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Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)

Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sich Essies Sachen gut verkaufen werden.« Er verzog den Mund langsam zu einem Lächeln. »Wie lange wird es noch dauern, bis du zu hundert Prozent wiederhergestellt bist?«
    Sie hob ihren gesunden Arm und strich ihm übers Haar. Sie mochte es, dass es immer so zerzaust aussah wie nach einer Spritztour mit seinem Wagen. »Ich werde mir von meiner privaten Krankenschwester einen Bescheid ausstellen lassen, der mir jegliche körperliche Aktivität erlaubt.«
    »Den werde ich gelten lassen. Und bis es so weit ist – wie wär’s, wenn wir am Sonntag gemeinsam etwas essen gehen? Ein Freund von mir macht am Sonntagnachmittag ein Grillfest.«
    »Gerne!«
    »Ich hol dich so gegen zwei Uhr ab.«
    »Um zwei also. Ich muss jetzt nach Hause.« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn sanft und ausgiebig auf beide Wangen. »Ich hoffe, du verbringst heute wieder eine schlaflose Nacht wegen mir.«
    Er sah ihr nach und merkte, wie sie sich noch einmal umdrehte, um ihm ein entwaffnendes Lächeln zu schenken.
    Nachdem ihr Wagen verschwunden war, setzte er sich wieder und legte seine Füße hoch. Er aß kalte Pizza, trank warmes Bier und dachte, dass heute in der Tat ein guter Tag gewesen war.

12
     
    DerAnruf ging um sieben Uhr achtundfünfzig ein. Das Kind hatte sich klug, sehr klug verhalten. Es war nicht in Panik verfallen und hatte nicht versucht, den Helden zu spielen. Es hatte seinen Kopf und seine Beine benutzt, war von dem Bungalow in Gordonston weggelaufen, über die Zäune zwischen den hübschen Gärten gesprungen und zurück nach Hause gerannt, um den Notruf zu wählen. Phoebe war bereits auf dem Weg in den Osten Savannahs.
    Er hat sie gezwungen, sich um den Küchentisch zu setzen. Mr. Brinker, meine ich. Mrs. Brinker, Jessie, Aaron, ja sogar die kleine Penny, in ihrem Hochstuhl. Er hat eine Waffe, ich glaube, er hat sogar zwei Waffen. Jessie weint, Sie müssen dringend etwas unternehmen.
    Soeben erreichten sie noch mehr Informationen, während sie mit Sykes zu diesem angesehenen Wohnviertel raste. Stuart Brinker, 43, außerordentlicher Professor. Vater von drei Kindern: der sechzehnjährigen Jessica, dem zwölfjährigen Aaron und der zweijährigen Penelope. Seit Kurzem geschieden von seiner Frau, Katherine, einer 38-jährigen Kunstlehrerin, mit der er achtzehn Jahre lang verheiratet war.
    Zwanzig Minuten nach dem Notruf bahnte sich Phoebe ihren Weg durch die äußere Absperrung. Die Medien hatten sich bereits vor dem Haus versammelt. Einige Journalisten riefen ihr etwas zu. Phoebe ignorierte es. Sie gab einem der Polizisten vor Ort ein Zeichen.
    »Lieutenant MacNamara und Detective Sykes, Verhandler. Wie ist die Lage?«
    »Vier Geiseln, drei minderjährige Kinder. Der Geiselnehmer ist gerade mit ihnen im Wohnzimmer.« Er zeigte auf den ordentlichen weißen Bungalow mit den rosa-weiß blühenden Azaleen im Vorgarten. »Bei allen Fenstern wurden die Vorhänge vorgezogen. Wir können nichts sehen. Der Geiselnehmer besitzt eine Reihe von Faustfeuerwaffen. Bisher wurde noch nicht geschossen. Der erste Beamte vor Ort redet von Zeit zu Zeit mit ihm. Soweit ich weiß, ist der Kerl sehr höflich, spricht aber nicht viel mit uns. Der Junge, der den Notruf gewählt hat, steht da drüben bei seiner Mutter.«
    Phoebe sah kurz hinüber und entdeckte einen schlaksigen Teenager, der auf dem Boden saß, das Gesicht in seine Hände gestützt. Eine Frau saß neben ihm, sie hatte den Arm um ihn gelegt und war leichenblass.
    »Sykes?«
    »Ja, ich habe ihn.«
    Phoebe lief zum Funkstreifenwagen an den Rand der inneren Absperrung, während Sykes auf den Jungen zuging. »Lieutenant MacNamara, die Verhandlerin.«
    Immer mehr Informationen erreichten sie. Das Spezialeinsatzkommando hatte das Haus umstellt, die direkten Nachbarn waren evakuiert worden. Scharfschützen begaben sich auf ihre Plätze.
    »Er redet nicht viel«, hatte sie der erste Beamte vor Ort gewarnt. »Ich hab versucht, ihn in ein Gespräch zu verwickeln. Er klingt erschöpft. Traurig, nicht wütend. Er und seine Frau haben sich getrennt – sie wollte die Trennung, sagt er. Als ich ihn das letzte Mal zum Reden gebracht habe, hat er sich sogar für den Anruf bedankt, bevor er wieder aufgelegt hat.«
    »Gut, halten Sie sich bereit.« Sie las das Protokoll durch, besah sich den Lageplan und griff nach Notizblock und Telefon. »Versuchen wir, ihn erneut an den Apparat zu bekommen.«
    Er hob beim dritten Klingeln ab, und seine Stimme klang unglaublich erschöpft. »Bitte,

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