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Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Im Licht der Sterne: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht der Sterne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ist. Aber ich habe dir gesagt, dass ich dir nicht alles erzählen kann. Dass ich nicht ins Detail gehen kann.«
    »Dies ist kein verdammtes Detail. Du bist immer noch verheiratet mit dem Mann, der dir dies angetan hat.«
    »Ja.«
    »Willst du dich scheiden lassen?«
    »Nein.«
    »Nun, das ist deutlich genug.« Er zog sich seine Stiefel an, sein Jackett.
    »Ich kann nicht zulassen, dass er herausfindet, wo ich bin. Ich kann nicht zulassen, dass er mich findet.«
    Er wollte schon die Tür aufstoßen, verharrte dort, die Hand am Türgriff. »Ist dir einmal nur, ein einziges Mal nur der Gedanke gekommen, dass ich dir geholfen hätte, alles getan hätte, was notwendig ist? Ich hätte jeder Fremden geholfen, Nell, weil es mein Job ist. Du hättest wissen müssen, dass ich es erst recht für dich getan hätte.«
    Sie wusste es, dachte sie, als er sie verließ. Es war nur eins von vielen Dingen, die sie fürchtete. Unfähig zu weinen saß sie in ihrem Haus, das sie sicher gemacht hatte, und leer.

17
    »Ich habe ihn verloren. Ich habe ihn zerstört.«
    Nell saß in Mias großer, prächtiger Wohnhöhle vor einem gemütlichen Kaminfeuer und nippte an einer Tasse mit beruhigendem Zimttee. Isis hatte sich wie eine warmer Muff auf ihrem Schoß eingerollt.
    Nichts von alledem konnte ihre Stimmung heben.
    »Beschädigt, vielleicht. Verlorenes kann man wieder finden.«
    »Dieses nicht, Mia. Alles, was er gesagt hat, ist die reine Wahrheit. Ich wollte nicht darüber nachdenken, wollte es nicht sehen, aber es ist wahr. Ich hatte kein Recht dazu, die Dinge sich so ernsthaft entwickeln zu lassen.«
    »Ich habe leider kein härenes Büßergewand zur Hand, aber im Notfall kann ich eins besorgen.« Angesichts Nells schockiertem Blick, hob Mia kurz entschuldigend ihre Schultern. »Ich mag euch beide, und deswegen habe ich auch Verständnis für euch beide. Aber Tatsache ist, dass ihr euch ineinander verliebt habt. Und ihr seid beide damit umgegangen, wie ihr damit umgehen musstet. Ihr habt euch gegenseitig etwas gegeben, was nicht jeder findet, etwas sehr Seltenes. Da gibt es nichts zu bereuen.«
    »Ich bereue doch nicht, ihn zu lieben oder von ihm geliebt zu werden. Ich bereue eine Menge Dinge, aber das ganz gewiss nicht.«
    »Nun gut. Dann musst du den nächsten Schritt tun.«
    »Es gibt keinen nächsten Schritt. Ich kann Zack nicht heiraten, weil ich gesetzlich an jemand anderen gebunden bin.
Selbst wenn Evan sich von mir scheiden lassen würde, wegen böswilligen Verlassens oder was auch immer, könnte ich Zack nicht heiraten. Meine Papiere sind falsch.«
    »Das sind Nebensächlichkeiten.«
    »Nicht für ihn.«
    »Ja, du hast Recht.« Sie tippte mit ihren schönen Fingernägeln an ihre Tasse, als sie darüber nachdachte. »Einige Dinge kann Zack, weil er eben Zack ist, nur schwarz-weiß betrachten. Entschuldige, dass ich das nicht vorhergesehen und dich gewarnt habe. Ich kenne ihn«, murmelte Mia, als sie aufstand und sich reckte. »Ich habe nicht angenommen, dass er so schnell eine legale Bindung wollen würde. Ich bin offensichtlich in Liebesdingen etwas aus der Übung.«
    Sie schenkte Tee nach, wanderte nachdenklich mit ihrer Tasse durch den Raum.
    Es gab zwei Sofas, beide dunkelgrün, die zum Hinsetzen und Einsinken einluden. Sie waren übersät mit bunten Kissen aus weichem Stoff, einem qualitativ hochwertigem Gewebe. In ihrem Privatleben bestand Mia auf Luxus.
    Der Raum war angefüllt mit Antiquitäten, weil sie außer im Büro alte Dinge lieber mochte als neue. Auch die Teppiche auf dem Dielenboden aus Kastanienholz waren alt und hatten angenehm bedeckte Farben. Überall standen Blumen in kostbaren Kristallvasen oder in hübschen farbigen Flaschen, die keinerlei besonderen Wert hatten.
    Einige der Kerzen, mit denen sie sich immer umgab, brannten. Die weißen, die für Frieden.
    »Du hast ihn verletzt, Nell, und zwar doppelt. Erstens, dass du ihm aufgrund seines Antrags nicht vor Entzücken in die Arme gesunken bist.« Sie unterbrach sich, hob eine Augenbraue. »Ich habe dir gesagt, dass ich aus der Übung bin auf diesem Gebiet, aber nichtsdestotrotz scheint mir klar zu sein, dass ein Mann, der gerade einer Frau einen Heiratsantrag macht, nicht erfreut ist, wenn sie nein danke sagt.«
    »Ich bin keine komplette Idiotin, Mia.«
    »Nein, Schätzchen, es tut mir Leid.« Zerknirscht, wenn auch heimlich amüsiert über Nells beißenden Tonfall, trat Mia hinter sie und streichelte ihr über den Kopf. »Natürlich bist du das nicht. Und

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