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Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Im Namen des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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war.«
    » Nur, dass ihm bei dieser Tat jede Menge Fehler unterlaufen sind, weshalb Sie ihm auch ohne seinen Schuldgestank auf die Schliche gekommen wären.«
    » Er hat aus einem Impuls heraus gehandelt«, stimmte Eve ihr zu, während sie über eine dunkelgelbe Ampel schoss. » Er hat von dem toten Priester gehört und die Gelegenheit genutzt, ohne gründlich darüber nachzudenken. Anders als die Person, die Lino getötet hat. Er ist einfach auf den fahrenden Zug aufgesprungen und hat seine vermeintliche Chance genutzt.«
    » Warum haben Sie ihm nicht noch etwas stärker zugesetzt? Wir könnten ihn auch vorladen und ihm die Einzelheiten aus der Nase ziehen– egal, ob er mit oder ohne Anwalt kommt.«
    » Seine Schuldgefühle werden ihn von selbst dazu bringen, alles zu gestehen.« Eve warf einen Blick auf ihre Uhr. » Er wird es nicht mehr lange aushalten und alles beichten müssen. Wenn ich mich irre und er unerwartet hartgesotten ist, laden wir ihn einfach morgen oder übermorgen vor. Und bis dahin werden wir versuchen rauszufinden, wie er an das Gift gekommen ist. Er muss es sich in den letzten ein, zwei Tagen besorgt haben, weil er in der Zeit erst auf die Idee gekommen ist. Jetzt sehen wir erst einmal, wie McNab mit den vielen Linos vorangekommen ist.«
    » Zum Fall Lino habe ich eine Idee«, erklärte Peabody. » Die Medaille. Sie war von seiner Mutter. Seiner Mutter allein. Vielleicht wollte ihm seine Mom ja einfach etwas ganz Besonderes schenken, was von ihr allein war. Vielleicht hat sie ihm das Ding auch nur deshalb geschenkt, weil es keinen Vater gab. Wir könnten auf Ihrer Liste überprüfen, wessen Mütter damals allein erziehend oder wessen Eltern geschieden waren– obwohl ich glaube, dass Scheidungen bei Katholiken immer noch eher selten sind– oder wessen Vater gestorben oder abgehauen war.«
    » Das ist gut, Peabody. Das ist wirklich gut. Gehen wir oder besser gehen Sie der Sache nach. Ich bin jetzt nämlich mit Mira verabredet.«
    » Ich fange sofort damit an, aber falls nachher nichts Wichtiges mehr anliegt, bin ich um eins mit Nadine und Louise verabredet. Wir wollen den Junggesellinnenabschied planen.«
    » Junggesellin ist ein blödes Wort.«
    » Ja, aber irgendwie auch süß.« Bereits der Gedanke an die Party zauberte ein Grinsen auf Peabodys Gesicht. » Ich dachte, dass Sie sich darüber freuen, wenn Ihnen die Planung abgenommen wird.«
    » Ja, ja.«
    » Dann brauchen Sie nur noch zu erscheinen.«
    » Keine Spiele.« Eve nahm eine Hand vom Lenkrad und reckte mahnend einen Zeigefinger in die Luft. » Da ziehe ich eine Grenze. Bei Spielen und bei Strippern. Ich will auf diesem Fest definitiv weder irgendwelche Spiele spielen noch irgendwelche Stripper sehen.«
    » In Ordnung. Sehen Sie? Es ist ganz leicht.«
    Vielleicht war es sogar zu leicht, überlegte Eve, verdrängte den Gedanken aber, als sie in die Garage der Wache bog. » Sprechen Sie mit McNab«, bat sie ihre Partnerin. » Und dann fangen Sie mit der Überprüfung der Mütter an. Ich laufe rüber ins Ernest’s, dort bin ich mit Mira verabredet. Spätestens in einer Stunde bin ich wieder zurück.«
    » Falls ich vorher gehe, lege ich Ihnen die Resultate meiner Überprüfung einfach auf den Tisch. Oh, und falls Billy Crocker kommt und nach einem Geständnis riecht, rufe ich Sie an.«
    » Tun Sie das.« Doch Eve ging davon aus, dass es noch ein wenig länger dauern würde, bis er seinen eigenen Gestank nicht mehr ertrug.
    Sie lief gern durch die New Yorker Straßen, in denen sie von Höllenlärm und Horden arroganter Eingeborener umgeben war, marschierte gut gelaunt durch den fettigen Rauch, der einem Schwebegrill entstieg, sog den Geruch gegrillter Soja-Dogs, Gemüseburger und Pommes frites in ihre Lungen ein– und hörte, wie der Betreiber einen jammernden Kunden anraunzte.
    » Was verlangen Sie für fünf Piepen? Ein verdammtes Filet Mignon?«
    Dann ging sie an zwei Kollegen in Zivil vorbei, die einen Kerl, der noch schmieriger als der Rauch über dem Grillrost war, im Polizeigriff über den Gehweg auf die Wache führten, während er lautstark seine Unschuld beteuerte.
    » Ich habe nichts gemacht. Ich habe keine Ahnung, wie der Scheiß in meine Tasche gekommen ist. Ich habe mich nur kurz mit dem Typen unterhalten. Echt.«
    Sie verfolgte, wie sich ein Motorradkurier– eine verschwommene Gestalt in Neonanzug auf einem blank polierten Bike– ein fröhliches Rennen mit einem Taxifahrer lieferte und dann mit schwindelerregendem Tempo,

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