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Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Im Namen des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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Lino gewartet? Wann wäre für ihn der Zahltag gekommen, Penny?«
    » Ich weiß nicht, wovon Sie reden.« Trotzdem blickte sie eilig fort. » Und er ist tot, ihn können wir also nicht mehr fragen.«
    » Wo ist Steve Chávez?«
    » Keine Ahnung. Weiß ich nicht.« Sie riss den Mund zu einem Gähnen auf. » Sind wir langsam fertig?«
    » Lino hat auf irgendwas gewartet und in der Zwischenzeit ein paar Leute erpresst, um mit der Kohle anzugeben und sich ein schönes Leben zu machen, wenn er gerade einmal nicht als falscher Priester aufgetreten ist. Das macht kein Mann fünf Jahre lang, nur damit er eine alte Freundin vögeln kann.«
    » Er hat mich geliebt. Wir haben damals darüber gesprochen, zusammen abzuhauen, einen Riesencoup zu landen und dann die Taschen voller Geld zurückzukommen. Obwohl er damals alleine abgehauen ist, ist er auf jeden Fall zu mir zurückgekehrt.«
    » Haben Sie ein Alibi für seinen Todestag?«
    » Um sechs habe ich zusammen mit Rosita die Bodega aufgemacht. Wir haben alles vorbereitet und dann drei Stunden am Stück hinter dem Frühstückstresen gearbeitet. Gegen zehn haben Pep– der Junge, der im Lager jobbt– und ich zusammen im Hinterzimmer unsere Pause gemacht und dann stand ich wieder hinter dem Tresen, als die ersten Bullen kamen und ich hörte, dass er ermordet worden ist.«
    » Was haben Sie dann gemacht?«
    » Ich habe weiter gearbeitet und bin nach Schichtende nach Hause. Was hätte ich denn machen sollen?«
    » Okay. Sie können gehen.«
    » Wird, verdammt noch mal, auch langsam Zeit.«
    Nachdem Penny und ihr Anwalt aus dem Raum gegangen waren, blieb Eve noch einen Augenblick lang schweigend sitzen. Schließlich aber schaltete sie den Rekorder wieder aus und kehrte in ihr eigenes Büro zurück.
    Als einen Moment später Peabody den Raum betrat, stand Eve an ihrem winzig kleinen Fenster und sah nachdenklich hinaus.
    » Na, wie ist es mit Penny gelaufen?«, fragte ihre Partnerin.
    » Sie hat mir eine komplizierte Mischung aus Lügen und Wahrheiten aufgetischt. Obwohl das Meiste eindeutig gelogen war, haben mir die paar ehrlichen Behauptungen gereicht, um mir ein Bild davon zu machen, was zwischen den beiden abgelaufen ist. Ihre Behauptung, dass sie keine Ahnung hat, was mit dem echten Flores passiert ist und worauf Lino gewartet hat, ist eindeutig gelogen. Dass sie etwas über das Bombenattentat oder über den Verbleib von Chávez weiß, streitet sie zwar nicht direkt ab, gibt es aber auch nicht zu. Nach dem Motto: › Beweis mir doch, dass ich was weiß, du blödes Weib‹. Weiter hat sie behauptet, Lino hätte sie geliebt, und ich glaube, dass das die Wahrheit ist oder dass sie das auf alle Fälle wirklich glaubt. Dass sie ihn geliebt hätte, hat sie mit keinem Wort gesagt. Denn das hat sie eindeutig nicht. Obwohl sie in den letzten Jahren regelmäßig mit ihm in der Kiste war.«
    » Wenn so lange etwas zwischen den beiden gelaufen ist, hat er ihr doch bestimmt erzählt, was er im Schilde führt.«
    » Bestimmt. Ich glaube, dass er ihr vielleicht geholfen hat, sich das X in der Tätowierung zu verdienen. Oder sie haben sich das X beide gleichzeitig verdient und gemeinsam ihren Vater umgebracht. Der Kerl hatte sie sexuell missbraucht, irgendwann hatte sie endgültig genug, da haben sie ihn gemeinsam abgestochen und zerhackt.«
    » Sie hat zugegeben…«
    » Nein. Sie hat den Missbrauch eingeräumt und zugegeben, dass sie, als sie vierzehn war, Mitglied der Gang geworden ist. Weil sie sie als Zufluchtsort, Familie, Schutz gesehen hat. Ihr Vater wurde in Stücke zerhackt in einem verlassenen Gebäude aufgefunden, als sie vierzehn war. Er war ein polizeibekannter Dealer, deshalb haben die Cops die Tat als Folge eines fehlgeschlagenen Drogengeschäfts abgetan. Wahrscheinlich haben sie den Täter niemals wirklich intensiv gesucht, warum hätten sie das auch tun sollen? Penny und Lino hätten auf jeden Fall ein Alibi gehabt. Die anderen Mitglieder der Gang hätten es ihnen entweder selbst gegeben oder irgendjemand anderen gezwungen, das zu tun.«
    Eve drehte sich erst um, als Peabody in ihrem Rücken die Bürotür schloss.
    » Alles klar?«, fragte ihre Partnerin.
    » Ja.« Eve trat vor den AutoChef und bestellte Kaffee. » Lassen Sie uns weitermachen, ja? Wir sollten uns die damalige Akte noch einmal ansehen. Ich habe auch die Akten zu den beiden Bombenattentaten, am besten suchen wir die damaligen Ermittler noch persönlich auf. Ich muss mehr Druck auf Penny ausüben. Die Drohung

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