Im Namen der Toten - Rankin, I: Im Namen der Toten - The Naming of the Dead
Umgebung des Jack Kane Centre Filmmaterial aus Überwachungskameras gibt. Billy,Tom … ihr werdet unseren verehrten Herren Pathologen Feuer unterm Hintern machen – desgleichen diesen faulen Säcken in der Forensik. Jimmy, du und Kate, ihr holt Keith Carberry. Lasst ihn in der Zelle schmoren, bis ich zurück bin. Ben, du kommst mit mir, kleiner Ausflug zum Haus des Stadtrats am Duddingston Park. Noch Fragen?«
Keine Fragen.
Rebus ging durch den Flur zurück. Er hoffte, dass Siobhan aus der Sache herausgehalten werden konnte. Vorauszusagen war das nicht. McManus schuldete Rebus keinen Gefallen. Carberry könnte auspacken, was unangenehm wäre, aber nichts, womit sie nicht fertig werden könnten. Rebus formulierte bereits in Gedanken die Geschichte.
DS Clarke hatte die Information, Keith spiele in Restalrig Pool. Als sie dorthin kam, war der Besitzer, Morris Gerald Cafferty, zufällig auch da …
Er bezweifelte, dass McManus sie schlucken würde. Sie konnten auch leugnen, dass irgendein Treffen stattgefunden hatte, aber dafür gab es Zeugen. Im Übrigen würde die Leugnung nur funktionieren, wenn Cafferty mitspielte … und das wiederum würde der nur mit der Absicht tun, die Schlinge um Siobhan fester zu ziehen. Sie würde Cafferty ihre ganze Zukunft verdanken, und Rebus ebenso. Weshalb er vorn am Eingang um eine weitere Mitfahrgelegenheit bat, diesmal nach Merchiston.
Die Polizisten in dem Streifenwagen waren gesprächig, fragten ihn aber nicht, wohin er wolle. Vielleicht dachten sie, jemand vom CID könne sich ein Haus in dieser ruhigen, von Bäumen gesäumten Enklave leisten. Die frei stehenden viktorianischen Häuser waren von hohen Mauern und Zäunen umgeben. Das Licht der Straßenlaternen schien gedämpft zu sein, damit die Bewohner nicht im Schlaf gestört wurden. Die breiten Straßen waren fast menschenleer – hier gab es keine Parkprobleme: Jedes Haus besaß eine Auffahrt für ein halbes Dutzend Autos. Rebus ließ den Streifenwagen in der Ettrick Road anhalten – er wollte es nicht zu offensichtlich machen. Den beiden Polizisten genügte es anscheinend zu warten und zu verfolgen, wie er das Haus betrat, das letztlich sein Ziel war. Aber er winkte sie weiter und zündete sich dann eine Zigarette an. Einer der Uniformierten hatte ihm ein halbes Dutzend Streichhölzer geschenkt. Rebus zog eins davon an einer Mauer entlang, dann beobachtete er, wie der Streifenwagen an einem Ende der Straße den rechten Blinker setzte. Er selbst bog am anderen Ende der Ettrick Road nach rechts ab – keine Spur von dem Streifenwagen, aber auch keine Möglichkeit, ihn zu verstecken. Überhaupt nirgendwo ein Lebenszeichen: keine Autos oder Fußgänger, und durch die dicken Steinmauern drangen keine Geräusche. Die riesigen Fenster waren mit hölzernen Fensterläden verschlossen. Rasenflächen für Bowling und Tennisplätze lagen verlassen da. Er bog erneut rechts ab und ging diese neue Straße bis zur Hälfte entlang. Eine Stechpalmenhecke vor einem Haus. Dessen von Steinsäulen flankierte Veranda war erleuchtet. Rebus stieß das Tor auf. Zog an der Klingelschnur. Fragte sich, ob er ums Haus herumgehen sollte. Als er das letzte Mal hier war, stand dort ein Whirlpool. Doch dann wurde auch schon die schwere Holztür geöffnet. Ein junger Mann stand vor ihm. Sein Körper war Fitnessstudio gestählt, und um das zu unterstreichen, trug er ein enges schwarzes T-Shirt.
»Sei sparsam mit diesen Steroiden«, warnte Rebus ihn. »Ist dein Herr und Meister zu Hause?«
»Sieht es vielleicht so aus, als wollte er Ihnen was abkaufen?«
»Ich verkaufe Seelenheil, mein Sohn – davon sollte jeder einmal kosten, sogar du.« Über die Schulter des Mannes hinweg konnte Rebus ein Paar Frauenbeine die Treppe herunterkommen sehen. Nackte Füße, die Beine schlank und gebräunt und in einen weißen Bademantel mündend. Sie blieb auf halber Höhe stehen und beugte sich herunter, um zu sehen, wer an der Tür stand. Rebus winkte ihr kurz zu. Sie war wohlerzogen und winkte zurück, obwohl sie keine Ahnung hatte, wer er war. Dann drehte sie sich um und tappte wieder nach oben.
»Haben Sie einen Durchsuchungsbefehl?«, fragte der Bodyguard.
»Endlich ist der Groschen gefallen!«, rief Rebus. »Aber ich und dein Boss kennen uns schon eine ganze Weile.« Er deutete auf eine der vielen Türen, die von der Eingangshalle abgingen. »Das da ist das Wohnzimmer, und da werde ich auf ihn warten.« Rebus wollte an dem Mann vorbeigehen, aber eine flache Hand
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