht auf das Schwimmen verzichten, selbst wenn das bedeutete, dass sie das Wasser mit ihm teilen musste. Energisch warf sie ihr frisches Handtuch beiseite und hechtete mit einem Kopfsprung ins Becken.
Als sie wieder auftauchte, war Mac eine Armeslänge von ihr entfernt und trat lässig Wasser. »Ich habe eine Idee.«
»Ich wette, Sie stecken voller idiotischer Ideen.« Sie legte den Kopf in den Nacken und strich sich mit beiden Händen das nasse Haar aus dem Gesicht. »Hören Sie, ich möchte einfach nur meine Bahnen schwimmen und dann wieder gehen. Es ist ein großer Pool. Sie bleiben auf der Seite da, und ich werde auf dieser bleiben.«
»Oder nennen wir es anders. Sagen wir, es ist keine Idee, sondern ein Vorschlag.«
»Booke, Sie bringen mich allmählich auf die Palme!«
»Ich wollte nicht …«
Diesmal errötete er tatsächlich, eine absolut hinreißende Kombination zusammen mit diesen männlichen Bartstoppeln. Der kleine Funke der Wollust, den sein Anblick in ihrem Bauch entzündete, brachte sie völlig aus dem Konzept. Sie verengte die Augen zu Schlitzen.
»Ich wollte damit nicht andeuten …« Er atmete zweimal tief durch, wohl wissend, dass er sonst stottern würde. »Ich wollte Ihnen ein Wettschwimmen vorschlagen.«
Er wusste, dass er sie bei ihrem sportlichen Ehrgeiz gepackt hatte, als er sah, wie ihre Augen funkelten, kurz bevor sie sich im Wasser herumdrehte und zur anderen Seite des Beckens schwamm. »Kein Interesse.«
»Ich werde Ihnen eine Viertellänge Vorgabe lassen.«
»Ja, keine Frage, Sie bringen mich definitiv auf die Palme.«
»Über vier Bahnen«, fuhr er hartnäckig fort, da er sich an
der Idee festgebissen hatte wie ein Hund an einem Knochen. »Wenn Sie gewinnen, werde ich Sie nicht wieder belästigen. Wenn ich gewinne, bekomme ich eine Stunde Ihrer Zeit. Eine Stunde gegen drei Monate. Das sind doch nun wirklich sehr günstige Bedingungen für Sie.«
Sie war drauf und dran, ihn abblitzen zu lassen. Wollte ihn abblitzen lassen. Er konnte sie nicht belästigen, wenn sie sich nicht von ihm belästigen ließ. Es gab nur einen kleinen
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