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Im Licht des Mondes: Roman (German Edition)

Im Licht des Mondes: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht des Mondes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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war.«
    »Ja, Mia wird es gewusst haben.«
    »Der Hurensohn hielt ihr ein Messer an die Kehle.« Sogar jetzt noch machte die Erinnerung daran ihn rasend. »Er hätte sie getötet. Vielleicht hätte ich einen Schuss abgeben können, vielleicht auch nicht, aber er hätte sie in jedem Fall getötet. Sie selbst war es, die ihn zurückgehalten hat. Sie hat alle ihre Kräfte gesammelt, sich daran erinnert, was sie ist, und ihn zusammen mit Mia und Ripley mit seinen eigenen Waffen geschlagen.
    Ich habe es gesehen«, murmelte Zack. »In dem Wäldchen in der Nähe des Cottage, wo du jetzt wohnst. Ein Kreis aus Licht, aus dem Nirgendwo. Und dann lag Remington auf der Erde und schrie.«
    »Sie hat Mut und Vertrauen.«
    »Das hat sie«, gab Zack ihm recht. »Sie hat einfach alles.«
    »Du bist ein glücklicher Mann.« Es war ein angenehmer
Gedanke, sich eine Frau vorzustellen, die einem Mann alles bedeutete. »Man kann es förmlich mit Händen greifen, dass sie dich liebt. Sogar wenn sie sauer ist«, gab Sam mit einem schwachen Lächeln zu, »so sauer wie im Moment, weil du Judas zum Essen eingeladen hast.«
    »Warum hast du es getan? Warum bist du gegangen?«
    Sam schüttelte seinen Kopf. »Aus vielen Gründen, und einige habe ich immer noch nicht verstanden. Wenn ich es genau weiß, werde ich es Mia sagen.«
    »Du erwartest sehr viel von ihr.«
    Sam starrte auf den Wein in seinem Glas. »Vielleicht habe ich das immer schon getan.«
     
    Zack gab sich während des Essens alle erdenkliche Mühe, die Unterhaltung auf einem freundlichen Niveau und am Laufen zu halten. Seiner Meinung nach hatte er in der letzten Stunde mehr geredet als normalerweise in einer ganzen Woche. Aber jedes Mal, wenn er Nell einen flehentlichen Blick zuwarf, ignorierte sie ihn.
    »Ich verstehe jetzt, warum das Café unser Restaurantgeschäft beschnitten hat«, sagte Sam. »Sie sind eine Künstlerin in der Küche, Mrs Todd. Ich bedaure zutiefst, dass sie statt ins Hotel ins Buch-Café gegangen sind, als Sie auf die Insel kamen.«
    »Ich bin dahin gegangen, weil es so bestimmt war.«
    »Glauben Sie daran? An Schicksal?«
    »Unbedingt.« Sie stand auf, um abzuräumen.
    »Ich auch. Unbedingt.« Er stand ebenfalls auf und griff nach seinem Teller. Hinter Nells Rücken machte er Zack ein Zeichen.
    Lass uns allein.
     
    Dieser wog den Zorn seiner Frau ab gegen die anstrengende Rolle, ständig zwischen den Fronten zu stehen, und stand auf. »Ich muss mit Lucy eine Runde drehen«, sagte er und eilte mit dieser vorgeschobenen Entschuldigung nach draußen. Nell schoss ihm einen wütenden Blick hinterher. »Warum begleiten Sie Zack nicht? Ich kümmere mich inzwischen um den Kaffee.«
    In Gedanken versunken bückte Sam sich, um den grauen Kater zu streicheln, der unter dem Tisch gelegen hatte, sich jetzt reckte und nach ihm schlug.
    »Ich werde Ihnen helfen«, sagte er und schaffte es mit knapper Not, einem bösen Kratzer zu entgehen. Er sah, wie Nell dem Kater, dessen Name Diego war, ein zufriedenes kleines Lächeln zuwarf.
    »Ich brauche keine Hilfe.«
    »Sie brauchen meine Hilfe nicht«, korrigierte Sam sie. »Zack ist der beste Freund, den ich jemals hatte.«
    Ohne ihn eines Blickes zu würdigen, öffnete Nell den Geschirrspüler und sortierte das Geschirr ein. »Sie haben eine seltsame Art, Freundschaft zu definieren.«
    »Wie immer ich es definiere, es ist eine Tatsache. Er bedeutet uns beiden viel. Also, um seinetwillen hoffe ich, dass wir Waffenstillstand schließen können.«
    »Ich führe keinen Krieg mit Ihnen.«
    Er warf einen Blick auf den Kater, der sich neben seiner Herrin niederließ, sich putzte und Sam dabei nicht aus den Augen ließ. »Es sieht aber so aus.«
    »Fein.« Sie schlug die Tür des Geschirrspülers zu und drehte sich um. Ihre blauen Augen blitzten, als sie ihn damit aufspießte. »Ich würde Sie am liebsten an den Zehen aufhängen für das, was Sie Mia angetan haben. Und dann würde ich gern ein nettes ruhiges Feuer unter Ihnen anzünden
und Sie ganz langsam und schmerzhaft rösten. Und während Sie langsam und schmerzhaft rösten, würde ich …«
    »Ich habe es ziemlich klar vor Augen.«
    »Wenn das so ist, dann wissen Sie auch, dass es vergebliche Liebesmüh ist, mir zu schmeicheln.«
    »Haben Sie immer die richtige Wahl, die beste Wahl, die weiseste Wahl getroffen, als Sie zwanzig waren?«
    Sie drehte das heiße Wasser an und verteilte Putzmittel im Waschbecken. »Ich habe nie bewusst jemand verletzt.«
    »Und wenn Sie es getan

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