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Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead

Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead

Titel: Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Anzug gerade. »Ich habe ein Recht auf Schutz vor falschen Anschuldigungen.«
    »Hat wohl einWörterbuch verschluckt«, kommentierte Hackman und lachte in sich hinein.
    »Juristische Immunität«, fuhr der Mann im Anzug fort, »als Mitglied der kenianischen Delegation …«
    Der Streifenwagen hatte angehalten, und zwei Polizisten waren ausgestiegen und setzten ihre Mützen auf.
    »Was ist denn hier los?«, fragte der Fahrer.
    »Wir begleiten diesen Herrn gerade aus unseren Räumlichkeiten hinaus«, erklärte der jetzt nicht mehr aufgebrachte Türsteher.
    »Ich wurde mit Gewalt hinausbefördert«, protestierte der Kenianer. »Und beinahe auch noch meiner Brieftasche beraubt!«
    »Beruhigen Sie sich, Sir. Das werden wir jetzt klären.« Der uniformierte Beamte wandte sich mit fragendem Blick Rebus zu, nachdem er aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahrgenommen hatte.
    Rebus hielt ihm seine Dienstmarke vor die Nase.
    »Ich möchte, dass diese beiden aufs nächste Revier gebracht werden«, erklärte Rebus.
    »Das ist doch nicht nötig«, sagte der Türsteher.
    »Du willst wohl auch mit, Kumpel?«, fragte Rebus und brachte ihn damit zum Schweigen.
    »Welches Revier ist das denn?«, fragte der Uniformierte. Rebus starrte ihn an.
    »Woher kommen Sie?«
    »Hull.«
    Rebus seufzte verzweifelt. »West End«, erklärte er. »Am Torphichen Place.«
    Der uniformierte Beamte nickte. »In der Nähe von Haymarket, oder?«
    »Genau das«, bestätigte Rebus.
    »Diplomatische Immunität«, betonte der Kenianer. Rebus wandte sich ihm zu.
    »Der vorgeschriebene Verfahrensweg«, erklärte er und versuchte, Worte zu finden, die lang genug waren, um den Mann zufriedenzustellen.
    »Mich brauchen Sie nicht«, sagte die Frau, wobei sie auf ihre üppigen Brüste deutete. Rebus wagte nicht, Hackman anzuschauen, aus Furcht, dem könnte der Geifer aus dem Mund laufen.
    »Leider doch«, antwortete Rebus und gab den uniformierten Beamten ein Zeichen. Kunde und Tänzerin wurden zu dem Streifenwagen geleitet.
    »Einer vorn, einer hinten«, wies der Fahrer seinen Kollegen an. Die Tänzerin warf Rebus einen Blick zu, als sie auf ihren hohen Absätzen an ihm vorbeistöckelte.
    »Warten Sie«, sagte er, zog seine Jacke aus und legte sie ihr um die Schultern. Dann wandte er sich Hackman zu. »Ich muss mich um die Sache kümmern«, erklärte er.
    »Sie rechnen sich wohl Chancen aus, wie?«, erwiderte der Engländer mit einem anzüglichen Grinsen.
    »Ich will keinen diplomatischen Zwischenfall«, korrigierte ihn Rebus. »Kommen Sie zurecht?«
    »Besser denn je«, versicherte Hackman und klopfte Rebus auf den Rücken. »Bestimmt werden meine Freunde hier« – er vergewisserte sich, dass die Türsteher ihn hören konnten – »für einen Hüter des Gesetzes auf ihren Eintrittspreis verzichten.«
    »Nur noch eins, Stan«, sagte Rebus in warnendem Ton.
    »Und das wäre?«
    »Behalten Sie Ihre Hände bei sich …«
     
    Das CID-Büro war verlassen, keine Spur von Rat-Arse Reynolds oder Shug Davidson. Kein Problem, zwei Vernehmungsräume zu bekommen. Kein Problem, zwei uniformierte Beamte mit Überstunden dazu zu bringen, als Babysitter zu fungieren.
    »Bin ja froh, wenn ich was zu tun hab«, sagte einer von ihnen.
    Zuerst die Tänzerin. Rebus reichte ihr einen Plastikbecher mit Tee. »Ich erinnere mich sogar, wie Sie ihn mögen«, sagte er zu ihr. Molly Clark saß mit verschränkten Armen da. Sie hatte immer noch seine Jacke um die Schultern hängen und darunter kaum etwas an. Sie scharrte mit den Füßen, ihr Gesicht zuckte.
    »Sie hätten mir wenigstens Zeit lassen können, mich umzuziehen«, beklagte sie sich mit einem Schniefen.
    »Haben Sie Angst, sich zu erkälten? Keine Sorge, in fünf Minuten werden Sie mit dem Auto zurückgebracht.«
    Sie sah ihn an, die Augen mit Kajal umrandet, auf den Wangen Rouge. »Sie erheben keine Anklage gegen mich?«
    »Weswegen denn? Unser Freund wird keine Anzeige erstatten wollen, da können Sie sicher sein.«
    »Eigentlich sollte ich ihn anzeigen!«
    »Wie Sie wollen, Molly.« Rebus bot ihr eine Zigarette an.
    »Da hängt ein ›Rauchen Verboten‹-Schild«, ermahnte sie ihn.
    »Stimmt«, gab er zu und zündete sich selbst eine an.
    Sie zögerte noch einen Augenblick. »Na, dann geben Sie schon her …« Sie nahm die angebotene Zigarette und beugte sich über den Tisch, damit er ihr Feuer geben konnte. Er wusste, dass ihr Parfüm noch wochenlang in seiner Jacke hängen würde. Sie zog den Rauch tief in die Lunge.
    »Als wir am

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