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Im Namen des Sehers -: Soul Seeker 3 - Roman (German Edition)

Im Namen des Sehers -: Soul Seeker 3 - Roman (German Edition)

Titel: Im Namen des Sehers -: Soul Seeker 3 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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entweder Dace oder Cade Richter tötet und damit die Letzten Tage einleitet.
    Meine Augen weiten sich. Ich begreife nicht, wieso ich das nicht längst erkannt habe.
    »Was für ein Tag ist heute?«, schreie ich und suche hektisch nach einer Uhr. Es ist unmöglich, in den Anderwelten den Überblick über die Zeit zu behalten, und ich habe keine Ahnung, was für einen Tag wir haben, geschweige denn, wie lange Dace und ich weg waren.
    »Der 31. Dezember«, antwortet Chay. »Silvester.«
    Ich schlucke schwer, und meine Stimme klingt so rau, dass ich sie kaum als die meine erkenne. »Und wie viel Uhr ist es, genau auf die Minute?« Ich spähe zum Fenster und stelle entsetzt fest, dass der Himmel draußen nachtdunkel ist.
    »Viertel nach elf. Warum?« Chay beugt sich zu mir und will beruhigend seine Hand auf meine legen, doch ich bin schon von meinem Stuhl in die Höhe geschossen. Packe Dace am Arm und zerre ihn mit, während ich zur Tür rase.
    »Phyre wird Cade töten!«, rufe ich und werfe einen letzten Blick zurück. »Und sie wird es mit einem letzten tödlichen Kuss um Schlag Mitternacht tun!«

Der Kuss der Schlange

Neununddreißig

    Daire
    W as ist denn an Silvester Tradition im Rabbit Hole?« Ich umklammere die Sitzfläche, um nicht mit dem Kopf gegen das Dach zu knallen, während Dace den alten Pick-up mit den abgenutzten Stoßdämpfern über holprige Feldwege manövriert. »Da hier ja offensichtlich jeder Festtag gefeiert wird, wüsste ich gern, ob die Leute hier an Silvester irgendetwas Besonderes veranstalten. Etwas, das wir nutzen können.«
    »Es läuft ganz normal ab.« Dace macht eine scharfe Rechtskurve und umfasst das Lenkrad so fest, dass seine Knöchel weiß werden und in scharfem Kontrast zu seiner herrlichen braunen Haut stehen. »Luftschlangen, Tröten, alberne Hüte, Musik, Essen, Rempeleien, Chaos, Suff und der Countdown bis Mitternacht, wenn sich jeder hektisch jemanden greift, den er küssen kann.« Er kommt aus der Kurve und tritt erneut wie ein Berserker aufs Gas. Der Pick-up bockt und schlittert auf den nächsten Feldweg, der in noch schlimmerem Zustand ist als der davor.
    »Und Phyre wird darauf brennen, sich Cade zu schnappen. Das ist die Deadline, die ihr Vater ihr vorgegeben hat. ›Sorg dafür, dass es bis Mitternacht passiert ist. Später ist es zu spät.‹ Es ist ihre letzte Chance, sich ihrer eingebildeten Bestimmung würdig zu erweisen.« Ich spähe in den Außenspiegel und verfolge die Staubspur, die die Reifen hinter uns aufwirbeln.
    »Dann soll sie sich gleich mal hinten anstellen. Die Mädchen waren schon immer hinter meinem Bruder her.«
    »Das ist die Gedankenkontrolle. Er hat ihre Wahrnehmung verändert.« Ich ziehe eine finstere Miene, denn darauf will ich nicht weiter eingehen.
    »Und jetzt hatte ich schon gehofft, du würdest sagen, es ist, weil er genauso gut aussieht wie ich.« Er zieht eine Braue hoch und grinst mich an. Und obwohl ich froh bin, dass er seinen Humor nicht verloren hat, dauert es einen Moment, bis sich meine Laune bessert und ich mitlachen kann.
    »Du siehst überhaupt nicht wie Cade aus.« Dabei weiche ich gezielt seinen Augen aus, damit ich mir einreden kann, dass das stimmt. »Du bist zehntausendmal heißer, als er es je sein wird.«
    Dace lacht – und es klingt tief und wahr und bringt eine willkommene Portion Leichtigkeit in meine sonst recht düstere Stimmung. Doch die Wirkung hält nur kurz an. Ein weiterer Moment verstreicht, und erneut drängen sich unsere Probleme in den Vordergrund.
    »Es ist jedes Jahr das Gleiche, aber früher hat Lita immer alle in die Flucht geschlagen. Dieses Jahr, ohne sie, könnte es ein Problem werden.«
    »Niemand ist Phyre gewachsen. Falls unsere Theorien korrekt sind, wird sie dafür sorgen, dass sie ihn als Erste erwischt. Sie ist zu allem entschlossen. Und es wäre ein Fehler, sie zu unterschätzen. Sie ist intelligent, gerissen und verzweifelt – eine tödliche Mischung. Außerdem hat sie gerade eine dicke Pechsträhne. Nachdem sie bei allem anderen gescheitert ist, ist das ihre letzte Chance, ihren Vater stolz zu machen.« Stirnrunzelnd sehe ich auf die Uhr am Armaturenbrett. Uns bleiben nicht einmal mehr vierzig Minuten. »Nicht viel Zeit, um die Sache durchzuziehen.« Ich klopfe mir zur Beruhigung auf die Tasche, dankbar für das dort verstaute Athame.
    »Vielleicht haben wir sogar noch weniger. Suriel ist überzeugt davon, dass das neue Jahr die Letzten Tage einläutet. Und auch wenn er Phyre damit

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