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Im Licht der Träume: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Im Licht der Träume: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Titel: Im Licht der Träume: Drei Romane in einem Band (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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seufzte sie vor Erleichterung auf, um angesichts dessen, was in Richtung dieses Lichtstrahls stand, erneut erschrocken den Atem anzuhalten.
    Das war sie, ihr Gesicht, ihr Körper. Eine geflügelte Allena. Sah er sie so? Klug und selbstbewusst und anmutig?
    »Genauso fühle ich mich. Zum ersten Mal in meinem Leben fühle ich mich so.«
    Langsam knipste sie die Taschenlampe aus, legte sie weg. Sie wusste, wohin er gegangen war, und intuitiv war ihr klar, dass auch sie ihren Weg dorthin im Dunkeln finden musste.
    Als sie aufbrach, geriet die Welt um sie herum in Raserei, so wild wie am Tag ihrer Ankunft. Das Erdreich erzitterte, der Himmel zerbarst und die See brüllte wie ein Drache.
    Statt Angst empfand sie das erregende Gefühl, Teil eines größeren Ganzen zu sein. Dieser Tag würde nicht ohne sie in die Nacht übergehen. Mit der Hand den Sternanhänger zwischen ihren Brüsten umschließend, folgte sie dem Weg, den sie so deutlich vor ihrem inneren Auge sah wie auf einer Landkarte.
    Steil und rau war der Pfad, der den Fels zerschnitt, und rutschig aufgrund der Nässe. Doch sie wankte und zauderte kein einziges Mal. Bedrohlich ragen die Steine über ihr empor, kraftvolle Riesen, die im Gewitter tanzten. In ihrem Zentrum brannte ungeachtet des strömenden Regens ein Sonnwendfeuer, hell und golden.
    Und im Schatten davor stand ein Mann.
    Ihr Herz kannte die Antwort.
    »Conal.«
    Er drehte sich zu ihr um. Sein Blick loderte, als herrschte in seinem Inneren derselbe Aufruhr wie in der Nacht. »Allena.«
    »Ich habe dir etwas zu sagen.« Ohne Hast trat sie vor, obwohl die Luft vibrierte. »Es gibt immer eine Alternative, Conal, immer eine andere Möglichkeit. Glaubst du, ich würde dich ohne deine Liebe haben wollen? Glaubst du, ich würde dich damit an mich binden wollen?«
    Mit einer heftigen Bewegung riss sie sich den Anhänger vom Hals und schleuderte ihn von sich.
    »Nein!« Er wollte den Anhänger auffangen, streifte ihn aber nur mit den Fingerspitzen, ehe er im Steinkreis landete. »Kannst du ihn so leicht wegwerfen? Und mich ebenfalls?«
    »Wenn es sein muss. Ich kann gehen, ein Leben ohne dich führen, auch wenn ein Teil von mir das immer beklagen wird. Oder ich kann bleiben, ein Heim mit dir errichten, deine Kinder gebären und dich lieben, so wie du bist. Das sind meine Alternativen. Du hast deine eigenen.«
    Sie streckte die Arme aus. »Sieh mich an, Conal. Kein fremder Einfluss leitet mich, kein Zauber. Es gibt nur mich.«
    Ein Ozean von Gefühlen brandete in ihm auf, überflutete ihn. »Zweimal habe ich mich von Menschen, die ich liebte, einfach zurückgezogen, ohne ihnen zu sagen, wie viel sie mir bedeuten. Als ich heute Nacht hierher kam, dachte ich, ich würde abermals so handeln.«
    Er strich sich sein tropfnasses Haar aus dem Gesicht. »Ich bin ein launischer Mann, Allena.«
    »Das hast du mir schon einmal gesagt. Glaub mir, das wäre mir sonst nie aufgefallen.«
    Er lachte auf. »Um diese späte Stunde noch so schlagfertig?« Er trat einen Schritt auf sie zu. »Du hast die Fensterläden gestrichen.«
    »Und?«
    »Ich werde dir dunkelblaue Blumentöpfe machen, die du mit Blumen füllen kannst.«
    »Warum?«
    »Weil ich dich liebe.«
    Sie öffnete den Mund, schloss ihn wieder, holte tief Luft. »Weil ich die Fensterläden gestrichen habe?«
    »Ja. Weil du an so etwas denkst. Weil du die Gardinen meiner Mutter ausbesserst. Weil du Beeren sammelst. Weil du nackt im Meer schwimmst. Weil du mich ansiehst und erkennst, wer ich bin. Was immer dich hierher gebracht hat, uns hierher gebracht hat – es spielt keine Rolle. Für mich zählt einzig und allein das, was ich für dich empfinde. Bitte, verlass mich nicht.«
    »Conal.« Der Sturm in ihrem Inneren legte sich, wie auch der Sturm um sie herum. »Du brauchst nur zu fragen.«
    »Man sagt, hier gäbe es Magie, doch du bist es, die die Magie hierher gebracht hat. Willst du mich zum Mann nehmen, Allena?« Er griff nach ihrer Hand, umklammerte sie. »Und meine Frau sein? Unser Heim errichten, ein gemeinsames Leben aufbauen, unsere Kinder gebären? Ich gelobe, dass ich dich jede Stunde jeden Tages lieben und achten werde.« Er hob ihre Hand, zog sie an seine Lippen. »Ich habe etwas verloren, und du hast es mir zurückgebracht. Du hast mir mein Herz zurückgebracht.«
    Endlich, dachte sie. Endlich hatte er den Schlüssel gefunden. »Ich will dich zum Mann nehmen, Conal, und deine Frau sein.« Ihr Blick war klar und fest. »Und alles, was wir tun, werden wir

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