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Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Im Namen des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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Jimmy Jay und ich eine ganz besondere Beziehung zueinander hatten. Eine, die die irdischen Grenzen überschritten hat.«
    » Sie haben sich geliebt«, soufflierte Roarke.
    » Oh ja. Oh ja.« Es war ihr deutlich anzuhören, wie dankbar sie für sein Verständnis war. » Auf eine andere Art als die, auf die er Jolene und seine Mädchen geliebt hat und ich meinen Beinahe-Verlobten Earl zuhause in Tupelo geliebt habe.«
    Ulla blickte auf das Foto neben ihrem Bett, auf dem ein dünner, breit grinsender, junger Mann zu sehen war.
    » Wir schufen gemeinsam Licht. Ich habe ihm mit meinem Leib geholfen, die erforderliche Stärke zu gewinnen, um der Welt zu predigen. Es war nicht nur körperlich, verstehen Sie? Es war kein, nun, es war kein Sex.«
    Es lag Eve auf der Zunge, sie zu fragen, was in aller Welt es dann gewesen war, doch sie hielt sich gerade noch zurück.
    » Obwohl ich gar nicht leugnen will, dass es auch ein Vergnügen für uns war.« Ulla knabberte an ihrer Unterlippe und sah Roarke um Verständnis heischend an. » Aber durch dieses Vergnügen haben wir tiefere Einsichten erlangt. Nur, dass das nicht jeder verstehen kann, weshalb keiner von uns beiden je mit jemand anderem darüber gesprochen hat.«
    » Darf ich fragen, wie lange Sie beide diese besondere Beziehung hatten?«, warf Eve ein.
    » Vier Monate, zwei Wochen und fünf Tage«, klärte Ulla sie mit einem unschuldigen Lächeln auf. » Erst haben wir gebetet, dass uns Gott nicht in Versuchung führt, aber die Kraft– die spirituelle Kraft– war derart stark, dass wir wussten, dass es richtig war.«
    » Und wie oft haben Sie miteinander… Licht geschaffen?«
    » Oh, zwei-, dreimal die Woche.«
    » Einschließlich gestern Nachmittag.«
    » Ja. Heute war für uns alle ein sehr wichtiger Abend. Deshalb war es wichtig, dass Jimmy Jay all das Licht und all die Energie, die wir schaffen konnten, bekommt.«
    Sie nahm sich das nächste Taschentuch und schnäuzte sich diskret. » Er kam am Nachmittag zu mir ins Hotel. Ich blieb immer hier, wenn die anderen Mädchen vor den Proben in die Stadt gegangen sind. Er war beinahe eine Stunde hier. Es war ein besonderer Abend, deshalb brauchte er jede Menge Licht.«
    » Haben Sie jemals etwas von ihm dafür bekommen?«, fragte Eve. » Geschenke oder Geld?«
    » Meine Güte, nein. Das hätte sich ganz einfach nicht gehört.«
    » Uh-huh. Sind Sie jemals zusammen ausgegangen? Zusammen verreist, in Urlaub gefahren oder haben ein Restaurant besucht?«
    » Nein, oh nein. Wir trafen uns immer nur in meinem Zimmer. Zur Schaffung des Lichts. Oder vielleicht ein-, zweimal auch hinter der Bühne, wenn er direkt vor seiner Predigt noch nicht ganz bei Kräften war.«
    » Und Sie hatten keine Angst, dass Ihnen jemand auf die Schliche kommen würde, der diese Sache nicht versteht?«
    » Doch, ein bisschen. Aber Jimmy Jay hat mir erklärt, wir würden durch unser hehres Ziel und unsere reinen Absichten geschützt.«
    » Dann hat Sie also niemand wegen Ihrer Beziehung zu ihm zur Rede gestellt?«
    Sie zog einen niedlichen Schmollmund und bedachte Eve mit einem bösen Blick. » Bis jetzt eben nicht.«
    » Sie haben auch Ihren Freundinnen und Freunden, den anderen Sängerinnen oder Ihrem, äh, Beinahe-Verlobten gegenüber nie auch nur die allerkleinste Andeutung gemacht?«
    » Nein. Weil ich an mein Versprechen gebunden war. Jimmy Jay und ich haben beide auf die Bibel geschworen, es niemandem zu erzählen. Ich hoffe, dass es in Ordnung ist, dass ich mit Ihnen darüber gesprochen habe. Denn Sie haben schließlich gesagt…«
    » Jetzt ist es etwas anderes«, versicherte ihr Roarke.
    » Weil er jetzt bei den Engeln ist. Ich bin so müde. Ich möchte nur noch meine Gebete sprechen und dann endlich schlafen gehen, wenn das für Sie in Ordnung ist.«
    Draußen auf dem Bürgersteig lehnte sich Eve rücklings an ihren Wagen. » Das war nie im Leben gespielt. Sie ist wirklich so naiv. Oder, um deinem blöden Spruch zuvorzukommen: dümmer als die Polizei erlaubt.«
    » Aber gleichzeitig unglaublich süß.«
    Eve rollte mit den Augen. » Ich glaube, dass man einen Penis haben muss, um das so zu sehen.«
    » Den habe ich.«
    » Trotzdem oder vielleicht deshalb hast du die richtigen Knöpfe bei ihr gedrückt. Du bist prima mit ihr umgegangen und hast sie dazu gebracht, uns alles zu erzählen, ohne dass ich ihr erst damit drohen musste, ihre blöden Titten aufs Revier zu zerren.« Grinsend fügte sie hinzu: » Sie hat die Last des Geheimnisses abgelegt

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