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Im Netz der Angst

Im Netz der Angst

Titel: Im Netz der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Carr
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und so weiter. »Dr. Gannon«, meldete sie sich, klemmte das Handy zwischen Schulter und Wange und öffnete die Wagentür.
    »Oh, hallo, Dr. Gannon. Hier spricht, ähm, Dr. Brenner von der Whispering Pines -Klinik«, sagte eine jung klingende Männerstimme.
    Aimee glitt auf den Fahrersitz. »Was kann ich für Sie tun, Dr. Brenner?«
    »Ich hatte gehofft, dass Sie mir Ihre Unterlagen über Taylor Dawkins zukommen lassen könnten. Ich habe von ihrer Tante erfahren, dass Taylor bei Ihnen in Behandlung war. Es wäre wirklich sehr nett, wenn Sie mir Ihre Aufzeichnungen anvertrauen würden.«
    Aimee zog die Wagentür zu, verriegelte sie von innen und unterdrückte den Drang, Dr. Brenner nach seinem Alter zu fragen. Er klang wie ein kleiner Junge. Konzentriere dich auf das Positive! , sagte sie sich. Immerhin hat er dich angerufen. »Ich werde Ihnen gern alles darlegen, was ich weiß. Ich könnte die Akte morgen vorbeibringen, meinetwegen so um elf Uhr. Könnte ich denn dann auch mit Taylor sprechen?«
    Eine lange Pause folgte. »Ich denke, da haben Sie mich möglicherweise missverstanden, Dr. Gannon. Ich würde mir wirklich sehr gern Ihre Notizen ansehen, aber ich denke nicht, dass wir uns dazu treffen müssten. Und was ein Treffen mit Taylor angeht … nun, ich denke nicht, dass das zu diesem Zeitpunkt angebracht wäre.«
    Aimee warf den Kopf nach hinten gegen die Nackenstütze. Verflucht! »Ich bin mir nicht sicher, ob meine Aufzeichnungen der Komplexität des Falles gerecht werden, Dr. Brenner. In Anbetracht von Taylors momentanem Zustand halte ich eine gewisse Kontinuität in ihrem Umfeld für hilfreich.«
    »Ich bin überzeugt, Sie stellen Ihr Licht unter den Scheffel, Dr. Gannon. Ihre Notizen sind bestimmt ausreichend. Also, wann werden die Akten schätzungsweise bei mir eintreffen?«, fragte Brenner kühl.
    Aimee hielt einen Seufzer zurück. »Ich werde sie morgen per Kurier schicken.«
    »Vielen Dank. Ich weiß Ihre Mithilfe zu schätzen.«
    »Gern geschehen.« Aimee beendete das Gespräch und legte die Stirn auf dem Lenkrad ab. Diesen Kampf hatte sie verloren.
    Kyle beobachtete sie aus den dunklen Schatten des Parkhauses heraus. Es war geradezu lächerlich einfach gewesen, Aimees Wagen ausfindig zu machen. Ein Subaru, ganz wie sie – verlässlich, aber nicht langweilig; nobel, aber nicht angeberisch. Er grinste.
    Sein Herz hatte schneller geschlagen, als sie aufgetaucht war. Wie elegant sie doch war! Noch schöner als in seiner Erinnerung. Abend für Abend hatte er an diesem elenden Ort ihr Bild heraufbeschworen und gehofft, dass es ihm in seine Träume folgen würde.
    Sie würde für diese schlimmen Nächte bezahlen! Sie würde dafür bezahlen müssen, ihn in diese beschissene Einrichtung in Vacaville geschickt zu haben. Wie hatte sie nicht begreifen können, dass sie beide füreinander bestimmt waren? Sie hatte es gewollt, das wusste er; er war felsenfest davon überzeugt. Dann hatte sie sich an diesen dämlichen Verlobten geklammert, nachdem er sie unterbrochen hatte, und losgeheult. Weswegen? War das nur eine Show vor den anderen gewesen?
    Für all das würde sie ihn ganz eindeutig entschädigen müssen – aber zuerst wollte Kyle sie eine Zeit lang beobachten. Er liebte ihre Art, mit erhobenem Kopf zu gehen, und diese langen Beine, mit denen sie weit ausschritt. Sie war unglaublich – wie ein graziöses Tier, das durch den Wald streift. Das machte es noch erregender, sie so ganz anders zu sehen. Von ihm bezwungen. Auf dem Boden vor ihm niederkauernd. Er hatte es ganz klar vor Augen. Wie sie zu ihm aufgeschaut hatte, als sei er ein Gott. Er atmete schwer und nahm einen langen Zug von der Zigarette. Seine Hand zitterte.
    Dann geriet Aimee plötzlich durch irgendetwas aus dem Takt.
    Kyle zog die Stirn kraus. Er sah zu, wie sie fahrig in ihrer Handtasche kramte. Sie zog ihr Mobiltelefon hervor, schaute kurz auf das Display und klappte dann das Handy auf.
    Kyle hielt den Atem an. Er hatte nicht erwartet, so schnell wieder ihre Stimme hören zu können. Er hatte nicht zu hoffen gewagt, dass der Wohlklang ihrer Worte schon so bald wie warmes Wasser über seinen Körper rinnen würde. Er biss sich auf die Lippe und beugte sich gespannt etwas vor.
    Verdammt! Sie war nach nur wenigen Worten in ihren Wagen gestiegen. Tränen brannten hinter seinen Lidern. Wie sie ihn auf die Folter spannte! Ihm Hoffnungen machte, nur um sie dann ohne einen weiteren Gedanken wieder zu zerschlagen. Auch dafür würde sie bezahlen.
    Er

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