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Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)

Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Recht?«
    »Und ob. Aber jetzt wird er mir noch weniger zuhören wollen.«
    »Versuch, den Schaden so gering wie möglich zu halten, und mach einfach deine Arbeit.« Er klopfte ihr freundschaftlich auf die Schulter. »Ich muss jetzt los, sonst komm ich zu spät.«
    »Schadensbegrenzung«, murmelte Phoebe, hob aber die Hand, um Daves Krawatte zu richten.
    Er lächelte sie an. »Du bist die Beste, mit der ich je gearbeitet habe. Denk daran, wenn du dem bornierten Meeks gegenüberstehst.«
    »Ja, Sir, Captain.«
    Sie ging mit ihm hinaus und entdeckte Arnie mit ein paar anderen Polizisten vor ihrem Büro. Obwohl sich ihr Magen zusammenzog, als sie auf ihn zuging, ließ sie sich nichts anmerken.
    »Officer Meeks, der Captain möchte, dass alle Officer das Verhandlertraining abschließen. Ich erwarte Sie also wie gehabt am Montagmorgen, verstanden?«
    »Yes, Ma’am.«
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass ihr Wichtigeres zu tun habt, als hier rumzustehen. Marsch, Bewegung!«
    »Yes, Ma’am«, wiederholte er in einem Ton, bei dem sich ihr sämtliche Nackenhaare aufstellten. Schadensbegrenzung, dachte sie. »Ich nehme an, dass wir beide etwas aus diesen Stunden lernen werden.«
    Sie verstand nicht, was er darauf antwortete, seine Worte waren leise und unverständlich. Aber das Lachen, das auf sie folgte, hörte sie sehr wohl.
    Sie ließ es auf sich beruhen. Eine Frau, die das FBI-Trainingszentrum Quantico geschafft hatte, die Polizeiausbildung und das Verhandlertraining, quasi allein unter Männern, war so ein Lachen gewohnt. Sie merkte auch, wenn die Typen auf ihren Hintern stierten, und obwohl sie das wütend machte, ermahnte sich Phoebe jedes Mal, keinen unnötigen Streit anzufangen. Schließlich war ihr Hintern tatsächlich knackig.
    Als sie ihr Büro betrat und die Nachricht des Automechanikers abhörte, begriff sie, dass sie ein größeres Problem hatte als einen großmäuligen Polizisten und Männer, die sie anglotzten. Die Wagenreparatur würde siebenhundertfünfzig Dollar kosten und keinen Cent weniger.
    »Ach du Scheiße!«
    Erschöpft ließ Phoebe ihren Kopf in einem Anflug von Selbstmitleid auf den Schreibtisch sinken.
     
    Sie nahm den Bus nach Hause, und kaum dass sie eingestiegen war, bereute sie schon ihr Vorhaben, heute Abend noch einmal auszugehen. Wozu sollte sie erneut einen Bus nehmen? Um Small Talk in einer Bar zu machen und dann wieder mit dem Bus nach Hause zu fahren?
    Sie könnte Duncans Telefonnummer heraussuchen und ihm absagen. Als sie sich auf die halbstündige Verabredung zu einem Drink eingelassen hatte, war sie einfach nur schwach geworden. Waren ihr auf der Heimfahrt nicht tausend andere Dinge eingefallen, die sie in der halben Stunde tun konnte?
    Sich ein Schaumbad einlassen. Yoga machen. Eine Gesichtsmaske auftragen. Die Schreibtischschublade aufräumen.
    All das wäre wesentlich sinnvoller. Aber abgemacht war abgemacht.
    Carly rannte durch das Foyer und warf sich in Phoebes Arme. Kein Ärger konnte es mit Carlys Umarmung aufnehmen.
    »Du warst an Grans Parfüm.« Um ihre Tochter zum Lachen zu bringen, schnüffelte sie übertrieben in deren Nacken herum.
    »Sie hat’s mir erlaubt. Das Abendessen ist fertig, und meine Hausaufgaben hab ich auch schon gemacht.« Carly verschränkte die Arme und strahlte ihre Mutter an. »Außerdem musst du heute Abend nicht mehr abspülen.«
    »Wow. Wie komme ich denn zu dieser Ehre?«
    »Damit du pünktlich zu deiner Verabredung kommst!« Carly zog ihre Mutter ins Esszimmer. »Gran findet, du solltest deinen blauen Pulli anziehen, aber Ava ist für die weiße Bluse, die man hinten schnüren kann. Aber ich finde, du solltest dein grünes Kleid tragen.«
    »Das grüne Kleid ist nichts für eine kurze Verabredung.«
    »Aber du siehst so hübsch darin aus.«
    »Das sollte sie sich lieber noch aufsparen«, bemerkte Ava, als Carly Phoebe hereinzerrte. »Für den Abend, an dem er sie zum Essen ausführt. Und jetzt setzt euch – es ist alles fertig. Du sollst noch genügend Zeit haben, dich zurechtzumachen.«
    »Es ist doch nur ein Drink. Ein Drink in einem Irish Pub.«
    Ava stemmte die Hände in die Hüften. »Wie bitte? Heute Abend vertrittst du jede unbemannte Frau in dieser Stadt, jede Frau, die sich gleich mutterseelenallein zum Abendessen hinsetzen wird, zu einer mikrowellenverstrahlten Pasta Primavera nach dem Weight-Watchers-Rezept. Jede Frau, die heute Abend mit einem Buch ins Bett geht oder sich alte Sex-and-the-City -Folgen anschaut, um sich die Zeit zu

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