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Im Licht der Träume: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Im Licht der Träume: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Titel: Im Licht der Träume: Drei Romane in einem Band (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sagt? Nein, das ist nicht richtig. Überhaupt nicht richtig. Drehen Sie sich um. Sie haben einen schönen Rücken.«
    »Ja?« Überrascht drehte sie den Kopf zu ihm um.
    »Genau! Bleiben Sie so. Das Kinn etwas mehr zur Schulter senken, den Blick auf mich richten. Ja. So.«
    Das war der Ausdruck, den er wollte. Nicht mehr schüchtern, sondern scheu, was etwas gänzlich anderes war. Ein Anflug davon lag in ihrem aufwärts gerichteten Blick, der Neigung ihres Kopfes. Und dazu der Hauch von Koketterie, der ihre Lippen umspielte.
    Allena von den Elfen, dachte er, in Gedanken bereits bei dem Tonmodell, das er gleich anfertigen wollte. Er riss die Blätter aus dem Block und heftete sie mit Reißzwecken an die Wand.
    »Ich arbeite besser, wenn ich neben den Skizzen auch das Modell vor Augen habe. Entspannen Sie sich eine Minute, während ich den Ton vorbereite.« Als er an ihr vorbeiging, legte er flüchtig die Hand auf ihre Schulter. »O Gott, Sie sind ja ganz ausgekühlt. Warum haben Sie nichts gesagt?«
    Mit einer langsamen Bewegung drehte sie sich zu ihm um. »Ich habe es nicht bemerkt.«
    »Ich hätte das Feuer nicht ausgehen lassen dürfen.« Er strich über ihre Schulter, folgte der Kontur des Schulterblatts, wo er in seiner Fantasie Flügel sah. »Ich werde es gleich neu entfachen.« Noch während er sprach, trat er näher an sie heran, den Blick in den ihren getaucht. Ihre Lippen öffneten sich, und er spürte den zitternden Hauch ihres Atems.
    Jählings wich er zurück, als würde er aus einem Traum hochschrecken. Entschuldigend hob er die Hände. »Ich habe versprochen, Sie nicht zu berühren. Es tut mir Leid.«
    Ihre bebende Erwartung brach in sich zusammen und verflog, als er losging, um eine Decke von der Pritsche zu ziehen. »Schade. Dass es Ihnen Leid tun, meine ich.«
    Die Decke in der Hand, blieb er am Tisch stehen. Er kam sich vor wie ein Ertrinkender. Jetzt war weder Schüchternheit in ihr noch Scheu. Nur stille Geduld.
    »Ich will dieses Verlangen nicht. Verstehen Sie das?«
    »Sie würden gern ein Ja von mir hören.« Jetzt war sie völlig nackt, wurde ihr bewusst. Nicht nur körperlich. »Es würde die Sache leichter machen, wenn ich sagen würde, ja, ich verstehe Sie. Aber das kann ich nicht, werde ich nicht. Ich will dieses Verlangen spüren, Conal. Und Sie.«
    »An einem anderen Ort, zu einer anderen Zeit«, murmelte er. »Da wäre alles anders. Und ich würde es genauso wollen wie Sie.«
    »Der Ort ist hier«, sagte sie leise. »Die Zeit ist jetzt. Sie haben die freie Wahl.«
    Er wollte sicher gehen, dass ihre Entscheidung keinem fremden Einfluss unterlag. »Würden Sie das abnehmen?«
    Sie hob die Hand zu dem Anhänger, ihrem letzten Schild gegen die Nacktheit. Wortlos streifte sie die Kette über den Kopf, ging zum Tisch und legte sie dort ab. »Meinen Sie, das ändert etwas?«
    »Jetzt gibt es keine Magie zwischen uns. Wir sind nur noch Mann und Frau.« Er ging zu ihr und warf ihr die Decke über die Schultern. »Auch du hast die freie Wahl, Allena. Das Recht, Nein zu sagen.«
    »Dann …« Sie legte die Hände auf seine Schultern, trat näher, so dass ihre Münder sich beinahe berührten. »Dann habe ich auch das Recht, Ja zu sagen.«
    Sie zeigte ihm ihr Ja, indem sie von sich aus den hauchdünnen Abstand zwischen ihren Körpern und Mündern überwand. Und selbst die Decke abstreifte, um ihn zu umarmen.
    Sie öffnete sich ganz und gar. Ließ all die Liebe, die sie in ihrem Herzen so neu entdeckt hatte, für ihn ausströmen. Ihre Lippen verführten, ihre Hände erkundeten, ihr Körper gab sich hin.
    Die Entscheidung lag bei ihnen. Sie hatte die ihre getroffen, doch seine stand noch aus. Zurückziehen, weggehen, abwehren. Oder sich darauf einlassen und es annehmen. Bevor das Begehren ihn zu überwältigen drohte, bevor alles
nur noch Verlangen und Leidenschaft wäre, umfasste er mit beiden Händen ihr Gesicht und sah ihr in die Augen.
    »Ohne Versprechen, Allena.«
    Er litt. Das verrieten seine umwölkten Augen. Und so gab sie ihm eine Antwort, die ihm Trost spenden sollte. Und die zugleich die Wahrheit war. »Und ohne Bedauern.«
    Mit den Daumen strich er über ihre Wangenknochen, zeichnete die Kontur ihres Gesichtes so sorgfältig nach wie er sie zuvor auf Papier gebracht hatte. »Dann komm.«
    Die schmale, harte Prische kam Allena so weich und einladend wie ein Bett aus Rosenblüten vor. Und trotz der eisigen, klammen Luft war ihr nicht kalt, da sie nur die Wärme seines Körpers

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