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Im Licht der Sonne: Roman (German Edition)

Im Licht der Sonne: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht der Sonne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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nur ein Spinner, aber es gibt sicherlich genauso viele, die ihn ernst nehmen. Und das Schlimmste von allem ist, dass Mia es sich in den Kopf setzen konnte, ihm Rede und Antwort zu stehen. Mit ihm zusammenzuarbeiten.«
    »Ja, schon möglich.« Er wollte nicht hinzufügen, dass er sich fast sicher war, dass Nell das Gleiche tun würde. Sie hatten bereits eine Diskussion darüber gehabt. »Es ist ihre Wahl, Rip. Das braucht deine Entscheidung nicht zu beeinflussen.«
    Sie warf einen angewiderten Blick auf ihren Kaffee. »Booke hat mir eine Stunde abgewonnen.«
    »Was?«
    »Der hinterlistige Scheißkerl hat mich heute Morgen durch einen faulen Trick dazu gebracht, mit ihm zu wetten. Ich hab die Wette verloren, deshalb muss ich ihm eine Stunde als Versuchskaninchen bei seinem Voodoo-Schwachsinn dienen.«
    »Oh. Wie kommt’s, dass du verloren hast?«
    »Darüber möchte ich nicht reden«, murmelte Ripley
    Aber Zack versuchte bereits, dahinter zu kommen. »Du bist heute Morgen nirgendwo hingegangen außer ins Fitnessstudio, stimmt’s? Ich habe gehört, dass er dort Mitglied
geworden ist. Ist das der Ort, wo du ihn zufällig getroffen hast?«
    »Ja, ja, ja.« Sie stieß sich von der Schreibtischkante ab und wanderte nervös im Raum hin und her. »Wer hätte denn auch gedacht, dass er sich so bewegen könnte? Bei einem Sprint, okay da würde mir das ja noch einleuchten, weil er durch seine Körpergröße mir gegenüber im Vorteil ist. Aber nicht bei einem Wettkampf über hundert Meter Freistil.«
    »Ein Wettschwimmen?« Zacks Augen wurden groß. »Er hat dich bei einem Wettschwimmen besiegt?«
    »Ich habe doch gesagt, ich will nicht darüber reden. Ich war irgendwie nicht in meinem gewohnten Rhythmus, das ist alles.« Sie fuhr herum und warf ihm einen schiefen Blick zu. »War das etwa ein Lachen, was ich da gerade gehört habe?«
    »Worauf du dich verlassen kannst. Kein Wunder, dass du so in Rage bist.«
    »Halt einfach den Mund, ja? Ich weiß sowieso nicht, was er in einer Stunde beweisen zu können glaubt. Mit seinen lächerlichen Energiedetektoren und Geister-Sensoren. Es ist pure Zeitverschwendung.«
    »Dann brauchst du dir ja keine Sorgen zu machen. Um wie viele Längen hat er dich geschlagen?«
    »Halt die Klappe, Zack!«
     
    Ripley beschloss, die Sache hinter sich zu bringen, so wie man eine unangenehme Wurzelkanalbehandlung hinter sich bringen würde. Und sie beschloss, zu Fuß zu gehen und Zack den Streifenwagen zu überlassen, weil sie das Hintersichbringen-Stadium auf diese Weise noch ein bisschen länger hinausschieben konnte.
    Es herrschte schon tiefe Dunkelheit, als sie die Straße zu dem gelben Cottage entlangwanderte, und der Neumond spendete keinerlei Licht. Seit dem Morgen waren noch zehn
Zentimeter mehr Schnee gefallen, aber die Wolken hatten sich gegen Abend verzogen. Der klare Himmel und die frostig glitzernden Sterne machten jede Hoffnung auf milderes Wetter zunichte. Die Kälte war beißend und so scharf wie eine Rasierklinge, die in jedes Fleckchen ungeschützter Haut schnitt.
    Ripley ging mit schnellen Schritten, während sie ihre Taschenlampe benutzte, um den Weg zu beleuchten.
    Sie schüttelte den Kopf, als sie den Strahl der Lampe über Macs Rover wandern ließ. Er hatte sich nicht die Mühe gemacht, den Wagen freizuschaufeln. Typisch überkandidelter Professor, dachte sie. Überhaupt kein Sinn für das Praktische.
    Sie stapfte die Stufen zur Tür hinauf und hämmerte mit einer in Wolle gehüllten Faust gegen das Holz.
    Mac machte auf, gekleidet in ein graues Sweatshirt, das schon bessere Tage gesehen hatte, und Jeans, die ebenso abgewetzt aussahen. Ripley schnupperte den unverkennbaren Duft von Nells Rindfleischsuppe und entschied, dass es die Suppe war und nur die Suppe, die ihr das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ.
    »Hi. Mann, ist das kalt draußen! Es müssen fast fünfzehn Grad minus sein.«
    Er trat zurück, um Ripley hereinzulassen, und spähte dabei nach draußen. »Kein Wagen? Sie sind bei dieser Kälte den ganzen Weg zu Fuß gegangen? Sind Sie verrückt?«
    Sie betrachtete das chaotische Gewirr von Kabeln und die vielen Geräte, die in das winzige Wohnzimmer hineingestopft waren.
    »Sie leben hier praktisch auf einer Schrotthalde, und dann fragen Sie mich, ob ich verrückt bin?«
    »Es ist viel zu kalt draußen, um einen Abendspaziergang zu machen.« Instinktiv griff er nach ihren behandschuhten Händen und rieb sie zwischen den seinen.
    »Wenn Sie zu grapschen anfangen, knalle ich

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