Im Licht der Sonne: Roman (German Edition)
Verzierungen und einer breiten, überdachten Veranda. Es steht ziemlich einsam, direkt oberhalb einer kleinen Bucht mit einem schmalen Sandstrand. Es gibt dort eine fantastische kleine Höhle.«
»Das Haus der Logans«, erklärte sie kurz angebunden. »Das ist die Familie, der das Hotel gehört.«
»Das Haus wirkte unbewohnt.«
»Sie leben nicht mehr hier. Sie vermieten das Haus dann und wann während der Saison. Warum interessierst du dich dafür?«
»Erstens mal, weil es ein wunderschönes Fleckchen Erde ist und ein reizvolles altes Haus. Zweitens, weil meine Geräte
in dieser Gegend besonders hohe Messwerte angezeigt haben.« Er beobachtete, wie Ripleys Blick zu ihrem Bruder schweifte, wie sich ihre Blicke für einen Moment trafen. »Ich habe nicht viel über die Logans in Erfahrung bringen können. Sie tauchen natürlich in meiner Untersuchung auf, aber keiner im Dorf kann mir sonderlich viel über sie sagen. Wie lange ist es her, dass jemand von der Familie in dem Haus wohnte?«
»Über zehn Jahre«, antwortete Zack, als Ripley stumm blieb. »Mr Logan oder einer seiner Bevollmächtigten kommt ab und zu wieder hierher, um nach dem Rechten zu sehen, aber sie wohnen dann immer im Hotel.«
»Was für ein Jammer, ein so wunderschönes Haus leer stehen zu lassen. Spukt es darin?«
Zack grinste, als seine Schwester etwas Unverständliches vor sich hin knurrte. »Nicht, dass ich wüsste.«
»Zu schade.« Und das war Macs voller Ernst. »Was ist mit der Höhle? Ich habe dort die höchsten Messwerte registriert.«
»Die Höhle ist nichts weiter als eine Höhle«, fauchte Ripley. Es hatte ihr einen Stich versetzt, als Mac von der Höhle angefangen hatte, und das ärgerte sie.
»Wir haben sie benutzt, als wir Kinder waren«, erklärte Zack. »Um Piraten zu spielen oder Indiana Jones oder was auch immer. Es ist auch bekannt, dass sich manchmal Teenager dort herumtreiben, die die Höhle als eine Art Seufzergässchen benutzen …« Er brach abrupt ab, als ihm plötzlich die Erkenntnis dämmerte.
Sam Logan und Mia. Sie waren auch einmal Teenager gewesen, und die Höhle war ganz sicherlich ihr geheimer Treffpunkt gewesen. Ein Blick in das Gesicht seiner Schwester sagte ihm, dass sie davon gewusst hatte. Und dass sie jetzt die Privatsphäre einer Freundin aus der Kindheit zu schützen versuchte.
»Würde mich nicht wundern, wenn Ihre Geräte auf all diese Hormone dort reagieren«, sagte Zack vergnügt. »Was gibt es denn zum Nachtisch, Schatz?«
Nell stand auf, unfähig, sich einen Reim auf die seltsame Reaktion ihrer Schwägerin zu machen. »Ich hole ihn. Ripley, hilfst du mir bitte mal?«
»Ja, klar. Natürlich.« Wütend schob Ripley ihren Stuhl zurück und marschierte in die Küche.
»Was ist denn los?«, verlangte Nell zu wissen, als sie allein waren. »Was willst du nicht über das Haus der Logans sagen?«
»Es ist nur ein altes Haus.«
»Ripley, ich kann nichts dafür, wenn ich vollkommen im Dunkeln tappe.«
Ripley wanderte in der Küche hin und her, die Hände in den Taschen vergraben. »Sam und Mia – die beiden hatten früher mal was miteinander.«
»So viel weiß ich auch. Er ist gegangen und nicht wieder zurückgekehrt. Es tut ihr noch immer weh.«
»Ja, na ja, sie sollte endlich drüber wegkommen, verdammt noch mal.« Mit einem Seufzer bückte sich Ripley, um Diego, Nells graue Katze, zu streicheln. »Die beiden waren ein Liebespaar. Mia und ich, wir waren damals noch … wir waren Freundinnen. Wir wussten alles über einander. Als sie das erste Mal mit Sam zusammen war, intim zusammen, meine ich, waren sie in der Höhle. Die Höhle war einer ihrer Treffpunkte.«
»Ich verstehe.«
»Es ist immer noch ein wunder Punkt bei ihr, und sie braucht keinen Trottel, der unangenehme Fragen stellt und Energiemessungen vornimmt.«
»Ripley, meinst du nicht, dass Mac weniger dazu neigen würde, Mia an dieser empfindlichen Stelle zu treffen, wenn er Bescheid wüsste?«
»Ich weiß nicht, was ich von ihm halten soll.« Angewidert richtete Ripley sich wieder auf. »In der einen Minute ist er ein unheimlich netter Typ, und in der nächsten versucht er, dich über deinem eigenen Schmorbraten auszuhorchen und dir Informationen abzuschmeicheln. Er hat kein Recht, als Gast hierher zu kommen und dich und Zack unter Druck zu setzen.«
»Ich habe mich nicht unter Druck gesetzt gefühlt.« Nell nahm eine Boston Cream Pie aus dem Kühlschrank. »Es tut mir Leid, dass dich das so aufregt, aber ich habe bereits
Weitere Kostenlose Bücher