Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Im Namen des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
Vom Netzwerk:
wieder in Spanish Harlem ist. Sie haben Soto zu dem Fall befragt?«
    » Vorhin.«
    » Sie muss gewusst haben, dass er wieder zuhause war. Wenn er zurückgekommen ist, dann war er auch bei ihr. Lino hatte eine Schwachstelle, und die war sie. Er hat sie zu einem Lieutenant in der Gang gemacht, als sie noch keine fünfzehn war, und es hieß, dass nicht die ganze Truppe damit einverstanden war. Worauf er den Dissidenten mit einem Metallrohr niedergeknüppelt und ihn von ihr zusammentreten lassen hat. Natürlich hat der Kerl im Krankenhaus mit verdrahtetem Kiefer gemurmelt, dass er eine Treppe runtergefallen ist. Damals ließ sich keiner von den Kerlen gegen die anderen ausspielen. Eher hätten sich die Typen selber umgebracht.«
    » Die Zeiten ändern sich.«
    Stuben nickte. » Allerdings. Versuchen Sie Ihr Glück doch mal bei Joe Inez. Der hat schon seit Jahren nichts mehr mit dem Trupp zu tun.«
    » Ich habe ihn schon einmal kurz gesprochen. Meinen Sie, er ist das schwache Glied?«, fragte Eve aus Höflichkeit, denn die Antwort kannte sie schließlich bereits.
    » Auf jeden Fall. Joe hatte nie die Härte, die ein Killer braucht.«
    » Gibt es sonst noch irgendwen, mit dem ich reden sollte? Irgendwelche anderen alten Mitglieder der Gang? Ich habe ein paar Leute darauf angesetzt, mir Namen zu besorgen, aber Sie kennen sich bestimmt am besten mit der Truppe aus.«
    » Ich kann Ihnen nur sagen, dass sämtliche Typen, die damals große Nummern in der Gruppe waren, entweder tot, im Knast oder verschwunden sind. Die Mitglieder, die noch hier sind, waren lauter kleine Nummern. Martinez und Chávez hatten damals das Sagen, als sie plötzlich verschwanden, rückte Soto nach.«
    » Danke für die Informationen, Detective«, meinte Eve.
    » Falls Sie dafür irgendeine Spur zu unseren Bombenattentätern finden, sind wir quitt.«
    Sie stand auf, blieb aber noch kurz stehen. » Eine Sache noch. Die Familien der Opfer. Haben Sie zu denen noch Kontakt?«
    » Hin und wieder.«
    » Darf ich mich wegen dieser Leute noch mal an Sie wenden, falls es nötig ist?«
    » Sie wissen ja, wo Sie mich finden.«

17
    In St. Cristóbal öffnete Rosa ihnen die Tür des Pfarrhauses. Sie trug eine Schürze über einer schmal geschnittenen, schwarzen Hose sowie einem farbenfrohen Top, und ihr hochgestecktes Haar rahmte ein hübsch gerötetes Gesicht.
    » Hallo. Was kann ich für Sie tun?«
    » Wir hätten noch ein paar Fragen an Sie und an die beiden Padres«, antwortete Eve.
    » Die Padres sind gerade nicht da, aber… macht es Ihnen etwas aus, mit nach hinten in die Küche zu kommen? Ich backe nämlich gerade Brot.«
    » Na klar. Sie backen gerade Brot?«, vergewisserte sich Eve, als Rosa vor ihr und Peabody durch das Pfarrhaus ging. » Aus echtem Mehl?«
    » Ja.« Rosa sah sie lächelnd über ihre Schulter hinweg an. » Aus Mehl und anderen Zutaten. Pater López mag mein Rosmarinbrot besonders gern. Ich wollte gerade den Teig kneten und möchte nicht, dass er zu lange geht.«
    Auf dem Küchentisch entdeckte Eve eine große Schüssel, eine Steinplatte und ein Gefäß mit Mehl.
    » Meine Mutter backt auch selbst«, erklärte Peabody. » Meine Großmutter und meine Schwester auch, manchmal mischt sogar mein Vater dabei mit.«
    » Es ist eine schöne, entspannende Tätigkeit. Backen Sie auch?«
    » Viel zu selten, das letzte Mal ist ziemlich lange her.«
    » Man braucht dafür schließlich auch Zeit.« Rosa schlug mit der geballten Faust in die Schüssel mit dem Teig, und als Eve die Stirn in Falten legte, klärte sie sie lachend auf: » Das ist eine wunderbare Therapie«, sie klatschte den Teig auf die Steinplatte und riss mehrere Stücke davon ab. » Also, was kann ich für Sie tun?«
    » Sie haben auch schon im Frühjahr 2043 hier gelebt. Damals gab es zwei Bombenattentate«, meinte Eve.
    » Oh.« Rosas Blick wurde verhangen. » Das war eine schlimme Zeit. Die Menschen haben damals viel verloren, haben gelitten, hatten Angst. Meine Kinder waren damals noch klein. Ich habe sie immer im Auge behalten und sogar einen Monat lang nicht zur Schule gehen lassen. Schließlich wusste damals niemand, ob die Gewalt nicht weitergeht.«
    » Es wurde nie jemand wegen der Anschläge verhaftet.«
    » Nein.«
    » Kannten Sie Lino Martinez?«
    » Jeder, der damals hier in der Gegend lebte, kannte Lino Martinez. Er und dieser Gorilla Steve Chávez waren die Anführer der Soldados. Er hat immer behauptet, dass sie uns beschützen und unser Territorium verteidigen. Seine

Weitere Kostenlose Bücher