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Im Licht des Blutmondes

Im Licht des Blutmondes

Titel: Im Licht des Blutmondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanette Peters
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nichts zu sagen, nur zuzuhören“, erklärte Fayn weiter und wartete angespannt. Joleen sah ihr erneut in die Augen und langsam, sehr langsam verschwand die Angst in ihrem Blick.
    „Du bleibst auch ganz sicher bei mir?“, fragte Joleen nun. Fayn nickte. Entschlossenheit trat in Joleens Augen. „Gut, dann will ich es versuchen.“
    Fayn atmete erleichtert auf und stand auf. Joleen erhob sich ebenfalls und sie verließen gemeinsam den Raum.
     
    Als sie schließlich mit Joleen an der Hand vor Nikolas‘ Tür stand, zitterte die Blutsklavin ohne Unterlass. Ihr Gesicht war blass und ihre Augen waren weit aufgerissen, doch der Blick darin war immer noch entschlossen.
    Fayn klopfte kurz und trat dann ein, zog Joleen mit sich. Nikolas warf ihr einen fragenden Blick zu, doch sie lächelte ihm beruhigend zu. Nikolas‘ Blick schweifte leicht nervös über Joleen. Trotzdem winkte er sie herein.
    „Joleen hat ein paar Fragen zu dem, was heute Abend passiert ist“, erklärte Fayn freundlich und Joleens Finger klammerten sich erschrocken an ihre.
    „Setzt euch doch“, knurrte Nikolas und deutete Agenta und Cirrus mit einem dankbaren Nicken dann an, dass sie gehen konnten. Fayn zog Joleen mit hinüber zum Sofa, und sie setzten sich gemeinsam hin. Nikolas kam ebenfalls zur Sitzecke und nahm in einem der Sessel Platz. Dann fixierte er Joleen. „War es dein eigener Wunsch, mich aufzusuchen?“, fragte er. Wieder verkrampften sich Joleens Finger.
    „Teilweise“, gestand sie und senkte sofort ihren Blick.
    „Wieso?“, bohrte Nikolas weiter. Seine Stimme wirkte kalt und unnahbar. Fayn drückte beruhigend Joleens Hand. Doch wie schon so oft überraschte sie die Blutsklavin, als sie ihren Blick hob und Nikolas direkt in die Augen sah.
    „Weil ich nicht verstehe, was passiert ist. Du warst immer nett zu mir, Sir Nikolas und auch zu den anderen. Ich verstehe nicht, wieso jemand in einen Blutrausch fällt, will es aber verstehen, weil ich keine Angst vor dir haben will“, erklärte Joleen angespannt. Nikolas Blick wurde sofort sanfter und Fayn sah Joleen leicht beeindruckt an. Nikolas schürzte seine Lippen und erwiderte Joleens Blick lange, ehe er seufzte und nickte.
    „Ich will auch nicht, dass du Angst vor mir hast“, antwortete er zögernd. Joleen entspannte sich ein wenig neben Fayn, ließ ihre Hand jedoch nicht los. „Der Blutrausch entsteht, wenn ein Vampir von starken negativen Gefühlen beherrscht wird. Wenn er nicht mehr gegen sie ankommt, dann übernehmen sie die Kontrolle über ihn und alles was er dann noch will, ist zerstören.“
    „Und das ist mit dir passiert?“, fragte Joleen leise, doch sie schien ihre Angst nun besser im Griff zu haben.
    „Ist es wohl“, gestand Nikolas und schloss seufzend seine Augen.
    „Wieso?“, fuhr Joleen fort. Fayn sah, wie ihr Bruder seine Augen wieder öffnete und Joleen lange ansah.
    „Dafür muss ich etwas weiter ausholen“, antwortete Nikolas. „Weißt du, als ich noch gelebt habe, da hatte ich eine Frau und eine Tochter. Ich habe sie beide sehr geliebt. Wir lebten in der Nähe meines Elternhauses. Fayn ebenso. Als meine Tochter fünf Jahre alt war, ertrank sie in einem See ganz in der Nähe unseres Hauses.“ Fayn spürte, wie Joleen zusammenzuckte.
    „Oh nein“, flüsterte Joleen leise und plötzlich standen Tränen in ihren Augen.
    „Ich habe sehr darunter gelitten, doch nicht so sehr wie meine Frau. Sie vergrub sich in ihrem Kummer und wandte sich von Gott ab. Sie war fest davon überzeugt, dass es einen Weg geben musste, unsere kleine Theresa zu retten, und machte sich auf die Suche nach Antworten. Damals wussten die Menschen noch nicht, dass es Vampire unter ihnen gibt. Aber meine Frau fand es heraus.
    Von dem Augenblick an wurde sie von dem Wahn getrieben, einen Vampir zu finden, der Theresa wieder Leben einhauchen konnte. Sie wusste nicht, dass man im Augenblick des Todes das Blut eines Vampirs zu sich nehmen muss. Dann fand einer der Vampire sie und benutzte sie als Bluthure. Sie verfiel seiner Blutlust und ging schließlich einen Pakt mit ihm ein.
    Sie würde ihm als Bluthure dienen und ihm neue Mitglieder für seinen Clan zeigen, wenn er dafür Theresa ebenfalls zu einem Vampir machte. Er tat so, als würde er ihr zustimmen und sie führte ihn zu uns. In dieser Nacht brachte der Vampir meine gesamte Familie um, erst meine Frau, dann meine Eltern, meine Tante und meinen Onkel, also die Eltern von Cirrus, Agenta und Zacharias. Er und die beiden Mitglieder

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