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Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition)

Titel: Im Netz des Spinnenmanns: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.R. Ragan
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rannte sie los, so schnell sie konnte. Ihre Beine waren schwach und der ganze Körper schmerzte. Die Sonne ging gerade auf. Sie sah den dunkelblauen Himmel, über den weiße Schäfchenwolken zogen. Sie sah Freiheit. Sie hatte keine Ahnung, wo sie war oder wohin sie lief. Sie wusste nur, dass sie schnell rennen musste, wenn sie ihre Familie jemals wiedersehen wollte.
    Lauf, Lizzy, lauf.
    Mit einem Ruck fuhr Lizzy aus dem Schlaf hoch.
    Schon wieder ein Alptraum.
    Sie sah sich im Zimmer um. Ihr Blick wanderte vom Wandschrank zu den zugezogenen Vorhängen und fiel schließlich aufdie Uhr auf dem Nachttisch. Es war halb sieben am Morgen. Normalerweise kamen in ihren Alpträumen Szenen vor, in denen der Spinnenmann eines seiner Opfer folterte. Es war das erste Mal, dass sie von ihrer Flucht geträumt hatte.
    Sie ließ sich wieder auf das Kopfkissen fallen und lauschte ihrem Atem, bis er flach und regelmäßig ging.
    Als etwas gegen ihr Fenster schabte, fiel ihr wieder ein, dass die Äste des Ahornbaums im Garten gestutzt werden mussten. Sie hatte ihren Vermieter bereits zweimal angerufen und ihn gebeten, sich um die Bäume zu kümmern, die um das Haus herum wuchsen, aber das hatte offenbar nichts genützt.
    Mit Jogginghosen und einem T-Shirt bekleidet, stand sie auf und fragte sich, wann sie letzte Nacht endlich eingeschlafen war. Sie konnte sich kaum daran erinnern, wie sie Jared eine gute Nacht gewünscht hatte, bevor sie sämtliche Fenster und Türen verriegelte. Sie war immer noch wütend auf ihn, weil er ihr nicht von Sophie und der Nachricht erzählt hatte, aber sie wusste, dass ihr Ärger fehl am Platz war. Jared wollte sie doch nur beschützen.
    Sie ging in die Küche und rief nach Maggie, erstaunt darüber, dass ihre Katze noch nicht aufgetaucht war.
    »Hier, Mieze, Mieze. Komm her, Maggie. Zeit fürs Frühstück.« Maggie mochte es nicht, wenn es draußen stürmte. So, wie der Wind jetzt um die Wände pfiff und sie knarren ließ, war es kein Wunder, dass die Katze sich irgendwo verkrochen hatte.
    Lizzy suchte im Wohnzimmer nach ihr. »Maggie. Komm schon her, Mieze. Es ist alles in Ordnung.«
    Maggie lag weder auf der Couch noch unter dem Kaffeetisch – zwei ihrer Lieblingsplätze. Als Lizzy die Papiere sah, die verstreut auf dem Boden herumlagen, dachte sie daran, wie viel Arbeit sie noch vor sich hatte. Außerdem hatte sie zum x-ten Mal das Gefühl, dass sie etwas Wichtiges übersehen hatte … etwas, das sich direkt vor ihrer Nase befand, aber das sie bisher noch nicht registriert hatte:
Sport, Tanzen, Schule, Schwimmen, Teenager, braune Augen … was konnte es nur sein? Was war ihr entgangen? Er hat Sophie umgebracht und er wird wieder töten.
    Gestern Abend war sie wieder einmal überrascht gewesen, wie viel Arbeit Jessica in so kurzer Zeit erledigt hatte. Anscheinend brachte sie Freunde und Verwandte der vermissten Mädchen mit dem ältesten Trick der Welt dazu, ihre Fragen zu beantworten: Sie erzählte ihnen wahrheitsgemäß, dass sie für eine Privatdetektei arbeitete und herausfinden wollte, ob es zwischen dem Verschwinden ihres eigenen Kindes und den Opfern des Spinnenmannes eine Verbindung gab. Sowohl Angehörige als auch Freunde und Bekannte hatten bereitwillig auf ihre Fragen geantwortet. Die Eltern der vermissten Kinder hatten es satt, ignoriert zu werden und nicht zu wissen, was los war. Sie wollten Antworten und es war ihnen egal, wer sie zutage förderte.
    Sie verteilte die Papiere auf mehrere Stapel und legte sie auf den Kaffeetisch. Das Telefon klingelte und sie nahm noch vor dem zweiten Läuten ab. »Hallo.«
    »Lizzy«, sagte er mit seiner vertrauten Roboterstimme, »bist du das?«
    Sie blieb still und behielt das rote Lämpchen auf dem Kasten im Auge. Jimmy hatte ihr gesagt, sie müsse den Anrufer mindestens sechzig Sekunden in der Leitung halten. Das letzte Mal hatte sie gedacht, sie hätten ihn. Sie zählte bis zehn, schluckte und sagte dann: »Natürlich bin ich es. Ich dachte, Sie kennen mich besser als jeder andere.«
    Da sie ihn atmen hörte, ging sie davon aus, dass er den Mund dicht an die Sprechmuschel gedrückt hielt. »Du fällst mir wieder vom Fleisch, Lizzy. Das sieht nicht gut aus. Als ich dich zum ersten Mal gesehen habe, hattest du mehr auf den Rippen. Was ist los mit dir?«
    Sie presste die Zähne aufeinander. Ruhig bleiben. Am liebsten hätte sie ihm gesagt, er solle sich zum Teufel scheren, und dann aufgehängt, ließ es aber bleiben.
    »Hat es dir auf einmal die

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