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Im Licht der Sonne: Roman (German Edition)

Im Licht der Sonne: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht der Sonne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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stimme dir nämlich zu. Es macht einfach keinen Sinn. Es tut ihr doch immer noch weh.« Sie seufzte, denn es tat auch ihr immer noch weh, nur ein ganz kleines bisschen, dass Mia so litt. »Und außerdem, wenn Mia wissen
wollte, wie es ihm geht und was er so macht, könnte sie es ja einfach herausfinden.« Lulu nickte. »Es ist einfach ein besseres Gefühl für mich zu wissen, dass jemand der gleichen Meinung ist wie ich. Geh jetzt essen. Heute gibt es Suppe mit schwarzen Bohnen.«
    »Das ist genau das, was ich brauche. Oh, und … Lu?« Ripley hielt auf dem Weg zur Treppe noch einmal inne. »Wenn du Jane zurückschreibst, sag ihr, sie soll nichts darüber sagen. Du weißt schon.«
    »Schon geschehen.«
    Das, sagte sich Ripley, sollte es für heute aber auch wirklich gewesen sein. Drei gute Taten an einem Tag, konnte man da noch mehr verlangen? Sie schlenderte zum Tresen hinüber und klingelte. Dann sah sie durch die geöffnete Küchentür hindurch, wie Nell Mac gerade eine Tasse Suppe und ein Sandwich servierte.
    Er hatte am Küchentisch Platz genommen – ein Platz, an dem normalerweise nur Freunde sitzen durften. Ripley war bereits mit zwei schnellen, weit ausholenden Schritten bis ans Ende des Tresens gegangen, bevor sie sich bremste.
    Nein, das ist nicht die richtige Methode, dachte sie. Wild um sich feuernd dort hineinzuplatzen – metaphorisch ausgedrückt  – war einfach nicht die richtige Art, um mit diesem Mann, dieser Situation, ihrer eigenen Verärgerung umzugehen.
    Sie ließ sich einen Moment Zeit, um sich wieder zu beruhigen, dann ging sie um den Tresen herum und in die Küche.
    »Hi, Nell. Mac.« Sie gab sich alle Mühe, ihren guten Willen zum Ausdruck zu bringen, und schnüffelte in der Luft. »Das riecht ja lecker. Ich nehme das Gleiche, was Mac bestellt hat. Ist es okay, wenn ich hier in der Küche esse?«
    »Natürlich. Nimmst du auch einen Kaffee dazu?«, fragte Nell.
    »Motzen wir ihn doch etwas auf und machen einen Milchkaffee daraus.« Ripley knöpfte ihre Jacke auf, ließ sie von ihren Schultern gleiten und hängte sie über die Stuhllehne. Und schenkte Mac ein langsames, warmes Lächeln. »Es stört Sie doch wohl nicht, wenn ich mich dazusetze, oder, Professor?«
    »Nein. Du siehst toll aus heute.«
    »Danke.« Ripley setzte sich ihm gegenüber. »Was führt dich hierher?«
    »Ich hatte ihn gebeten, mit in die Küche zu kommen, Ripley.« Nell drückte kurz Ripleys Schulter, bevor sie eine Tasse Suppe vor sie auf den Tisch stellte. »Um zu reden.«
    Wut bahnte sich einen Weg durch Ripleys Kehle hinauf und wurde pflichtbewusst wieder hinuntergeschluckt. »Wenn das für dich in Ordnung ist, habe ich da auch kein Problem mit.«
    »Genau genommen hatte Mac mich gerade mit ein paar Geschichten von seinen Reisen und seiner Arbeit unterhalten. Es ist faszinierend. Ich werde mir auf alle Fälle diese Bücher bestellen, die Sie mir empfohlen haben«, fügte Nell noch hinzu und warf ihm einen Blick zu, während sie Ripleys Sandwich zubereitete.
    »Ich hoffe, Sie werden mir Ihre Meinung über die Bücher sagen wenn Sie sie gelesen haben.«
    »Das werde ich.« Nell servierte Ripley das Sandwich. »Ich hol eben deinen Milchkaffee.«
    Nachdem Nell außer Hörweite war, beugte Mac sich zu Ripley vor. »Ich dränge sie zu gar nichts.«
    Ripley hob beschwichtigend die Hand. »Friede!« Und schenkte ihm dazu ein Lächeln. »Nell ist für ihr Leben selbst verantwortlich, sie trifft ihre eigenen Entscheidungen.« Du elender Scheißkerl.
    »Okay. Aber ich möchte dir noch sagen, ich weiß, dass Nell mehr durchgemacht hat, als jemals irgendjemand
durchmachen müssen sollte. Egal, worum es auch gehen mag, ich werde sie nicht drängen.«
    Ripley glaubte ihm zwar, doch das änderte gar nichts.
    Sie aß mit ihm zu Mittag, hörte sein belustigtes Lachen, als sie ihm von dem Hund und Dennis erzählte. Und es ärgerte sie, feststellen zu müssen, dass es ihr Spaß machte, sich mit ihm zu unterhalten und ihn lachen zu hören.
    Es war ganz einfach nett, mit dem Mann zusammen zu sein, auch wenn er eine Nacktschnecke war.
    Unter anderen Umständen – wenn er zum Beispiel kein hinterhältiger, lügnerischer und betrügerischer Idiot gewesen wäre, hätte sie es genossen, ihre Zeit mit ihm zu verbringen. Ihn besser kennen zu lernen. Herauszufinden, was da so alles vor sich ging in diesem Hochleistungsgehirn.
    Sein Grips war alles andere als langweilig. Das hatte sie schon herausgefunden. Dann waren da noch diese

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