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Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Im Namen des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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Ausgänge zu oder fielen einfach um.«
    » Es war also die Hölle los«, wiederholte Eve.
    » Auf jeden Fall. Tatsache ist, dass niemand wirklich wusste, was geschehen war. Ihre Töchter– Jimmy Jays und Jolenes Töchter– kamen angerannt und zerrten an ihrer Mama und ihrem Daddy herum. Dadurch wurde der Tote ein bisschen bewegt, und eine der Töchter– ich glaube, Josie– versuchte sogar noch, ihn durch Mund-zu-Mund-Beatmung wiederzubeleben, bevor es mir gelang sie zurückzuziehen.«
    » Okay. Wurden die Wasserflaschen berührt oder woanders hingestellt?«
    » Nein, Madam, das habe ich verhindert. Die Security hatte alle Hände voll mit dem Publikum und mit der Crew zu tun, aber ich habe die Bühne umgehend abgesperrt.«
    » Danke, Mr Attkins. Können Sie noch etwas in der Nähe bleiben? Vielleicht brauche ich Sie noch einmal.«
    » Sicher.« Wieder sah er auf den toten Mann. » Dies ist ein schrecklicher Abend. Ich kann so lange bleiben, wie es nötig ist.«
    Eve sprühte sich die Hände und die Stiefel mit Versiegelungsspray ein, trat an den schimmernd weißen Tisch, griff nach der offenen Wasserflasche, schnupperte daran…
    …runzelte die Stirn und schnupperte erneut.
    » Da drin ist nicht nur Wasser. Ich weiß nicht, was es ist, aber reines Wasser ist das nicht.«
    » Darf ich mal?« Roarke trat neben sie, und schulterzuckend hielt sie ihm die Flasche hin. » Wodka«, meinte er.
    » Wodka?« Eve warf Clyde einen Blick zu und sah seiner Miene an, dass Roarkes Vermutung richtig war. » Können Sie das bestätigen?«
    » Ja, Madam, das kann ich. Jimmy Jay hatte immer gern einen Schuss Wodka in seinen Wasserflaschen. Meinte, das hülfe ihm beim Predigen. Er war ein guter Mensch, Lieutenant, und ein echter Mann Gottes, deshalb fände ich es schrecklich, würde sein Name dadurch in den Schmutz gezogen, dass dieses Detail an die Öffentlichkeit gelangt.«
    » Wenn es für unsere Ermittlungen nicht wichtig ist, ist das nicht nötig. Wer hat den Wodka in die Flaschen gekippt?«
    » Normalerweise eins der Mädchen. Eine seiner Töchter. Wenn sie zu viel anderes zu tun hatten, ich oder Billy, sein Manager.«
    » Weshalb alle diese Flaschen unversiegelt sind. Und wo ist die Wodkaflasche?«
    » Die müsste in seiner Garderobe sein. Einer Ihrer Männer hat sie abgesperrt.«
    Sie kehrte zu dem Toten zurück, hockte sich neben ihn und sah sich die rosigen Wangen und die blutunterlaufenen Augen an. Dort, wo er sich an den Hals gegriffen hatte, wies die Haut mehrere blutige Kratzer auf. Eve beugte sich dicht über das Gesicht, roch den Wodka und den Schweiß und– ja, genau– einen schwachen Marzipangeruch.
    Während sie erneut nach ihrem Untersuchungsbeutel griff, drehte sie sich um und sah, dass Peabody in Begleitung ihres dürren, blonden Allerliebsten auf die Bühne zugelaufen kam.
    » Ich habe keinen elektronischen Ermittler bestellt.«
    » Wir waren mit Callendar und ihrem neuesten Stecher unterwegs«, klärte Peabody sie auf. » Das ist der Jimmy Jay, nicht wahr?«
    » Sieht ganz so aus. Gleichen Sie aber zur Sicherheit noch die Fingerabdrücke ab und stellen den genauen Todeszeitpunkt fest.« Eve beäugte argwöhnisch den rot-orangefarbenen Strahlenkranz auf McNabs violettem T-Shirt, das er zu einer grell orangefarbenen Hose, einem leuchtend grünen Gürtel, der verhinderte, dass seine Hose von den knochigen Hüften glitt, und grasgrünen Sneakers trug.
    Trotz der schrillen Klamotten und des halben Dutzends farbenfroher Ringe, die sein linkes Ohrläppchen herunterzogen, war er ein ausnehmend guter Polizist. Und da er nun einmal in der Nähe war, setzte sie ihn auch gleich ein.
    » Haben Sie einen Rekorder dabei, Detective?«, fragte sie.
    » Ohne gehe ich nie aus dem Haus.«
    » Mr Attkins, bitte setzen Sie sich da drüben hin«, sie wies vage in Richtung des Zuschauerraums, » und geben Sie Ihre Aussage noch einmal zu Protokoll. Danke für Ihre Unterstützung.«
    Dann wandte sie sich einem der Beamten zu, die als Erste vor Ort gewesen waren. » Wo ist die Frau des Opfers, Officer?«
    » In ihrer Garderobe, Ma’am. Ich bringe Sie gerne hin.«
    » Sofort. Peabody, wenn Sie fertig sind, lassen Sie den Leichnam wegbringen und rufen Morris an. Ich will so schnell wie möglich wissen, woran der Mann gestorben ist. Packen Sie die offene Flasche getrennt von den anderen ein, schicken Sie sie alle ins Labor und sagen ihnen dort, dass ich umgehend wissen muss, was darin enthalten ist. Das Opfer hatte drei Töchter, die

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