Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Im Namen des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
Vom Netzwerk:
verfolgt von lautem Hupen und noch lauteren Flüchen, in einer Staubwolke verschwand. Währenddessen ging ein riesengroßer, schwarzer Kerl mit einem winzigen, weißen Hündchen dicht an ihr vorbei, blieb stehen und sammelte pflichtbewusst das winzige, von seinem Schätzchen hinterlassene Häufchen ein.
    Inmitten anderer Fußgänger überquerte sie die Straße, ging an einem Blumenstand, dessen süßer Duft ihr beinahe den Atem nahm, und an einem Delikatessengeschäft vorbei, aus dem gerade ein Kunde kam, weshalb durch die offene Tür der Geruch von Mixed Pickles und von Zwiebeln drang.
    Zwei Frauen, die sich offenbar auf Kantonesisch miteinander unterhielten, kamen ihr entgegen, als sie über die nächste Straße und dann weiter Richtung Norden ging.
    Wo zwei andere Frauen kreischend aus einem Geschäft geflogen kamen und direkt vor ihren Füßen landeten, während sie sich gegenseitig kratzten, an den Haaren zogen und unflätig beleidigten.
    » Muss das sein?«, fragte sich Eve. » Ich hatte es gerade so schön.«
    Passanten stoben auseinander wie die Kugeln beim Anstoß im Billard. Andere kamen näher, feuerten die beiden an oder schnappten sich ihre Handys oder Kameras und nahmen die beiden Furien auf. Eve hätte am liebsten so getan, als hätte sie nichts mitbekommen, schließlich aber streckte sie die Hand nach einem Haarschopf aus, zog einmal ruckartig daran, und als die Besitzerin vor Schmerzen schrie, nahm Eve ihre Gegenspielerin entschlossen in den Schwitzkasten und brüllte: » Schluss!«
    Der Haarschopf biss ihr in die Schulter und bekam dafür den Ellenbogen unters Kinn gerammt.
    » Ich bin Polizistin, gottverdammt«, erklärte Eve. » Die Nächste, die beißt, kratzt, prügelt oder kreischt, schleppe ich rüber aufs Revier und buchte sie vorübergehend ein.«
    » Sie hat angefangen.«
    » Verlogenes Weib. Ich will Anzeige erstatten.«
    » Ich will Anzeige erstatten.«
    » Ich habe sie zuerst gesehen.«
    » Ich…«
    » Ruhe, verdammt!« Eve erwog, die Köpfe der zwei zusammenrasseln zu lassen und nach einem Streifenwagen zu telefonieren, der die beiden Furien mit auf die Wache nahm. » Es ist mir scheißegal, wer angefangen hat. Jetzt ist Ruhe. Stehen Sie beide auf und treten jeweils einen Schritt zurück, wenn ich Sie nicht wegen Ruhestörung, Erregung öffentlichen Ärgernisses und was mir sonst noch alles einfällt, belangen soll.«
    Die beiden funkelten einander wütend an, rappelten sich aber wortlos auf, als eine dritte Frau durch einen Spalt der Ladentür nach draußen sah. » Ich habe die Polizei verständigt«, meinte sie.
    » Ich bin die Polizei«, klärte Eve sie auf.
    » Oh, Gott sei Dank.« Vorsichtig machte die Frau die Tür ein wenig weiter auf. » Ich wusste mir einfach nicht mehr zu helfen. Diese beiden Damen waren in meinem Laden. Wir haben heute eine Rabattaktion, und beide wollten die dreifach gerollte Betsy-Laroche-Tasche in Pfingstrose. Aber davon haben wir nur noch eine, weshalb die beiden anfingen zu streiten, und ehe ich mich versah, fielen sie übereinander her!«
    Eve hob eine Hand. » Dass ich Sie richtig verstanden habe, sie haben sich wegen einer Tasche die Lippen aufgeschlagen, die Blusen und Hosen zerrissen und sich gegenseitig leuchtende Veilchen verpasst?«
    » Wegen einer echten Laroche«, lispelte die Frau mit der aufgeschlagenen Lippe. » Sie war zehn Prozent reduziert. Und ich habe sie zuerst gesehen. Ich hatte gerade die Hand danach ausgestreckt…«
    » Blödsinn! Ich habe sie zuerst gesehen, und da kamen Sie plötzlich von hinten angerannt und…«
    » Elende Lügnerin!«
    » Verdammte Zimtzicke.«
    Damit sprangen sie um Eve herum und gingen von Neuem aufeinander los.
    » Oh, um Himmels willen.«
    Diesmal packte Eve die beiden Frauen bei den Haaren und drückte sie mit den Gesichtern an die Wand. » Wir haben jetzt zwei Möglichkeiten. Entweder, Sie beide gehen getrennter Wege, wenn diese Frau nicht Anzeige erstatten will…«
    » Oh, nein.« Die Ladenbesitzerin spähte durch einen wieder schmalen Spalt in ihrer Tür. » Nein. Schon gut.«
    » Dann gehen Sie also entweder getrennter Wege«, fuhr Eve fort, während sie einen Streifenwagen näher kommen sah, » und keine von Ihnen beiden betritt innerhalb des nächsten Monats noch einmal dieses Geschäft, oder ich muss– ich bin bei der Truppe«, klärte sie einen der Beamten, die entschlossen auf sie zugelaufen kamen, auf. » Aber ich komme gerade nicht an meine Dienstmarke.«
    » Oder ich lasse Ihnen von diesen

Weitere Kostenlose Bücher