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Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Titel: Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.R. Ragan
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Brust. Wenn sie hier lebend rauskommen wollte, musste sie ihm das Messer fest und tief hineinstoßen, ihn damit ins Herz treffen. Selbst dem Teufel schlug ein Herz in der Brust.
    »Hier stinkt’s«, sagte er. »Tss tss.«
    »Lassen Sie mich gehen«, sagte sie zu ihm, »und ich lasse Sie in Ruhe. Ich werde niemandem erzählen, was Sie getan haben. Ich gehe weg und vergesse das Ganze. Es ist noch nicht zu spät für Sie, um diese entsetzlichen Dinge hinter sich zu lassen. Wenn Sie rechtzeitig aufhören, bevor es zu spät ist, kommen Sie ungeschoren davon.«
    Das Lächeln in seinem Gesicht ließ sie schaudern.
    Er würde sie niemals gehen lassen.
    Er hob die Hände und sie konnte seine Wurstfinger sehen, und den Ehering, den er am linken Ringfinger trug. Der Ring war ihr zuvor nicht aufgefallen.
    »Ich glaube an Gerechtigkeit und amerikanische Werte«, sagte er zu ihr. »Vor allem an Fairness und Respekt. Wer seine Mitmenschen und vor allem Ältere nicht respektiert, trägt nichts zu unserer Gesellschaft bei.« Er trug eine Stoffhose und eine Trainingsjacke. Als er in die Jackentasche griff, machte sie einen Satz auf ihn zu, aber er war zu weit entfernt, und sie verfehlte ihr Ziel. Anstatt ihn ins Herz zu treffen, bohrte die Klinge sich in die Matratze.
    Bevor sie erneut ausholen konnte, drückte er ihr einen metallenen Gegenstand in die Seite.
    Zapp
.
    Sie machte einen ruckartigen Satz nach vorn und es kam ihr vor, als hätte sie ein Blitz getroffen. Ihr Körper wurde steif undverkrampfte sich. Sie konnte sich nicht bewegen und schnappte keuchend nach Luft. Jeder einzelne Muskel in ihrem Körper zog sich krampfhaft zusammen. Der Schmerz war unerträglich. Sie brach zusammen.
    Er stand jetzt direkt vor ihr und beugte sich über sie.
    Sie wollte ihm sagen, er solle sich zum Teufel scheren, aber das ging nicht. Sie brachte kein Wort heraus und konnte sich keinen Millimeter bewegen.
    Ausdruckslose, tote Augen sahen auf sie herab. Er entwand ihr das Messer und trennte ihr damit ohne Vorwarnung den kleinen Finger der rechten Hand ab. Sie konnte nicht sehen, was er machte, aber spürte es dafür umso deutlicher.
    Als er fertig war, hielt er den blutigen Finger hoch. »Ich mag keine Tätowierungen. Du weißt ja, man kann daran sterben.«
    Sie spürte, wie sich ihre Muskeln allmählich entkrampften. Blut lief aus der Wunde an ihrer Hand, als sie ihm dabei zusah, wie er den abgetrennten Finger auf das Nachtkästchen legte. Dann griff er erneut in seine Tasche und holte eine Spritze hervor. Er ging zu ihr und stieß ihr die Nadel in den Arm.

Kapitel 32

Sonntag, 21. Februar 2010, 9:02 Uhr
    Am nächsten Morgen um neun waren Lizzy und Jared wieder einmal im FBI-Hauptquartier in Sacramento. Zehn Minuten zuvor hatte man sie in ein Besprechungszimmer gebracht, wo bereits drei Männer an einem Tisch saßen.
    Lizzy setzte sich Jared gegenüber. Er hatte neben Ronald Holt Platz genommen, den sie bereits kannte. Die beiden anderen Agenten hatte sie noch nie gesehen.
    Jimmy sprach im Flur mit einer Frau, bevor er sich schließlich zu ihnen gesellte. Er schloss die Tür hinter sich und nahm dann am oberen Ende des Tisches Platz. Bevor er etwas sagte, schob er Lizzy zwei Zeichnungen im Format zwanzig auf fünfundzwanzig Zentimeter zu.
    Lizzy hielt eines der Bilder hoch. Es war eine Bleistiftskizze, die einen Mann mit Maske zeigte. Auf dem anderen Bild war derselbe Mann zu sehen, diesmal allerdings mit Bart. Der Zeichner hatte den Augen eine helle Farbe gegeben. In Lizzys Träumen waren die Augen des Spinnenmanns jedoch stets dunkel gewesen. Die Augen auf dem Bild bohrten sich in die ihren. Der Zeichner hatte ein unglaubliches Talent für diese Arbeit. So wie er die Augen auf demBild darstellte, wirkten sie geradezu Furcht einflößend. »Genauso sieht er aus«, sagte Lizzy und starrte die Zeichnung an. Die Details waren so wirklichkeitsgetreu, dass sie unheimlich wirkten – die hohe Stirn, das markante Kinn, die ungewöhnlich großen Ohren. Sie bekam eine Gänsehaut.
    »Der Zeichner hat zwei Tage lang mit dem Studenten vom Cosumnes River College und Ihrer Therapeutin, Linda Gates, zusammengearbeitet«, erklärte Jimmy ihr. »Sie waren sich beide einig, dass dieses Bild dem Mann, den sie gesehen haben, sehr ähnlich sieht.«
    »Mit Ausnahme der Augen«, sagte Lizzy. »Haben sie nicht beide gesagt, er hätte eine Sonnenbrille getragen? Wenn das stimmt, dann können sie seine Augen ja gar nicht gesehen haben.«
    »Deswegen wurden die Augen

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