Im Namen des Todes: Roman (German Edition)
haben die Medien noch nicht herausgefunden, wo wir abgestiegen sind, und wir hoffen, dass es auch weiterhin so bleibt.«
» Von mir und den Mitgliedern meines Ermittlungsteams werden sie ganz sicher nichts erfahren.«
» Einige Journalisten haben meine Handynummer herausgefunden, aber ich habe ihnen nichts gesagt. Ich dachte, dass das erst einmal das Beste ist. Aber ich werde, oder eher Luke wird ein Statement abgeben müssen. Und zwar möglichst schnell.«
» Falls Mr Goodwin dafür irgendwelche Informationen von uns haben möchte, kann er sich gerne bei mir melden. Aber jetzt kommen wir erst einmal zu Ihnen.« Eve zog ihren Recorder aus der Tasche und schaltete ihn ein. » Da Ihr Anwalt darauf besteht, dass dies eine förmliche Vernehmung ist, setze ich Sie hiermit davon in Kenntnis, dass diese Unterhaltung aufgezeichnet wird. Sie haben das Recht zu schweigen.«
Sie klärte Billy über seine Rechte auf, und er wurde noch bleicher als zuvor.
» Ist das wirklich nötig?«
» Wie Ihnen Ihr Anwalt bestätigen kann, dient das nur Ihrem eigenen Schutz.«
» So ist es am besten. Es ist einfach am besten, wenn wir uns streng an die Gesetze halten, Billy«, klärte der ihn auf.
» Haben Sie verstanden, welche Rechte und Pflichten Sie haben, Mr Crocker?«, fragte Eve.
Er nestelte nervös an seinem Schlips herum. » Ja, natürlich.«
» Und Sie haben den ebenfalls anwesenden Samuel Wright damit beauftragt, Ihnen während dieser Vernehmung als Anwalt beizustehen?«
» Ja.«
» Sehr gut. Lieutenant Eve Dallas und Detective Delia Peabody vernehmen Billy Crocker im Zusammenhang mit dem Mord an Jimmy Jay Jenkins. Mr Crocker, wir haben die Aussage, die Sie letzte Nacht am Tatort gemacht haben, auf Band. Gibt es irgendetwas, was Sie daran ändern möchten?«
» Nein. Mir fällt nichts ein.«
» Sie haben ausgesagt, Sie hätten das Opfer ungefähr fünf Minuten, bevor es auf die Bühne musste, in seiner Garderobe aufgesucht.«
» Ja. Ich habe Jimmy Jay gesagt, dass er gleich auf die Bühne muss, und wir haben noch ein paar Worte gewechselt. Dann habe ich ihn zum rechten Bühnenaufgang gebracht.«
» Wie war seine Stimmung?«
» Er war unglaublich energiegeladen.«
Eve verzog den Mund zu einem leichten Lächeln, als sie dieses Wort vernahm. » Und als Sie mit ihm zusammen Richtung Bühne gingen, standen der Tisch und die Wasserflaschen bereits dort?«
» Ja. Wie immer. Direkt am Rand der Bühne, wo sie nicht sofort zu sehen sind. Als Jimmy Jay und ich zur Bühne kamen, ging der Vorhang hoch, die Sängerinnen traten ab, Jimmy Jay und seine Frau betraten die Bühne gleichzeitig von rechts und links und liefen dann aufeinander zu.«
» Josie Jenkins Carter hat bestätigt, dass sie die Wasserflaschen vorbereitet hat. Dass sie sie geöffnet und jeweils einen kleinen Teil des Wassers durch Wodka ersetzt hat.«
» Das hat nichts mit Ihrem Fall zu tun«, fiel ihr Samuel ins Wort. » Und falls Sie sich einbilden, Sie könnten andeuten, Josie hätte irgendwas damit zu tun, was geschehen ist…«
» Vertreten Sie auch Ihre Schwägerin?«
» Wenn nötig, ja«, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen aus.
» In Ordnung, ich werde es Sie wissen lassen, falls ich auch mit ihr noch einmal sprechen muss. Sie wussten, dass das Opfer das Wasser, das es auf der Bühne trank, regelmäßig mit Alkohol versetzen lassen hat, richtig, Mr Crocker?«
» Ja«, gab Billy seufzend zu. » Lieutenant, da er nicht an dem Alkohol gestorben ist, möchte ich nicht, dass dieses Detail an die Öffentlichkeit gelangt.«
» Außerdem haben Sie ausgesagt, während des Eröffnungsauftritts der Sängerinnen hätten Sie mit der Überprüfung letzter Details zu tun gehabt. Dazu sind Sie auch hinter dem Vorhang auf der Bühne herumgelaufen, richtig?«
» Sogar mehrmals, ja.«
» Haben Sie, während Sie auf der Bühne waren, irgendwen gesehen, der sich den Wasserflaschen genähert hätte, irgendwen, der dort nicht hingehörte, irgendwen, der auffallend nervös oder dessen Benehmen irgendwie verdächtig war?«
» Nein, tut mir leid. Die Sängerinnen und die Musiker waren auf der Bühne und die meisten anderen waren in ihren Garderoben oder in der kleinen Kantine, die es in der Arena gibt. Ich glaube, ich habe Merna dort mit ein paar von den Kindern gesehen. Dann sind natürlich auch noch Techniker dort herumgelaufen, aber zumindest in den letzten fünf Minuten hätte jeder an seinem Platz und niemand mehr hinter dem Vorhang sein sollen. Und ich
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