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Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Im Namen des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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Beispiel angebracht. Das passiert, wenn man sich gegen die Familie, die Gesetze und die Kirche stellt– wenn man etwas statt durch eine Ausbildung und harte Arbeit mit Gewalt erreichen will.«
    » Ihr Vater scheint ein kluger Mann zu sein.« Eve rechnete eilig nach und kam zu dem Ergebnis, dass der junge Julio zu früh gestorben war, als dass sein Tod auf Linos Konto ging.
    » Das ist er, und er ist auch zäh. Ich werde gleich heute Abend mit ihm sprechen.«
    » Das ist nett. Aber da wäre noch etwas anderes. Mir wurde erzählt, das Opfer wäre morgens regelmäßig gejoggt, und seine Route hätte ihn immer am Haus Ihres Großvaters vorbeigeführt.«
    » Das stimmt. Poppy hat ab und zu erwähnt, dass er die Padres scherzhaft darum bitten würde, sein Haus zu segnen, wenn sie daran vorüberlaufen. Und dass er sie ab und zu gesehen hat, wenn er morgens spazieren ging.«
    » Dann gab es zwischen ihnen also keine Spannungen?«
    » Zwischen Poppy und dem Priester oder dem Mann, der gar kein Priester war? Nein. Ganz im Gegenteil. Er hat oft in Poppys Restaurant und manchmal– vor allem, als meine Großmutter noch lebte– bei ihm zuhause gegessen und auch an Familienfesten teilgenommen. Denn schließlich dachten wir, er wäre einer von uns.«
    » Okay.«
    Als sie wieder allein war, trat sie vor die Tafel an der Wand ihres Büros, hängte ein paar Fotos um, trat einen Schritt zurück und ordnete sie neu. Denn sie suchte nach Verbindungen. Wessen Leben hatte die Leben welcher anderen Menschen wann und wie berührt?
    Sie kehrte an ihren Schreibtisch zurück und wählte die Nummer von McNab. » Haben Sie schon irgendetwas herausgefunden?«, fragte sie.
    » Zwei der Linos habe ich inzwischen überprüft«, erklärte er. » Einer lebt unter anderem Namen in einer Art Kommune in Mexiko, weshalb er uns erst mal durch die Lappen gegangen ist. Nennt sich jetzt Lupa Vincenta und ist eine Art Hippie mit rasiertem Kopf, der in einer braunen Kutte durch die Gegend läuft und sich als Ziegenzüchter versucht. Aber er ist gesund und so munter, wie es in einer hässlichen, braunen Kutte möglich ist, was meiner Meinung nach …«
    » Ihre Meinung interessiert mich nicht.«
    » Okay. Und der andere hält sich möglichst bedeckt, weil er auf der Flucht vor zwei Exfrauen ist, mit denen er gleichzeitig verheiratet war. Sein letzter bekannter Aufenthaltsort vor einem knappen Vierteljahr war in Chile, aber inzwischen dürfte er weitergezogen sein, weil schließlich die Klagen beider Frauen immer noch anhängig sind. Anscheinend hat er sechs Kinder mit ihnen gezeugt, aber für keins von ihnen jemals auch nur einen Cent bezahlt.«
    » Scheint ein wirklich netter Kerl zu sein. Geben Sie die Informationen an die entsprechenden Behörden weiter, ja?«
    » Das habe ich bereits getan. Weil man sich, wenn man Kinder hat, schließlich auch darum kümmern sollte. Jetzt fange ich gerade mit dem dritten Lino an.«
    Das hatte sie sich schon gedacht, denn er hüpfte unruhig vor dem Bildschirm auf und ab, was bei einem Elektronik-Freak ein untrügliches Zeichen dafür war, dass er bei der Arbeit war.
    Außer natürlich bei Roarke.
    » Nur verliere ich ihn immer wieder«, räumte der Ermittler ein. » Er taucht immer einmal wieder ab, unter einem neuen Namen wieder auf, dann wieder ab und unter seinem alten Namen wieder auf. Anscheinend dreht er unter seinen Aliasnamen irgendwelche krummen Dinger, geht in Deckung, taucht unter dem echten Namen wieder auf, spielt den Ehrenmann, zieht wieder um, legt sich einen neuen Aliasnamen zu und fängt das Spiel wieder von vorne an.«
    » Wie heißt er in Wirklichkeit?«
    » Lino Salvadore Martinez.«
    Eve rief den Namen auf ihrem eigenen Computer auf. » Alter und Geburtsort passen. Graben Sie weiter«, wies sie den Kollegen an, legte auf und frischte ihre Erinnerung an die Martinez’schen Daten auf. Beide Eltern waren angegeben, aber über den Verbleib des Vaters war seit Linos fünftem Lebensjahr nichts mehr bekannt. Die Mutter, Teresa, hatte sich sofort nach der Geburt als professionelle Mutter registrieren lassen, vorher aber… Eve dehnte die Suche noch ein wenig aus und lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. » Hector Ortiz– Abuelo’s. Na, wenn das kein Zufall ist.« Als der Sohn fünfzehn geworden war, war sie als Bedienung in das Restaurant zurückgekehrt und hatte dort sechs Jahre lang ihr Geld verdient, bis sie wieder geheiratet hatte und nach Brooklyn umgezogen war. » Okay, Teresa«, meinte Eve und schrieb

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