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Im Netz des Drachen

Im Netz des Drachen

Titel: Im Netz des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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rollte mit seinem Stuhl zurück und erhob sich. »Na? Wie viele Gauner habt ihr heute dingfest gemacht?« Er lachte gönnerhaft.
    Bob setzte ein enttäuschtes Gesicht auf. Das war Teil der Strategie, die sich Peter und er auf der Fahrt hierher überlegt hatten. »Keinen. Leider. Die Sache wächst uns über den Kopf. Das ist alles so höllisch kompliziert.«
    »Von welcher Sache sprichst du denn?« Pickett sah ihn neugierig an.
    »Die Vorfälle oben in Dragoncourt«, antwortete Peter. »Wegen denen wir auch schon bei Ihnen waren, wenn Sie sich erinnern.«
    Der Polizist faltete die Hände über dem Bauch und ließ sich in die Lehne sinken. »Jaja. Der Unfug, den diese Rotzbengel veranstalten. Und denen seid ihr jetzt auf der Spur, ja?« Sein Schmunzeln verriet, dass er die drei Detektive und ihre Bemühungen nach wie vor nicht allzu ernst nahm.
    Bob unterdrückte ein leises Grollen und sprach weiter. »Wir waren bei dieser Stiftung, die Sie uns genannt haben. Und der Leiter, Mr Holbrooke, hat uns gebeten, dem Treiben auf Dragoncourt auf den Grund zu gehen. Aber wir kommen nicht voran.« Der dritte Detektiv blinzelte bekümmert. »Und jetzt sammeln wir einfach mal so viele Informationen wie möglich. Vielleicht ergibt sich irgendwo ein Ansatzpunkt.«
    Pickett lächelte wohlwollend. »Und da dachtet ihr, fragen wir doch mal den alten Pickett, ob er uns weiterhelfen kann.«
    »Genau.« Auch Peter gab sich geknickt. »Und da wir ganz von vorne anfangen wollen, suchen wir im Moment alles, was mit Stephen Baron zu tun hat.« Der Zweite Detektiv senkte seine Stimme, aber dem Sheriff fiel die unmerkliche Veränderung nicht auf. »Wissen Sie irgendetwas Interessantes über diesen Mann? Sind Sie ihm schon mal begegnet?«
    Der Polizist zog die Mundwinkel nach unten und schüttelte das feiste Haupt. »Wie ich euch schon sagte, lebte der Mann sehr zurückgezogen. Ich weiß auch nicht mehr als das, was man über ihn in den Zeitungen lesen kann. Und begegnet bin ich ihm nur einmal drüben im Drugstore. Aber das ist schon Jahre her.«
    »Aha«, sagte Peter undurchsichtig. »Schade.«
    Bob ergriff das Wort. »Bei unseren Ermittlungen über Baron stolpern wir auch dauernd über so einen Begriff. Wie hieß der noch mal, Peter?«
    »Bei euren Ermittlungen! Soso«, sagte Pickett und grinste. Wie bei ihrem ersten Besuch öffnete er wieder die Schublade, holte den klobigen Siegelring hervor und begann, damit zu spielen.
    Peter tat, als ob er scharf nachdächte. »Irgend so ein Schatz, oder? Dingsschatz, Damenschatz, Dramenschatz.«
    Bob stand Peter schauspielerisch in nichts nach und zeigte auf ihn. »Drachenschatz! Das war’s!« Er wandte sich wieder Pickett zu. »Drachenschatz. Das Wort taucht in vielen seiner Spiele auf und auch oben auf Dragoncourt haben wir ein Gemälde gefunden, das der Künstler so genannt hat.« Das war zwar glatt gelogen, aber Bob ließ es darauf ankommen.
    Wenn Pickett auf einmal aufmerksamer geworden war, so hatte er sich gut in der Gewalt und man merkte ihm nichts an. Gelangweilt drehte er den Ring zwischen den Fingern und rollte die Unterlippe nach außen. »Sicher so ein Computerspiel-Dings. Damit verdient Baron ja sein Geld. Aber ich habe keine Ahnung von so was. Mich interessieren Computer und das ganze Zeug einfach nicht. Hier, Ben«, er nickte zu seinem Deputy hinüber, »der ist der Fachmann. Der kennt sich mit Computern aus. Fragt den!«
    »Noch nie gehört«, nuschelte Zabriski hinter seinem Bildschirm hervor, bevor ihm die drei Detektive auch nur eine Frage stellen konnten.
    »Aha«, machte diesmal Bob.
    Zabriski stand auf. »Ich geh dann mal ’ne Runde drehen, Chef.«
    »Okay. Aber pass beim Schalten auf. Der dritte Gang spinnt immer noch.«
    Der Deputy kam hinter seinem Schreibtisch hervor, nickte den beiden Jungen im Vorbeigehen kurz zu und verließ das Büro.
    Pickett schaute die Jungen aus großen Augen an und lächelte großväterlich. »Kann ich sonst noch was für die Meisterdetektive tun?«
    Peter und Bob sahen sich an und schüttelten die Köpfe. »Nein«, sagte der dritte Detektiv, »ich glaube, das war’s für Erste. Dürfen wir denn noch mal vorbeikommen, wenn wir Fragen haben?«
    »Na klar.« Der Sheriff hob den Daumen und kniff die Augen zusammen. »Stets zu Diensten.«
    Die beiden Jungen verabschiedeten sich und wandten sich um, als plötzlich die Eingangstür aufging. Cole Benedict kam herein. Er warf den beiden Detektiven einen überraschten Blick zu und grüßte sie knapp.
    Auch

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