Im Licht der Träume: Drei Romane in einem Band (German Edition)
Herz flatterte wie Vogelschwingen. »Doch, ja, wahrscheinlich habe ich Angst. Ein wenig. Weil es … alles bedeutet.«
Achtlos warf er seine Kleidung auf den Stuhl, ließ sie dabei keine Sekunde aus den Augen. »Ich weiß nicht, was ich glauben, was ich akzeptieren kann. Außer einer Sache.« Er beugte sich über sie, sein Mund war nur ein Hauch von ihrem entfernt. »Dies hat Bedeutung. Hier. Jetzt. Du. Dies hat Bedeutung.«
»Liebe mich.« Sie zog ihn an ihre Lippen. »Ich sehne mich schon so lange nach dir.«
Es war langsam, erforschend, süß. Es war Seufzen und atemloses Schweigen, Schmecken und Fühlen. Er erlebte, wie ihr Mund sich perfekt an seinen anpasste, erlebte die erotische Geschmeidigkeit ihrer Zunge, das einladende Wölben ihres Rückens. Er schluckte jeden ihrer keuchenden
Atemzüge, während er die Hände langsam, quälend langsam über sie gleiten ließ. Erblühende Rundungen, heiße brennende Haut. Er erforschte ihre Brüste mit den Händen, dann mit dem Mund, reizte ihre Nippel mit Zunge und Zähnen, bis sie mit lautem Stöhnen seinen Namen ausstieß wie ein Gebet.
Sie streichelte über seinen Körper, befühlte seine Muskeln, zeichnete mit dem Finger die kleinen Narben nach. Nicht der Körper eines Kriegers, sondern der eines Mannes, dachte sie. Und im Moment gehörte er ihr. Ihr Herz schlug langsam und dumpf, als er sie nun mit dem Mund erkundete. Er war so geduldig und konzentriert, dass sie sich eine Närrin schalt, weil sie ihn vorhin für unbeherrscht gehalten hatte.
Ihr Herzschlag raste, die Sonne wärmte ihre geschlossenen Lider, als die Lust sie überschwemmte. Und die Liebe, die sie so lange im Herzen bewahrt hatte, blühte auf wie ein Strauch wilder Rosen.
»Calin.«
Sein Name lag zitternd auf ihren Lippen, als er aus ihrem Schoß trank. Er beobachtete, wie ihre Augen aufflogen, wie das tiefe Blau der Iris glasig wurde und sich dann in wortloser Erregung verdunkelte. Er trieb sie über den Rand der Ekstase hinaus, war von wilder Freude erfüllt, als sie aufschrie, und erbebte, als ihre zu Fäusten zusammengeballten Hände sich lösten.
Sie gehörte ihm, war alles, was er denken konnte, während er sein heißes Begehren an ihrem Schenkel entlangstreichen ließ. Ihm allein.
Das Blut rauschte in seinem Kopf, als er in sie hineinglitt
und sie vor Lust stöhnte, sich ihm einladend entgegenwölbte. Jetzt waren ihre Augen geöffnet, leuchtend blau und eindringlich. Und ihre Arme waren besitzergreifend um ihn geschlungen. Sie vereinten sich in einem Rhythmus, vertraut und uralt wie die Welt.
Er drang tiefer und tiefer in sie ein, sein Mund suchte gierig den ihren in atemloser, gegenseitiger Lust. Mit einem Aufschrei ergoss er sich in sie, und sie wurde von jenem gleißendem Glück durchströmt, wie sie es sich ein Leben lang erträumt hatte.
Sie drückte ihn eng an sich, bis die Spannung aus seinem Körper gewichen war. Und strich durch sein Haar, als er den Kopf zwischen ihre Brüste legte. »Das ist neu«, sagte sie leise. »Es gehört uns. Ich hätte nicht gedacht, dass das möglich wäre. So vieles weiß ich, doch dies habe ich nicht geahnt.«
Er hob den Kopf ein wenig, damit er ihr Gesicht sehen konnte. Ihre Haut war weich und feucht, ihr Blick verhangen, ihr Mund rosig geschwollen. »Ist das die Wirklichkeit oder nur ein schöner Traum?« Er umfasste mit einer Hand ihr Kinn, drehte ihr Profil ein winziges Stück zur Seite, sah es bereits gerahmt, in genau diesem Licht. Schwarz und Weiß. Er würde es Danach nennen. »Vermutlich habe ich einen Nervenzusammenbruch. Einen Fehler im Betriebssystem.«
Ihr Lachen war hell, prustend. Sorglos. »Nun, dein Motor scheint recht gut zu laufen, falls du auf eine Antwort abzielen solltest.«
Er grinste. »Wir sind im einundzwanzigsten Jahrhundert. In mein Auto sind Telefon und Faxgerät eingebaut, in meinem
Büro steht ein Computer, der alles macht, außer meinem Bett, und ich soll einfach so glauben, dass ich gerade mit einer Hexe Liebe gemacht habe. Einer Hexe, die aus dem Nichts ein Feuer entfacht, die einen Sturm aufkommen lässt, wenn nicht die kleinste Brise im Anmarsch ist.«
Sie kämmte mit den Fingern durch sein Haar, so wie sie es sich unzählige Male vorgestellt hatte. »Magie und Technologie schließen einander nicht aus. Das Problem ist, dass die Technologie die Magie als Einbildung abtut. Normalität besteht jedoch nur im richtigen Verhältnis der beiden zueinander.« Sie bemerkte, wie sich sein Blick umschattete. »Du
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