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Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)

Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sich küssen?«, fragte Carly. Als Phoebe sich umdrehte, sah sie, dass ihre Tochter sie höchst interessiert beäugte.
    »Keine Ahnung.« Duncan runzelte nachdenklich die Stirn. »Versuchen wir es mal anders.« Er zog Phoebe für einen weiteren Kuss an sich, die amüsiert die Augen offen hielt.
    »Das ist auch schön.«
    »Mama hat gesagt, sie ist zu alt für einen Freund.«
    »Carly …«
    »Und was meinst du?«, fragte Duncan und erstickte Phoebes Protest.
    »Wenn man sich ständig mit ihr verabredet und sie küsst, sollte man auch ihr Freund sein. Außerdem hat Ava zu Grandma gesagt, dass es gut ist, wenn Phoebe sich mal verliebt, weil …«
    »Carly, nimm dir ein paar Kekse, mit denen du dir das Maul stopfen kannst.«
    »Du hast gesagt, ich hätte schon genug Kekse gegessen.«
    »Dann habe ich meine Meinung eben geändert. Außerdem habt ihr jetzt genug gekichert«, sagte Phoebe und winkte Phin und Loo zu. »Und das gilt auch für dich«, fügte sie, an Duncan gewandt, hinzu.
    »Sind wir etwa verliebt?«, fragte er und umarmte sie theatralisch. »Ich kann gar nicht genug davon bekommen.«
     
    Verliebt, dachte sie, nachdem sie Duncan einen letzten Gutenachtkuss gegeben hatte. Das war zweifellos komplizierter, als eine Affäre zu haben. Aber es wäre lächerlich gewesen zu behaupten, sie sei nicht verliebt. Sie würde es lieber genießen, so lange es dauerte.
    Sie zog sich aus und dachte, wie herrlich es jetzt wäre zu duschen, nachdem sie den ganzen Tag auf dem Wasser verbracht hatte. Als ihr Telefon klingelte, vermutete sie, es sei Duncan, der sie, kaum dass sie sich verabschiedet hatten, anrief, um sie zum Lachen zu bringen.
    Aber die Nummer auf dem Display bereitete ihr sofort Magenschmerzen. »Hallo, Roy.«
    Nicht einmal zehn Minuten später ging sie nach unten und holte sich eine Riesenpackung Eis aus dem Gefrierschrank.
    Essie kam gerade herein, als Phoebe es direkt aus der Packung in sich hineinlöffelte. »Oh! Du hast mit Duncan gestritten!«
    »Nein, ich habe nicht mit Duncan gestritten. Ich habe mit niemandem gestritten. Ich hatte einfach nur Lust auf ein Eis, verdammt!«
    »Pass auf, wie du mit mir redest«, sagte Essie kühl. »Sonst isst du nur Eis, wenn dich etwas aufregt. Duncan ist kaum aus der Tür, also …«
    »Ich sagte, ich habe nicht mit Duncan gestritten. Es dreht sich hier schließlich nicht alles nur um Duncan oder irgendwelche Männer, und ich habe auch nicht vor …« Plötzlich spürte sie, wie gehässig ihre Worte klangen. »Es tut mir leid. Ich habe mich aufgeregt.« Sie setzte sich an den Tisch und löffelte noch mehr Eis in sich hinein. »Und noch hab ich nicht genügend intus, um mich wieder zu beruhigen.«
    Essie ging zur Küchenschublade und holte ebenfalls einen Löffel heraus. Sie setzte sich und aß auch etwas von dem Eis. »Was ist passiert?«
    »Roy hat angerufen. Er hat wieder geheiratet.«
    »Oh.« Essie nahm noch einen zweiten Löffel voll Eis. »Irgendjemanden, den wir kennen? Damit wir wissen, an wen wir unser Beileidsschreiben adressieren müssen?«
    »Danke, Mama. Er heiratet eine gewisse Mizzy. Kannst du dir das vorstellen? Sie ist vierundzwanzig.«
    »Ein Kind. Armes Ding.«
    »Das Kind hat jede Menge Geld, und sie ziehen nach Cannes oder Marseille oder so was. Ab da hat es mir nur so in den Ohren geklingelt. Ihre Familie macht dort Geschäfte, in die er mit einsteigt. Und das alles erzählt er mir nur, damit ich mich nicht aufrege, wenn seine nächsten Unterhaltszahlungen etwas auf sich warten lassen. Wegen seines Umzugs, seiner geänderten Bankverbindung und so weiter.«
    »Aber er hat doch bisher immer pünktlich bezahlt.«
    »Ja, aber nur, weil er mir eine Einzugsermächtigung gegeben hat, damit er nicht selbst daran denken muss. An Carly denken muss.« Jetzt war es nicht mehr Wut, die ihr ins Gesicht geschrieben stand und in ihrer Stimme mitschwang. Jetzt war es Trauer. »Er hat sich noch nicht mal nach ihr erkundigt, Mama. Geschweige denn, dass er ihr die Neuigkeiten selbst hätte erzählen wollen. Oder sie zur Hochzeit einladen.«
    »Sie würde doch sowieso nicht hingehen. Abgesehen davon, würde dir das kein bisschen gefallen.«
    »Aber darum geht es doch gar nicht! Ich weiß, dass ich mich über Dinge aufrege, die immer schon so waren. Nur, dass dieser Mistkerl jetzt eine Frau heiratet, die beinahe zehn Jahre jünger ist als ich und Mizzy heißt, ohne dass er auch nur einen Gedanken an seine Tochter verschwendet.«
    »Was hat meine Großmutter immer so

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