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Im Namen Caesars

Im Namen Caesars

Titel: Im Namen Caesars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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Mörderbanden aus der Stadt gejagt und ihnen bei Androhung der Todesstrafe verboten, Rom je wieder zu betreten. Antworte mir, wenn dir auch nur etwas an deinem Leben liegt!« Auf dem Forum herrschte Totenstille. Selbst Fulvia war verstummt und blickte, nach ihrem übertriebenen Auftritt dem Zusammenbruch nahe, wie gelähmt in meine Richtung.
    »Hebt mich hoch«, wandte ich mich ruhig an die mich umgebenden Gladiatoren. Zwei von ihnen gingen in die Hocke, packten mich über den Knien und hoben mich so leicht auf ihre Schultern, als ob sie einen Weinschlauch in die Höhe stemmten.
    Als ich fest auf ihren muskulösen Schultern stand, machte ich zunächst eine übertriebene rhetorische Geste, die der von Pompeius in nichts nachstand. Ich streckte einen Arm aus und griff mir mit der anderen Hand mit weit gespreizten Fingern ans Herz, als ob es mir wegen der extremen Erregung fürchterlich schmerzte.
    »Prokonsul!« Meine Stimme war nur unwesentlich leiser als Pompeius' berüchtigtes Gebrüll. »Mir ist zu Ohren gekommen, dass mein guter Freund Curio angegriffen wurde und schwer verwundet mit dem Tode ringt! Außer mir vor Sorge, bin ich sofort zum Ludus des Statilius Taurus geeilt, um den einzigen Mann zu Hilfe zu holen, der unseren allseits beliebten künftigen Volkstribun noch retten kann! In dieser Sänfte«, und dabei zeigte ich mit großer Geste auf die zu meinen Füßen abgestellte Trage, »sitzt niemand anders als Asklepiodes, der von Rom bis Alexandria berühmte Experte für alle Verletzungen durch Waffen. Diese Männer, verehrter Prokonsul, sind keine Kriminellen! Sie bilden die Eskorte von Asklepiodes und haben ihm den Weg freigemacht, damit er so schnell wie möglich zu dem verwundeten Curio gelangen kann. Dafür haben sie sogar in Kauf genommen, deinen Zorn herauf zu beschwören. Jeder von ihnen verdankt sein Leben der Heilkunst des Asklepiodes, der selbst solche Menschen noch zu retten vermag, die andere Ärzte längst aufgegeben haben. «
    Durch diese Worte ermuntert hoben die Gladiatoren ihre Tuniken und entblößten zur allgemeinen Bewunderung ihre von Narben übersäten Körper. Die Narbenschau verursachte ein ziemliches Gedränge, alle wollten einen Blick auf die geschundenen Körper werfen.
    »Gut, Metellus!«, rief Pompeius. »Ich verzeihe ihnen ihr aufdringliches Erscheinen auf diesem Platz, erwarte aber, dass sie umgehend verschwinden, sobald sie ihre Pflicht erfüllt haben!« Dann breitete er die Arme aus und fuhr an die Menge gewandt fort: »Bürger! Macht den Weg frei für den berühmten Arzt! Er muss sich so schnell wie möglich um Curio kümmern! «
    Die Leute sahen sich ratlos nach allen Seiten um. Da niemand wusste, in welche Richtung die Sänfte getragen werden musste, konnten sie schlecht den Weg freimachen. Jedenfalls interessierte sich kein Mensch mehr für Fulvia.
    »Lasst mich runter«, wies ich meine Träger an.
    In diesem Moment drängte Cato sich wieder in unseren Kreis. »Der Verwundete liegt im Haus von Fulvia. Selbst da ist man offenbar vor einem Überfall nicht sicher.«
    Ich beugte mich zu Asklepiodes in die Sänfte. »Es ist das Haus, in dem Clodius gewohnt hat. Du weißt, wie man dorthin kommt, nicht wahr?« »Es gibt wohl niemanden in Rom, der diese Adresse nicht kennt«, sagte Asklepiodes. »Vielen Dank für die äußerst amüsante Veranstaltung. Vielleicht kann ich unserem künftigen Volkstribun ja wirklich helfen, und wenn ja, schuldet er mir einen Gefallen.« Mit diesen Worten verabschiedete er sich und ließ sich davontragen.
    Ich stürmte die Stufen zu den Rostra hinauf, wo der Wache stehende Soldat mich erkannte und sofort zur Seite trat. Er hatte irgendwann in Gallien unter mir gedient. »Guten Tag, Herr Kommandant«, begrüßte er mich. »Wir haben dieser Frau Schutz gewährt, weil wir davon ausgegangen sind, dass es wohl in Caesars Sinn wäre. Immerhin hat er uns angewiesen, Curio zu unterstützen.«
    »Ich glaube kaum, dass er diese Art von Unterstützung gemeint hat«, entgegnete ich. »Aber egal. Es scheint ja nichts Schlimmes passiert zu sein. Ihr könnt jetzt zurückgehen zu euren Kameraden und weiterfeiern.« Ich eilte zu Fulvia, streifte meine Toga ab und legte sie um ihre weißen Schultern. Ihr ganzer Oberkörper zuckte rhythmisch, als ob sie heftig schluchzte, doch kein Schluchzer war zu hören. Als ich sie genauer ansah, begriff ich, warum sie Pompeius und mich so still hatte gewähren lassen, als wir den Mob von ihr ablenkten.
    Nach ihrer heftigen Tirade

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