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Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Im Namen des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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Weib aus der Bodega wusste, wer er war. Und dass sie auch wieder mit ihm ins Bett gegangen ist. Dass sie mit ihm geschlafen hat, obwohl er eine Soutane trug. Das hat sie sicher heiß gemacht. Nutte. Puta.«
    Sie rollte mit den Augen, unterbrach erneut die Arbeit an dem Zopf und bekreuzigte sich schnell. » Ich versuche, hier im Pfarrhaus nicht zu fluchen, aber es gibt eben manchmal Ausnahmen. Und eines kann ich Ihnen sagen«, fuhr sie zornig fort. » Wenn er in dieser Verkleidung zurückgekommen ist, hatte er irgendetwas vor. Egal, wie sehr er sich bemüht hat, den guten Hirten rauszukehren, egal, wie viel von seiner Zeit er der Kirche und dem Jugendzentrum gewidmet hat, hatte er ganz sicher irgendetwas vor.«
    » Er hatte hier alte Freunde, aber auch alte Feinde«, meinte Eve.
    » Die meisten, mit denen er im Krieg gelegen hat, sind nicht mehr da. Ich würde Ihnen sagen, wenn mir jemand einfiele, der den Mann getötet haben könnte, weil er wusste, wer er in Wahrheit war. Denn egal, was er verbrochen hatte und was auch immer er im Schilde führte, hatte niemand das Recht, ihn einfach zu ermorden. Deshalb würde ich Ihnen sagen, wenn ich wüsste, wer es war.«
    » Falls Ihnen doch noch jemand einfällt, geben Sie mir hoffentlich Bescheid.«
    » Auf jeden Fall.« Seufzend legte sie den Zopf zu einem Rund zusammen. » Seine Mutter Teresa hat Blumen zum Begräbnis meines Großvaters geschickt. Ich telefoniere ab und zu mit ihr. Weiß sie schon Bescheid?«
    » Ja.«
    » Ist es in Ordnung, wenn ich sie gleich anrufe, um ihr mein Beileid auszusprechen? Immerhin war er ihr Sohn.«
    » Ich nehme an, dass sie sich freuen würde, von Ihnen zu hören. Können Sie uns sagen, wo die beiden Padres gerade sind?«
    » Pater Freeman macht ein paar Hausbesuche, ist aber in circa einer Stunde wieder da. Und Pater López hat gesagt, dass er noch ins Jugendzentrum will.«
    » Danke. Dann wollen wir Sie nicht länger stören. Eine letzte Frage noch. Penny Soto– mit wem hängt sie herum und mit wem geht sie ins Bett?«
    » Ich habe keine Ahnung, ob sie Freundinnen und Freunde hat. Aber sie hat den Ruf, dass sie wahllos praktisch mit allen Männern schläft. Ihre Mutter war ein Junkie und ihr Vater hat gedealt. Ihre Mutter starb vor vielen Jahren an einer Überdosis, und ihr Vater wurde umgebracht, als sie noch ein junges Mädchen war.«
    Kopfschüttelnd legte Rosa den zweiten geflochtenen Kranz auf das Kuchenblech und bestrich die beiden Laibe mit Öl. » Sie hatte es von Anfang an nicht leicht, aber statt die Hilfe der Kirche und der Nachbarn anzunehmen, hat sie die Gang gewählt.«
    » Was hatten Sie für einen Eindruck?«, fragte Eve, als sie mit Peabody zum Jugendzentrum fuhr.
    » Sie scheint eine schnurgerade Person zu sein und tritt sich dafür in den Hintern, dass sie diesem Kerl jahrelang den Haushalt geführt hat, ohne zu bemerken, dass er Lino ist. Jetzt wird sie gründlich über alles nachdenken, und wenn ihr irgendetwas einfällt, ruft sie uns auf alle Fälle an.«
    » Das glaube ich auch. Stellen Sie sich einmal folgendes Szenario vor: Lino und seine Kumpane sind regelmäßig auf Tanzveranstaltungen wie der, bei der die Bombe hochgegangen ist. Aber genau am Tag der Explosion sind sie nicht da. Nur Joe ist auf dem Fest, weshalb er als Einziger direkt in die Schusslinie gerät. Und Tage später, unmittelbar, bevor Lino verschwindet, haben die beiden Jungen Streit. Nach dem Attentat wird niemand festgenommen. Zwar nehmen die Cops die Skulls genau unter die Lupe, aber sie können sie mit der Explosion nicht in Verbindung bringen. Vielleicht, weil es keine Verbindung gibt.«
    » Sie glauben, Lino hätte hinter beiden Anschlägen gesteckt? Einen Augenblick.« Als sie am Jugendzentrum aus dem Wagen stiegen, lehnte sich Peabody gegen die Kühlerhaube des Gefährts und starrte nachdenklich vor sich hin. » Man will Krieg, man will ein Held und wichtig sein. Wobei Rache deutlich cooler als ein grundloser Angriff ist. Durch ein Bombenattentat wird die Gewalt auf ein völlig neues Niveau gehoben, weil es plötzlich nicht mehr nur um irgendwelche Schlägereien oder Straßenkämpfe zwischen rivalisierenden Banden geht. Also legt man eine Bombe auf dem eigenen Territorium auf einem Fest in einer Schule, auf dem jede Menge unschuldiger Leute sind. Darüber regen sich selbst Menschen, die einem oder der Gang, deren Anführer man ist, bisher nicht gerade wohlgesonnen sind, garantiert entsetzlich auf.«
    » Alles, was man machen muss, ist, das

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