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Im Licht des Mondes: Roman (German Edition)

Im Licht des Mondes: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht des Mondes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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was ich tue. Ich weiß, was ich will. Das hat sich nicht geändert.« Noch während sie das sagte, fühlte sie, wie ihr eine klammheimliche Kälte über die Haut fuhr.
    »Mia.« In Nells Stimme lagen sowohl Sympathie als auch Geduld. »Liebst du ihn noch?«
    »Glaubst du, dass ich es riskiere, noch einmal mein Herz an ihn zu verlieren? Dass ich das riskieren würde, obgleich ich weiß, wie hoch der Preis dafür wäre?« Etwas gelassener inzwischen, vollendete Mia die Dekoration. »Ich kenne meine Verantwortung für diese Insel, für die Bewohner, für meine Gabe. Liebe ist für mich etwas Absolutes. Ich könnte es nicht noch einmal überleben. Und ich muss überleben, um mein Schicksal zu erfüllen.«
    »Und wenn er dein Schicksal ist?«
    »Das habe ich einmal geglaubt. Ich habe mich getäuscht. Wenn die Zeit gekommen ist, wird der Kreis standhalten.«
     
    In dem Haus auf dem Kliff starrten drei Männer in das Holzkohlenfeuer ungefähr so fasziniert und konzentriert wie die ersten Höhlenmenschen in ihr Stammesfeuer.
    »Entwickelt sich gut«, kommentierte Zack und nickte Sam zu. »Siehst du, ich habe dir ja gesagt, dass wir es auch mit dem guten alten Yankee-Know-how schaffen. Wir können gut auf diesen ganzen Hokuspokus-Kram verzichten.«
    »Gutes altes Yankee-Know-how«, äffte Sam die Sprechweise der Nordstaatler nach. »Ein ganzer Sack Holzkohle und eine halbe Flasche Petroleum.«
    »Ich kann doch nichts dafür, dass sein Grill nicht richtig funktioniert.«
    »Dies ist ein brandneuer Grill«, protestierte Mac. »Er ist noch absolut jungfräulich.«
    »Deswegen muss er auch besonders erhitzt werden. Muss erst noch gezähmt werden.« Zack nahm einen Schluck Bier.
    Mac betrachtete traurig seinen ehemals rot glänzenden Grill, der langsam schwarz wurde. »Wenn dieses Kleinod schmilzt, bringt Ripley mich um.«
    »Es ist aus verdammtem Eisen.« Zack stieß mit seinem Fuß dagegen. »Da wir gerade von Ripley sprechen, wo zum Teufel ist sie?«
    »Sie sind schon unterwegs.« Sam lächelte Zack, der die Stirn runzelte, an. »Hokuspokus-Kram. Ich weiß gerne, wo Mia ist. Da unser Gelehrter hier uns über die Messungen rund um ihr Haus ins Bild gesetzt hat, habe ich die Verbindung zu ihr nicht abreißen lassen.«
    »Sie wird es herausfinden und dir dafür den Arsch aufreißen«, gab Zack zu bedenken.
    »Sie wird es nicht herausfinden. Sie sieht alles, was mit mir zu tun hat, verschwommen.« Nun runzelte er die Stirn und studierte sein Bier. »Sie will es nicht klar sehen, und es ist verdammt schwer, sie zu etwas zu bringen, was sie nicht will.«
    »Wie läuft es denn so, du weißt schon, bei euch?«
    Sam sah Mac fragend an. »Ist das persönliches oder professionelles Interesse?«
    »Ich denke, beides.«
    »Nun gut. Ich bin zufrieden, wie es im Moment läuft. Es gefällt mir, dass sie verunsichert ist. Sie ist unglaublich viel komplizierter als früher, und es ist interessant  – viel interessanter,
als ich dachte  –, alle ihre verschiedenen Seiten kennenzulernen.«
    Zack kratzte sich am Kinn. »Du redest doch nicht etwa von einer erwachsenen Beziehung und der Suche nach der Ergänzung deines eigenen Selbsi oder ähnlichem Scheiß?«
    »Soll ich dir in den Arsch treten?«
    »Du konntest mir noch nie in den Arsch treten, mein Lieber.«
    »Es hat bei Ripleys Arsch nie funktioniert. Sie hatte schmutzige Tricks drauf.«
    »Hat sie immer noch«, sagte Mac liebevoll. »Hier kommen sie.« Er wies auf die Scheinwerfer, die sich auf sie zubewegten. »Lasst uns wenigstens so tun, als wüssten wir, was Sache ist.«
    Lucy, die sich auf der Veranda ausgestreckt hatte, stellte ihre Ohren auf und preschte die Stufen hinunter, nur wenige Zentimeter vor Mulder.
    »Schöne Frauen«, sagte Zack, »zwei prima Hunde und einige Steaks. Was will man mehr?«
     
    Die Steaks waren verbrannt und die Kartoffeln noch etwas hart, aber der Appetit trieb alles runter. Sie aßen auf der oberen Veranda bei Kerzenschein und dem Licht, was aus dem Wohnzimmer schien, aus dem die Lautsprecher dröhnende Musik nach draußen schickten.
    Als Sam Mia Wein nachschenken wollte, schüttelte sie den Kopf und legte die Hand über ihr Glas. »Nein, ich muss noch fahren. Und ich brauche morgen einen klaren Kopf.«
    »Ich komme morgen früh vorbei und helfe dir, alles zu arrangieren.«
    »Nicht nötig. Das meiste ist bereits erledigt, und wir haben
noch reichlich Zeit morgen. Ich habe bereits achtunddreißig Vorbestellungen des neuen Hardcovers  – und ständig

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