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Im Namen Ihrer Majestät

Im Namen Ihrer Majestät

Titel: Im Namen Ihrer Majestät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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»Haben Sie eine Faxnummer, unter der wir Sie erreichen können?«
    Erik Ponti nannte ihm laut und deutlich die Faxnummer der Redaktion und erhielt den Bescheid, im Lauf einer halben Stunde werde wohl eine schriftliche Nachricht eintreffen. Und falls nicht, möge Mr. Ponti so freundlich sein, wieder anzurufen.
    Die Mitteilung des FBI kam nach weniger als zwanzig Minuten. Sie lautete kurz und klar, daß das Abteilungsbüro des FBI in Los Angeles als eine der ersten Maßnahmen dafür gesorgt hatte, eine entsprechende Faxmitteilung an die schwedische Sicherheitspolizei zu richten, nachdem klar geworden sei, worum es sich bei dem Mord in Santa Barbara gehandelt habe. Da die Akte in diesem Stadium keine Information enthielt, die Sicherheitsinteressen berührte und sich die Situation weiter verschärft hatte, wurde die Nachricht beigefügt, die an die schwedische Sicherheitspolizei gegangen war. Mit Adressat, Uhrzeit, Aktenzeichen beim FBI und allem, was dazugehörte.
    Es stellte sich heraus, daß das FBI die schwedische Säpo mehr als zwei Stunden vor den Morden in Gamla Stan gewarnt hatte.
    Und jetzt leugnete die Säpo, diese Nachricht überhaupt erhalten zu haben.
    Schon das genügte, um die schwedische Polizei gewaltig bloßzustellen, was Erik Pontis explizit erklärte Absicht war.
    Eine von Pontis jüngeren Mitarbeiterinnen, die routinemäßig verschiedene Quellen bei der Polizei angerufen hatte, betrat das Zimmer und berichtete, bei der Kripo seien zwei verdächtige Männer vorläufig festgenommen worden, die verdächtig seien, den Doppelmord in Gamla Stan begangen zu haben. Man sei im Augenblick dabei, sie mit Hilfe von Interpol zu identifizieren. Man gehe aber davon aus, daß es sich um Italiener handle. Da die beiden Männer, die Hamilton getötet habe, es ebenfalls seien…
    »Wie lange weiß die Polizei schon, daß die Leute, die Hamilton erschossen hat, Italiener waren?« fragte Erik Ponti ruhig.
    »Seit heute nacht. Das muß ja bedeuten, daß auch die Säpo es seit heute nacht weiß«, erwiderte die Reporterin. »Aber es kommt noch besser: Ich habe gerade ein Gespräch geführt, in dem es hieß, ich zitiere: Ich begreife das vollkommen schwachsinnige Verhalten nicht, das die schwedische Sicherheitspolizei an den Tag gelegt hat, Ende des Zitats«, sagte die junge weibliche Urlaubsvertretung mit vor Eifer geröteten Wangen.
    »Mit wem denn?« fragte Erik Ponti leicht reserviert. »Die Aussage dürfte wahr sein, aber es stellt sich die Frage, von wem sie stammt.«
    »Von einem Kommissar Thorin. Er ist Chef des Gewaltdezernats in Stockholm, das sind nämlich diejenigen, die in der Sache ermitteln…«
    »Hat er etwa vor, damit an die Öffentlichkeit zu gehen?«
    »Ja. Er bat mich, so schnell wie möglich mit einem Tonbandgerät zu kommen. Er sagte… und ich zitiere: Jetzt müßte man diesen Burschen ein für allemal die Eier abschneiden.«
    »Was?« fragte Erik Ponti amüsiert. »Das hat er dir gesagt? Es hört sich an, als wäre er stinkwütend.«
    »Ja, aber das ist nur der Anfang. Er deutete auch an, daß einige sogenannte Polizisten wegen Mittäterschaft bei Mord festgenommen werden müßten. Kann ich diesen Job kriegen, bitte!«
    »Ja, du kriegst den Job. Daß sie die Mörder so schnell geschnappt haben…«
    »Dieser Thorin hat auch das kommentiert. Er sagte, es sei nur deshalb so schnell gegangen, weil weder die Säpo, der Reichspolizeichef noch irgendwelche Politiker Zeit gehabt hätten, sich einzumischen«, erzählte die junge Frau triumphierend.
    »Das sind keine schlechten Aussagen«, sagte Erik Ponti heiter und tat, als fächelte er sich Kühlung zu. »Am besten rennst du gleich los zu deinem eifrigen Kommissar, bevor er Zeit hat, sich abzukühlen.«
    »Ist er Kommissar, ist das der richtige Titel?«
    »Ja, ist es, lauf jetzt los! Du hast da ein phänomenales Polizeiinterview laufen, es wird vielleicht ein Klassiker. Hau ab!« Die junge Kollegin nahm ihn beim Wort, winkte fröhlich und lief in den Korridor, wo sie einen schrillen kleinen Freudenschrei ausstieß.
    Erik Ponti wechselte mit seinen beiden gleichaltrigen Kollegen im Raum einen amüsierten Blick. Alle drei dachten das gleiche.
    »Ein herrliches Gefühl, nicht wahr?« stellte Erik Ponti fest.
    »Fünfundzwanzig Jahre alt und unterwegs zu ihrem ersten wirklichen Knüller! Einer muß dran glauben. Die Frage ist nur, wer?«
    »Kurden-Alf«, schlug einer der Kollegen vor, ein Gerichtsreporter. Beim Echo des Tages war man zu fein, um sich

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