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Im Mittelpunkt Yvonne

Im Mittelpunkt Yvonne

Titel: Im Mittelpunkt Yvonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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derbe, untersetzte Frau in den Fünfzigerjahren kam mit schwerfälligen Schritten und öffnete.
    Ich sagte mit meinem schönsten Lächeln: »Mein Name ist
    Lam. Ich bin um gewisse Auskünfte über ein Grundstück bemüht. Ist Ihnen über das zweite Haus von hier auf dieser Seite, das zu verkaufen sein soll, etwas bekannt?«
    »Nur, daß es verkauft werden soll, weiß ich. Die Leute, die da wohnten, hießen Smith. Der Mann mußte aus beruflichen Gründen nach dem Norden umziehen. Mit dem Verkauf ist ein Makler beauftragt. Seine Telefonnummer steht auf dem Schild..«
    »Weiß ich«, sagte ich, »aber ich dachte, daß er am Sonntag vielleicht nicht zu erreichen ist.«
    »Das glaube ich doch, der Sonntag ist ja für das Grundstücksgeschäft gerade der beste Tag«, antwortete sie.
    »Danke schön für den Hinweis«, sagte ich »Wie ist es mit dem Haus direkt nebenan? Können Sie mir darüber etwas sagen?«
    »Das ist zu vermieten, und zwar möbliert.«
    »Vielleicht wissen Sie den Namen der Leute, die es zuletzt bewohnt haben?«
    »Ja. Wells.«
    »Könnte ich über die kurz mit Ihnen sprechen?«
    Eine Männerstimme aus dem Innern der Wohnung rief: »Wer ist denn da, Amanda?«
    »Jemand, der sich nach dem Grundstück erkundigt«, gab sie zurück.
    Wieder charmant lächelnd, sagte ich: »Dürfte ich um Ihren Namen bitten?«
    »Boswell.«
    »Sie sind selbst Mrs. - Mrs. -?«
    »Mrs. Oscar Boswell.«
    »Ich möchte gern einiges über Mr. und Mrs. Wells erfahren«, sagte ich.
    Ihr Gesicht wurde steinern. »Die haben nur kurze Zeit hier gewohnt. Die Frau erbte dann Geld«, sagte sie.
    »Amanda!« erklang scharf mahnend die Männerstimme.
    »Ich komme schon!« rief sie und wollte die Tür zufallen lassen.
    »Moment noch bitte, Mrs. Boswell«, sagte ich »Ich kann’s Ihnen ja gleich sagen: Ich bin Detektiv.«
    »Oh!« war ihre ganze Antwort.
    Ich hörte Schuhsohlen knarren. Oscar Boswell, der fünf Jahre älter, einen Kopf kleiner und einen halben Zentner leichter war als seine Frau, kam durch den Korridor zur Tür.
    »Was gibt’s hier von Polizei zu reden?« fragte er mit sorgenvoller Miene.
    »Guten Tag, Mr. Boswell. Mein Name ist Lam, Donald Lam«, sagte ich strahlend liebenswürdig, indem ich ihm die Hand entgegenstreckte und mich an seiner Frau vorbeischob, um ihn zu begrüßen. So gelangte ich ins Haus und erklärte ihm schnell: »Von der Polizei bin ich nicht, Mr. Boswell, sondern Privatdetektiv. Es geht mir darum, etwas über die Entwicklung dieser Wohngegend und über die Verhältnisse der Leute, die nebenan gewohnt haben, zu erfahren.«
    »Wozu?« fragte er.
    Ich lächelte. »Oh, wozu weiß ich selbst nicht recht. Wir haben einen Klienten, der es wissen möchte. Ich vermute, es hängt mit der Erbschaft zusammen, die den Mietern im Nebenhaus zugefallen ist. Ich brauchte nur ein paar Auskünfte.«
    »Wir reden nicht über Nachbarn«, sagte er, »nie!«
    Der kleine Mann, vielleicht 1,60 Meter groß, machte einen verängstigten Eindruck, er sah mausgrau aus mit seinem grauen Hängeschnurrbart und dem kahlen, von einem Kranz grauweißer Haare umgebenen Kopf. Er trug eine Lesebrille, die er auf die Nasenspitze gezogen hatte, um mich über den Rand der Gläser betrachten zu können.
    »Verstehen Sie mich recht, Mr. Boswell, ich bin ja auch nicht an Klatsch interessiert«, sagte ich, »mir geht es nur um Tatsachen.« Ich wandte mich an seine Frau. »Sie wußten ja, daß Mrs. Wells eine Erbschaft gemacht hat?«
    »Das habe ich in der Zeitung gelesen.«
    »Waren Sie vordem schon persönlich mit ihr bekannt?«
    »Die waren ja erst ein paar Tage vorher eingezogen.«
    »Aber kennengelernt haben Sie sie?«
    »Nicht aus der Nähe. Im Hof habe ich sie gesehen, ja.«
    »Und sind nicht mal auf einen Besuch hingegangen?«
    »Das war meine Absicht, aber ich wollte damit warten, bis sie sich ein wenig eingelebt hatte.«
    »Dann bekam sie also die Erbschaft schon, bevor sie ihre Wohnung richtig in Schuß hatte?«
    »Sie war schon weggefahren, ehe ihr die Erbschaft zufiel.«
    »Wohin denn?« fragte ich.
    »Nach Sacramento.«
    »Amanda!« sagte Oscar Boswell energisch und ließ in deutscher Sprache einen Redestrom los, aus dem ich immerhin entnehmen konnte, daß er ihr verbot, noch mehr zu sagen.
    Ich lächelte seine Frau unentwegt an und sagte: »Na, sehen Sie, Mrs. Boswell, das sind so die Auskünfte, die ich brauche. Wie war das denn - weshalb fuhr Mrs. Wells weg?«
    Wieder begann ihr Mann eine Tirade auf deutsch. Seine Frau schüttelte

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