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Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Im Namen des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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die beiden Opfer Heuchler waren. Lino, weil er weder Flores noch ein echter Priester war, und Jenkins wegen seiner Freundin und des Alkohols.«
    » Tötung wegen Heuchelei?« Roarke sah sich die Tafel an. » Dann sollten in Zukunft Tausende von religiösen Führern darauf achten, was sie trinken.«
    » Allerdings. Aber warum hat der Täter gerade diese beiden Männer hier in dieser Stadt gewählt? Wahrscheinlich, weil er selbst hier lebt. Denn Jenkins war nicht aus New York. Er hatte zwar verschiedene Wohnsitze, aber keinen hier bei uns. Außerdem war er fast ständig unterwegs, hätte also auch zu irgendeinem anderen Zeitpunkt und an irgendeinem anderen Ort ermordet werden können.«
    » Aber es ist jetzt und hier passiert. Und zwar kurz nach dem Mord an einem anderen angeblichen Gottesmann.«
    » Ja. Ein paar Tage danach. Könnte unser Täter also ein fanatischer Psycho-Killer sein? Warum hat er dann mit dem unbekannten Priester angefangen und nicht mit der prominenten Zielperson? Und weshalb bekennt er sich dann nicht zu seinen Taten, damit er den Ruhm einheimsen kann?«
    Kopfschüttelnd ging Eve um die Tafel herum. » Sicher, eine Menge Serientäter halten sich zunächst bedeckt, aber meiner Meinung nach ist man ein Fanatiker, wenn man es auf religiöse Führer abgesehen hat. Dann ist man selbst ein Gläubiger. Und als gläubiger Fanatiker hat man doch bestimmt von Gott den Auftrag, öffentlich bekannt zu geben, dass man in seinem Sinn gehandelt hat.«
    » Alles andere wäre kaum stimmig«, stimmte Roarke ihr zu.
    » Genau. Aber bisher haben wir von dem Täter nichts gehört. Sollte er also den falschen Priester in der Hoffnung ermordet haben, dass die Cops dahinterkommen, dass er nicht der war, als der er sich ausgegeben hat? Aber hätte ein Fanatiker nicht selbst dafür gesorgt, dass die Wahrheit herauskommt? Das kann ich mir nicht vorstellen. Ein Fanatiker hätte auf jeden Fall ein Zeichen hinterlassen oder vielleicht sogar einen verdammten Werbeflieger angemietet, damit alle Welt erfährt, warum der Kerl getötet worden ist.«
    Roarke hob eine Hand, ging in ihre Küche und holte sich ebenfalls einen Kaffee. » Wir haben bereits festgestellt, dass du anderer Meinung als dein Computer bist.«
    » Ich denke, was er berechnet hat, ist totaler Quatsch.« Sie bedachte das Gerät mit einem bösen Blick. » Der erste Mord war fast so etwas wie ein Ritual. Er hat wie ein persönlicher Rachefeldzug auf mich gewirkt. Wohingegen mir der zweite Mord irgendwie anders vorkommt…«
    » Zweckdienlich«, schlug Roarke ihr vor, und sie streckte einen Zeigefinger aus.
    » Genau. Als hätte jemand die Gelegenheit genutzt. Ich habe Mira den Bericht geschickt und um einen Gesprächstermin gebeten.«
    » Willst du trotzdem auch noch meine Meinung hören?«
    » Ja.«
    » Ich kann mir ebenfalls nicht vorstellen, dass es ein und derselbe Täter war, nicht, wenn man auch nur ansatzweise an der Oberfläche kratzt. Beide Opfer scheinen Gottesmänner gewesen zu sein. Wobei es durch den Tod des ersten unserem bisherigen Wissen nach nichts zu gewinnen gibt.«
    Er klopfte mit einem Finger auf das Bild von Lino und fuhr fort: » Obwohl er als Flores von den Menschen, mit denen er zusammengearbeitet hat, und den Mitgliedern seiner Gemeinde durchaus gemocht wurde, wird er als Gemeindepriester sicher bald einfach ersetzt. Wogegen sich durch den Tod des zweiten Mannes einiges an Geld gewinnen, vielleicht aber auch verlieren lässt. Zumindest kurzfristig. Es wird eine ganze Weile dauern, bis man einen Ersatz für Jimmy Jay gefunden hat. Aber im Grunde ist das, was er aufgezogen hat, ein lukratives Unternehmen, und es würde mich sehr überraschen, wenn nicht bereits Schritte zum Schutz dieses Unternehmens unternommen worden wären. Ich würde also sagen, dass die beiden Morde durchaus persönlich waren, indem es ganz speziell um diese beiden Männer ging. Der Killer oder die Killer hat oder haben ein ganz bestimmtes Ziel und das hat er beziehungsweise haben sie auf jeden Fall erreicht.«
    » Es ging also darum, die beiden zu eliminieren, nicht, sie bloßzustellen.« Sie hob ihren Kaffeebecher an den Mund und blickte mit zusammengekniffenen Augen abermals die Tafel an. » Tatsächlich würde das Unternehmen stark gefährdet, würde Jenkins bloßgestellt. Das würde niemand wollen, der ein Interesse an dem Laden hat.«
    » Genau.«
    » Wollen wir hoffen, dass wir richtig liegen, denn sonst landet sicher früher oder später noch irgendein Rabbi oder

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