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Im Mond des Raben

Im Mond des Raben

Titel: Im Mond des Raben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe
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bewahrt hatte, sich mit dem heimtückischen Rowland in einem Duell messen zu müssen.
    Barr ging ins Haus zurück, und Sabrine ertappte sich dabei, dass sie ihm sofort folgte, ohne darüber nachzudenken. Brigit war inzwischen wach und hielt sich mit sorgenvoller Miene an der Hand ihrer Mutter fest. Wer wusste schon, wie viel sie von der Auseinandersetzung mitbekommen hatte?
    Sorcha war eine gut aussehende Frau, doch Sorgenfalten und Kummer beeinträchtigten die Schönheit eines Gesichts, dessen Fältchen um die Augen vermuten ließen, dass sie früher oft gelächelt hatte. Sie umklammerte die Hand ihrer Tochter genauso fest und beobachtete die männlichen Chrechten mit einem Misstrauen, das Sabrine nur allzu gut verstand.
    Barr streckte die Hand aus, um Brigit eine Locke ihres zimtfarbenen Haares hinter das Ohr zu streichen. »Du hast nichts zu befürchten, Kind. Ich gebe dir mein Wort darauf.«
    »Und ich glaube Euch, Laird.« Das junge Mädchen bemühte sich um ein Lächeln, das sie dann sogar einigermaßen gut zustande brachte.
    Nun richtete Barr den Blick auf die noch immer zitternde Mutter. »Sorcha, du wirst mit Brigit und Sabrine zu der Burg zurückkehren. Dort wird sie euch in mein Zimmer bringen, wo ihr in Sicherheit sein werdet, während die, die euch Schutz versprochen haben, das Problem mit Rowland lösen werden.«
    Die menschliche Frau schaffte es nicht so gut wie ihre Tochter, sich zu einem Lächeln durchzuringen, aber dass sie es wenigstens versuchte, war ein Beweis für ihre Tapferkeit. »Danke.«
    »Du brauchst deinem Laird nicht dafür zu danken, dass er seine Pflicht tut, Sorcha. Ein derart ehrloser, verachtenswerter Mann wie Rowland hätte diesen Clan nie führen dürfen und wird es auch nie wieder tun.«
    Sorcha nickte.
    Barr wandte sich nun Verica zu.
    »Holt Muin und Brigits Cousins und geht mit ihnen in mein Zimmer!«
    »Ich bin eine Chrechte und sollte das Duell mitansehen können.«
    »Ihr seid jetzt Earcs Gefährtin, und Rowland oder seine Anhänger könnten einen Weg finden, Euch gegen Earc zu benutzen. Das ist ein unvertretbares Risiko. Earc selbst wird sicherer sein, wenn Ihr auf der Burg und außer Gefahr seid.«
    Die Heilerin öffnete den Mund, als wollte sie ihrem Laird aufs Neue widersprechen.
    Sag Ja! , befahl Sabrine ihr auf telepathischem Weg.
    Vericas Augen weiteten sich überrascht. Staunend starrte sie Sabrine an.
    Mach den Mund zu! Barr ist sich der Fähigkeiten der Éan nicht bewusst . War diesen Clan-Frauen denn wirklich überhaupt keine Selbstverteidigung beigebracht worden? Hatten sie nicht einmal gelernt, ihre Emotionen zu verbergen?
    Kannst du mich hören?, fragte Verica über die geistige Verbindung, die Sabrine zwischen ihnen geschaffen hatte.
    Wenn ich will, ja.
    Aber …
    Ich werde dir das später erklären. »Tu, was dein Laird befiehlt!«, sagte Sabrine laut.
    Ohne weitere Proteste wandte Verica sich zum Gehen, doch ihre Verwirrung zog hinter ihr her wie eine Wolke.
    »Was war denn das gerade?«, fragte Barr belustigt.
    Sabrine blieb beinahe das Herz stehen, um dann umso schneller weiterzuschlagen.
    Barr runzelte die Stirn. »Reg dich nicht auf! Es verblüfft mich zwar, dass sie mehr auf dich hört als auf mich, aber ich bin deswegen nicht verärgert.« Er schien noch immer verwirrt zu sein. »Das ist wohl eine Sache unter Frauen, nehme ich an.«
    Mehr eine Sache unter Raben, dachte Sabrine, nickte jedoch, als gäbe sie ihm recht. Sie war keinesfalls bereit, die Geheimnisse der Éan preiszugeben, weder heute noch überhaupt jemals. Nicht einmal diesem Mann, an den sie immer mehr das Herz verlor.
    Verica erschien nur kurz nach Sabrine und den anderen in Barrs Schlafzimmer. Sie rümpfte die Nase und runzelte die Stirn, als sie sich umsah und ihr Blick dann auf dem Bett verweilte. Sprachloses Erstaunen verriet sich in ihren blauen Augen, als sie Sabrine ansah.
    »Du hast mit unserem Laird das Bett geteilt?«, entfuhr es ihr.
    Sabrine runzelte die Stirn. »Das spielt jetzt keine Rolle. Barr schickt bestimmt schon Muin und die menschlichen Soldaten her, um dieses Zimmer zu bewachen.«
    »Ja, das denke ich auch.«
    Wir müssen verschwinden, bevor sie kommen , gab Sabrine der Heilerin auf telepathischem Wege zu verstehen.
    Aber wir können Sorcha und Brigit nicht schutzlos zurücklassen. Es war gut zu sehen, dass die Chrechte sich darüber im Klaren war, dass sie einen gewissen Schutz für die menschliche Frau und ihr Kind darstellte, auch wenn sie die telepathische

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