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Im Netz der Meister 2

Im Netz der Meister 2

Titel: Im Netz der Meister 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carla Berling
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nicht gesagt. Diese Worte waren zu schade, um sie zu verschwenden. Sie fühlte sich plötzlich nüchtern und nicht mehr erregt. Die Erotik war verpufft. Sie bemerkte nicht sofort, als er kam. Er hatte nichts gesagt und aufgepasst hatte er auch nicht. Sie war stocksteif vor Schreck.
    Danach rauchten sie. Im Schlafzimmer war es dunkel. Nur die digitalen Ziffern des Weckers schimmerten in der Schwärze und die helle Glut der Zigaretten, wenn sie daran zogen. Es war still. Ihr Atmen war das einzige Geräusch. Sie drückten die Kippen aus und Luka stand auf und brachte den Aschenbecher in die Küche. Als er zurückkam, drehte er sich auf die Seite. Er klang schläfrig, als er sagte: »Heute ich konnte dich nicht schlagen. Habe ich dich zu sehr geliebt.«
    Hoppla. Was war das? In Simone zog sich etwas zusammen. Was stimmte hier nicht?
    Sie sagte: »Du hast nicht aufgepasst!«
    Er erschrak, sie hörte es an der Art, wie er die Luft einzog. Dann sagte er: »Bin ich Südländer. War ich geil. Hatte ich keine Lust aufzupassen. Hab nicht dran gedacht. Verhüten ist Weibersache.«
    Simone war so wütend, dass ihre Stimme sich überschlug. »Dass du Südländer bist, ist vielleicht eine Erklärung, aber doch keine Entschuldigung!«
    Sie wartete auf seine Antwort. Es kam keine. Er war eingeschlafen.
    Simone überlegte, ob sie morgen sofort einen Termin beim Frauenarzt bekommen konnte. Hatte sie noch genug Geld für die »Pille danach«? Oder sollte sie es darauf ankommen lassen und auf gut Glück abwarten, ob sie ihre Tage bekam oder nicht?
    Ihr war übel vor Angst.
    Sie starrte in die Dunkelheit und dachte tausend Gedanken.
    Luka schnarchte leise. Die Luft in dem kleinen Raum war verbraucht und stickig. Simone hätte gern ein Fenster aufgemacht. Sie stand auf und tastete sich durchs Wohnzimmer. Sie fand ihre Handtasche und nahm sie mit. Im Bad machte sie erst Licht, als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte. Sie schminkte sich ab und wusch sich, dann putzte sie sich die Zähne. Sie sah sich um. Alles picobello. Wahrscheinlich hatte er eine Putzfrau. Armani Parfum. Rasierapparat, Nivea Creme, Palmolive-Seife im Spender. Schauma Shampoo in der Dusche, daneben ein Sprühreiniger für die Glaswände der Kabine, und ein Abzieher. Ein Zahnbecher mit fünf Zahnbürsten. Kinderzahnbürsten?
    Sie stand noch eine Weile am Wohnzimmerfenster und sah hinaus auf den Lichterteppich, bevor sie zurück ins Schlafzimmer ging und sich vorsichtig ins Bett legte.
    Ich müsste glücklich sein. Aber ich bin es nicht. Warum? Das war gestern ein Heiratsantrag, er hat ihn abends sogar wiederholt. Was meinte er damit, als er sagte, ich solle mitspielen, er könne das sonst nicht? Ist es sein Fetisch, Heiratsanträge und Liebeserklärungen zu machen? Gibt es so was? Irgendwas stimmt nicht mit ihm.
    Sie war wach, lange bevor sein Wecker klingelte, hatte schon geduscht und sich dann wieder aufs Bett gelegt. Sie beobachtete ihn beim Aufwachen. Er tastete nach dem Wecker, drückte ihn aus, legte sich auf den Rücken, schlug die Augen auf. Dann setzte er sich plötzlich hin und starrte sie an. Als ob er nachsehen muss, wer heute hier liegt, dachte Simone.
    Es dauerte ein paar Sekunden, bevor er sagte: »Morgen, Schatz.«
    Er stand auf und ging ins Bad. Simone sah seinen behaarten Rücken und den Arsch, der, bei Tageslicht und nüchtern betrachtet, schon ein bisschen welk war. An seinem Hinterkopf bemerkte sie einen dunklen Rand, etwas wie den Schatten einer breiten Tonsur.
    Sie hörte die Klospülung, dann die Dusche. Simone stand auf und rief: »Darf ich mir Kaffee machen? Möchtest du auch welchen?«
    »Ich nicht, aber mach dir ruhig. Wenn Kaffee da ist.«
    Die Küche sah unbenutzt aus. Alles war wie neu. Nur der volle Aschenbecher von gestern stand da. Simone leerte ihn in den Mülleimer unter der Spüle. Nur Kippen waren drin, sonst nichts. Aß er hier nie? Kochte er nie? Auch nicht, wenn seine Kinder hier waren? Simone fand eine Büchse mit Kaffee. Sie füllte den Tank der Kaffeemaschine mit Wasser. Dann schw enkte sie den Filter heraus. »Igitt!«, rief sie.
    In der braunen Filtertüte blühte eine grünblau verschimmelte Masse auf schwarzem Kaffeesatz.
    Luka kam aus dem Bad, er war nackt und roch nach Deo und Seife. Er lachte. »Letzte Frau, die hier war, hat sich Kaffee gemacht. Siehst du, wie lange ist das her.« Er gab ihr einen Kuss. »Ich muss ins Büro. Du kannst hierbleiben ganzen Tag. Heute Abend gehen wir essen.«
    »Nein, ich möchte jetzt

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