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Im Mond des Styx - Lohmann, A: Im Mond des Styx

Im Mond des Styx - Lohmann, A: Im Mond des Styx

Titel: Im Mond des Styx - Lohmann, A: Im Mond des Styx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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sollen.«
    »Wer ist Arri?«, fragte Gontas.
    »Der Mann, der in Tarukans Namen die Füchse hingelegt hat«, sagte Tori.
    »Dann gehen wir zu ihm und fragen ihn jetzt !« Gontas schlug mit der Faust auf den Tisch und sprang auf.
    Mart zog ihn rasch wieder auf die Bank zurück. »Das geht nicht. Arri …«, er sah sich gehetzt um, »… ist, ähm, nicht mehr in der Stadt.«
    Tori prustete los.
    Gontas beäugte die beiden misstrauisch. »Warum sitzen wir überhaupt hier? Dieser Tarukan bietet euch jede Menge Gold für meinen Kopf, und ihr wollt mir erzählen, dass ihr das nicht einstecken wollt?«
    Mart winkte ab. »Dümmere Söldner mögen da auf den schnellen Gewinn aus sein. Aber ich denke weiter. Warum bietet Tarukan fremden Kriegern so viel Gold an? Warum schickt er nicht seine eigenen Männer?«
    »Eh!« Gontas schmunzelte. »Das hat er doch versucht. Zwei von denen hab ich erschlagen, der dritte ist abgehauen, als wär ihm der Geist des Krieges selbst auf den Fersen.«
    Mart wischte den Einwand beiseite. »Tarukan hat eine Menge Leute, die er versorgen muss, und weit und breit ist kein Krieg in Sicht, bei dem er genug verdienen kann für seine Armee. Der muss dankbar sein für jeden Fiesel, der bei der Suche nach dir erschlagen wird.«
    »Is ’n knickriger Schwemmer, der Tarukan«, fügte Tori hinzu. »An Freie wie uns verschenkt der nichts. Der will alles an sich ziehen, und wer nicht seine Farben trägt und vor ihm rumkriecht, den drängt er gern aus dem Geschäft.«
    Mart nickte. »Genau. Und wenn er jetzt so viel lockermacht für einen Kontrakt, kann das nur eins bedeuten: Seine eigenen Männer sind an einer Sache dran, von der er sich noch mehr verspricht. Aber was? Verstehst du, wenn wir herausfinden, was für einen Brunnen er da angraben will, dann können wir uns gleich an der Quelle bedienen. Da muss mehr rausspringen als die paar Krümel, die Tarukan von seinem Tisch runterfallen lässt.«
    »Und Einauge braucht dringend ’n Batzen Geld für sein Altenteil, weiß du«, fügte Tori hinzu. »Wird allmählich zu langsam fürs Gewerbe.«
    Mart strich sich gereizt über die Augenklappe. Er sah Gontas erwartungsvoll an.
    »Trotzdem«, sagte der. »Soll ich glauben, dass ihr einen Beutel Gold sausen lasst, nur weil dahinter vielleicht ein größerer Sack liegt? Ich trau euch Söldnern nicht. Ihr hört euch an, was ich zu sagen habe, und dann fallt ihr mir in den Rücken und kassiert beide Prämien.«
    »Wer sagt, dass wir die stummen Schwemmer haben sausen lassen?« Tori zog grinsend den Haken über den Tisch. Ein langer Holzspan ringelte sich unter der Spitze.
    »Was?« Gontas spannte sich an.
    Mart räusperte sich.
    Tori flüsterte verstohlen. »Ich sag’s mal so: Tarukans Schniegel hat sich sehr drauf verlassen, dass der Name von seinem Herrn ihm seine Geldkröte schützt. Und mein Kumpel Einauge war vielleicht ’n bisschen gieriger, als gesund für uns war.
    So ’n Beutel Gold, den wir uns gleich von ’m Arschhocker abholen können, der zählt mehr als ein Beutel, den wir vielleicht kriegen, wenn wir so ’nen unbekannten Brecher aus der Steppe stellen. So hat der Mart sich das gedacht.«
    Gontas blinzelte und ließ die Worte sacken. »Ihr habt … den Boten von diesem Tarukan ausgeraubt?«
    Tori grinste.
    Mart wedelte verstohlen mit den Händen. »Pst«, sagte er. »Muss nicht jeder hören. Tarukans Münzen und Tarukans Mann … Hat schon recht gehabt, der Arri, da traut man sich nicht leichtherzig ran. Aber, Mann, dreißig Füchse!«
    Tori fiel ihm ins Wort. »Was mein einäugiger Kumpel sagen will: Mit Tarukans Angebot sind wir durch. Und wenn wir bald aus der Stadt rauskommen, mit ’m weiteren kräftigen Kerl an der Seite, dann käm uns das sehr gelegen. Siehst also, Kamerad, kannst uns ruhig trauen.« Sie lächelte Gontas an.
    Gontas strich sich über die Kapuze. »Aber ich weiß nichts über diesen Tarukan. Und ihr, so wie’s aussieht, wisst gar nichts über mein Mädchen. Ich denke also, da trennen sich unsere Wege schon wieder.«
    Mart schüttelte den Kopf. »Nicht so flott. Tarukan hat ’ne große Sache am Laufen. Und er hat jede Menge Gold für dich übrig. Ich glaube nicht, dass er zufällig über zwei fette Geschäfte zugleich gestolpert ist, also muss das eine mit dem andern zu tun haben.
    Darum, wenn wir mehr über dein Mädchen herausfinden, dann wissen wir auch, was Tarukan vorhat. Und wenn wir erfahren, was Tarukan vorhat, finden wir dein Mädchen. Also können wir unsere Klingen

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