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Im Netz der Angst

Im Netz der Angst

Titel: Im Netz der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Carr
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strich, um die Kleider darauf abzulegen, bekam sie etwas Weiches in die Hände. Sie zog das kleine Bündel unter der Decke hervor: Es war ein abgegriffener Plüschhund. »Ach«, sagte sie und sank auf das Bett. »Das ist Sammy.«
    Aimee setzte sich neben Marian. »Hat Sammy eine besondere Bedeutung für Taylor?«
    Marian nahm das Kuscheltier in die Arme. »Er hat sie jahrelang überallhin begleitet. Ich hatte ja keine Ahnung, dass sie ihn immer noch hat, geschweige denn, ihn mit ins Bett nimmt.« Sie zog die Stirn kraus. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass er nicht im Gepäck war, als sie letztes Jahr den Sommer bei uns verbracht hat. Vielleicht wollte sie ihn ja lieber hier auf dem Bett lassen. Meinen Sie, ich sollte ihn mitnehmen?«
    »Ich denke, alles, was Taylor im Moment Trost spenden könnte, ist eine gute Idee«, sagte Aimee.
    Wolfs Handy summte. »Wolf.«
    Er hörte kurz zu. Irgendetwas an seiner veränderten Körperhaltung ließ Aimee aufmerken.
    »Gut«, sagte er dann und reckte die breiten Schultern. »Ich denke, wir sind hier demnächst fertig. Ich sollte bald wieder zurück sein.« Er klappte das Telefon zu und sagte: »Meine Damen, wir haben eine Spur. Könnten wir das hier also schnellstmöglich zu Ende bringen?«
    »Ich konnte einen der Fingerabdrücke im Haus der Dawkins zuordnen.« Clyde bedeutete Josh und Elise, ihm zum Computer zu folgen. Josh hatte Marian und Aimee gemeinsam mit einer Beamtin im Polizeipräsidium abgesetzt, damit sie den restlichen Papierkram erledigen konnten, um Taylor aus der Notaufnahme holen zu können. Dann hatte er Elise eingesammelt. Eigentlich hatte er Aimee und die Tante in Taylors Zimmer belauschen und so an Informationen kommen wollen, aber das war nicht ganz so gelaufen wie geplant. Denn jedes Mal, wenn Aimee Gannon sich über das Bett gebeugt hatte, war seine Fantasie mit ihm durchgegangen und er hatte sich vorgestellt, wie sie sich darauf ausstreckte, die langen Beine um seinen Körper schlang und ihn leidenschaftlich küsste.
    Na ja, bei reiner Fantasie würde es wohl auch bleiben. Dr. Gannon war jedenfalls nicht mehr sonderlich gut auf ihn zu sprechen gewesen, sobald sie den Tatort gesehen hatte.
    Clyde hingegen, gepriesen sei der Computerfreak, hatte doch tatsächlich währenddessen Beweismaterial für sie aufgetan. Er drückte ein paar Tasten und schon erschien ein Foto aus der Verbrecherkartei auf dem Monitor.
    »Lois Bradley«, las Elise vom Bildschirm ab. »Identitätsdiebstahl. Scheckbetrug.«
    »Ich werde Ed, unseren Finanzexperten, darauf ansetzen, damit er sich die Geldkanäle vornimmt. Mal sehen, ob da irgendetwas Verdächtiges vor sich geht.« Josh zog sein Handy aus der Tasche.
    Wenn es um Finanzen ging, gab es keinen besseren Detective als Ed. Ein wahrer Schreibtisch-Ninja, der sich – einzig mit Taschenrechner und Tabellenkalkulationsprogramm bewaffnet – durch riesige Mengen von betrügerischen Unterlagen kämpfen konnte. Josh kam gerade so mit seinem Scheckbuch zurecht und hatte zumindest eine grobe Vorstellung davon, wie es um seinen Rentenfonds stand, aber wenn er Eds mit Papierbergen, Aktenstapeln und Kontoauszügen vollgestopftes Büro betrat, bekam er immer eine Gänsehaut. Jeder, der sich durch solche Massen an Unterlagen ackern konnte, war in Joshs Augen ein wahrer Held. Immerhin hatten sie Al Capone schlussendlich auch wegen Steuerhinterziehung drangekriegt.
    »Wissen wir etwas darüber, welche Verbindung sie zu den Dawkins hatte?«, fragte er.
    Clyde scrollte weiter nach unten. »Ihr letzter uns bekannter Arbeitgeber ist eine Reinigungsfirma. Vielleicht war sie die Putzfrau.«
    »Ich dachte, in einem solchen Job müssen die Angestellten ein Führungszeugnis vorweisen. Welcher Vollidiot würde eine wegen Identitätsdiebstahl vorbestrafte Frau in sein Haus und damit in die Nähe sämtlicher Unterlagen lassen?«, fragte Elise.
    »Jemand, der über den Tisch gezogen wird«, schlug Josh vor. »Jemand, den das furchtbar aufregt, sobald er es mitbekommt und der die dafür verantwortliche Person dann zur Rede stellt.«
    »Und der dafür auch noch mit dem Leben bezahlt? So wie dieser Professor in Davis, der seinen Gärtner auf einen gestohlenen Scheck angesprochen hat und die Auseinandersetzung nicht überlebt hat?« Elise schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, Josh. Das hier scheint mir eher persönlich zu sein. Die Tat zeugt von jeder Menge Wut.«
    Josh schaute sich die Akte von Lois Bradley noch einmal genauer an. Sie hatte gerade erst ein

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