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Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Titel: Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.R. Ragan
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Mehrere Minuten vergingen, bis die Haustür schließlich aufging. Cathy sah müde aus, als wäre sie soeben aus einem Nickerchen geweckt worden. »Was gibt’s?«, fragte sie.
    Lizzy blickte an ihrer Schwester vorbei in Richtung der Treppe. »Ist Brittany daheim?«
    »Sie ist beim Schwimmen.« Cathys Augen wurden schmal, als ihr Blick auf Jared fiel. »Was machen Sie hier?«
    »Dürfen wir reinkommen?«, fragte Lizzy.
    Cathy ließ sie nur widerwillig herein. Sie schloss die Tür und folgte Lizzy ins Wohnzimmer. »Was gibt’s?«, wiederholte sie. »Was ist los? Sag’s mir gefälligst, bevor mich der Schlag trifft, verdammt noch mal.«
    Lizzy ergriff die Hand ihrer Schwester. »Mit Brittany ist alles in Ordnung. Aber wenn wir zu Ende geredet haben, sollten wir sie vom Schwimmen abholen und sie nach Hause bringen.«
    »Das Training ist erst in einer Stunde zu Ende.« Cathy zog die Hand zurück. »Sag mir endlich, was zum Teufel los ist, Lizzy. Rede nicht ständig um den heißen Brei herum.«
    Jared blieb mit den Händen in den Jackentaschen in der Nähe des Eingangs stehen.
    »Ich weiß nicht, womit ich anfangen soll«, sagte Lizzy.
    »Ist doch egal, womit du anfängst, verdammt noch mal. Rück endlich raus mit der Sprache!«
    »Also gut, du hast recht.« Lizzy seufzte und platzte einfach mit der Wahrheit heraus: »Richard hat eine Affäre.«
    Cathy holte aus und verpasste Lizzy eine Ohrfeige.
    Jared trat einen Schritt nach vorn, aber Lizzy forderte ihn mit erhobener Hand auf, stehen zu bleiben. »Ist schon in Ordnung«, sagte sie und strich mit den Fingerspitzen über die Stelle, wo ihre Schwester sie geschlagen hatte. »Es stimmt«, sagte sie zu Cathy. »Ich habe Beweise, aber das ist nicht der einzige Grund, warum wir hier sind.«
    Cathys Gesicht war rot vor Wut und sie ballte die Hände an ihren Seiten zu Fäusten. »Deswegen hast du mich vorhin also angerufen,oder nicht? Du hast geglaubt, du wüsstest etwas über Richard, aber aus irgendeinem Grund hast du mir nichts davon gesagt.«
    »Ich wusste nicht,
wie
ich es dir sagen sollte. Jetzt hör mir doch bitte mal zu.«
    Die Wut, der Schmerz, die Jahre des angespannten Schweigens und der Schuldgefühle … all das schwebte über ihren Köpfen wie dicke schwarze Wolken, die jeden Moment zu bersten und mit ihrem Inhalt die letzten noch vorhandenen Familienbande wegzuschwemmen drohten. »Ich habe Grund zu der Annahme, dass der Mann, von dem ich dir erzählt habe und der mich beauftragt hat, seine Frau zu beschatten, der Spinnenmann ist.«
    Cathy presste die Lippen so fest zusammen, dass ihr Mund eine dünne Linie bildete.
    »In der Nachricht, die mir der Spinnenmann im Zimmer von Sophie Madison hinterlassen hat, sagte er, er würde mich besser kennen als jeder andere. Wenn das stimmt, Cathy, dann weiß er auch, dass wir beide krampfhaft versuchen, unsere Beziehung zu kitten. Er benutzt sein Wissen über Richard dazu, einen Keil zwischen uns zu treiben. Deshalb glaube ich, dass er derjenige war, der mich beauftragt hat, Valerie Hunt zu beschatten. Das ist die Frau, der ich heute nachgefahren bin und die ich zusammen mit Richard gesehen habe.«
    Cathy hob das Kinn. »Wo waren sie?«
    »In einem Hotel. Dem Hyatt.«
    »Wie lange?«
    »Die Einzelheiten erzähle ich dir später, das verspreche ich dir. Aber lass mich bitte erst ausreden. Wenn der Spinnenmann über die Sache mit Richard Bescheid wusste, heißt das, dass er ihn beobachtet hat.«
    Als Cathy dämmerte, was das bedeutete, weiteten sich ihre Augen vor Entsetzen. »Dieser Verrückte weiß, wo wir wohnen?«
    »Ich glaube, ja. Womöglich hat er euch alle beobachtet.«
    Cathy wurde leichenblass im Gesicht und hielt sich die Hand vor den Mund. Nach einer Weile sagte sie: »Was mache ich jetzt?«
    »Gegenüber von Ihrem Haus parkt ein FBI-Agent«, warf Jared ein. »Er heißt Ronald Holt und er wird das Haus rund um die Uhr im Auge behalten. Er weicht nicht von der Stelle, es sei denn, jemand kommt, um ihn abzulösen.«
    »Aber das ist nicht genug«, fügte Lizzy hinzu. »Ich finde, du solltest mit Brittany zu unserem Vater fahren und dort bleiben, bis das FBI den Kerl geschnappt und hinter Schloss und Riegel gebracht hat.«
    Cathy wurde wieder blass. »Du kapierst überhaupt nichts. Brittany hat erst vor Kurzem Freunde gefunden. Sie hat zum ersten Mal in ihrem Leben das Gefühl, dass sie allmählich dazugehört. Ich weiß, wie es ist, wenn man sich in der Schule verloren und fehl am Platz vorkommt. Ich kann sie jetzt

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