Im Palast der Liebe
über den glänzenden Marmorboden auf den Blauen Ballsaal zu, in dem Damianos Geburtstagsfeier stattfand.
Links und rechts von der hohen Flügeltür standen livrierte Lakaien. Als er den Saal betrat, von dessen goldener Decke prächtige Kristalllüster hingen, war der Empfang bereits im Gange. Die Frauen trugen hinreißende Ba llkleider und funkelnde Diademe, die Männer elegante Smokings. Zahlreiche Kellner gingen mit schweren Silbertabletts zwischen ihnen hin und her und boten Champagner und Appetithappen an.
Zuerst wollte Matthew Damiano begrüßen. Als er auf ihn zuging, hielt er diskret Ausschau nach Caterina, entdeckte jedoch nur Leone, ihren anderen Bruder, mit Carrie, seiner schönen .amerikanischen Frau, und Sofia, die Herzogin, die , wie immer umwerfend aussah.
Matthew war bestürzt. Vielleicht nahm Caterina überhaupt nicht an der Feier teil, weil sie sich noch immer nicht beruhigt hatte und um Orazio weinte. Vielleicht würden seine Träume nicht in Erfüllung gehen. Er war schockiert darüber, dass diese Vorstellung so schrecklich für ihn war.
Als er sich jedoch zu Damiano gesellte, der inmitten einer kleinen Gruppe stand, und ihm die Hand entgegenstreckte, sah er aus den Augenwinkeln, wie die Lakaien an der Tür beiseite traten und jemand in den Saal kam.
„Willkommen, Matthew", begrüßte Damiano ihn.
„Guten Abend." Matthew nickte ihm zu. „Meine herzlichsten Glückwünsche zum Geburtstag."
Obwohl er sich äußerlich nichts anmerken ließ, blieb ihm fast das Herz stehen, als die Frau in dem rosenholzfarbenen Kleid strahlend auf ihn zukam.
7. KAPITEL
„Und, wie war's in London?"
„Wie immer", erwiderte Matthew lächelnd. „Es hat geregnet."
Caterina lachte. „Aber selbst bei Regen ist London sehr schön."
Momentan jedoch gab es für sie keinen schöneren Anblick als diesen umwerfend attraktiven Mann, der vor ihr stand. Als sie vor wenigen Minuten den Ballsaal betreten und Matthew gesehen hatte, hatte ihr Herz einen Sprung gemacht. Ich hätte nicht einen Tag länger ohne ihn ertragen können, dachte sie.
Natürlich hatte Caterina sich davon nichts anmerken lassen, als sie auf Damiano zugegangen war, um ihn zu begrüßen. Ihr war klar, dass sie sich wie eine Idiotin benahm, aber das war ihr egal.
Jetzt war sie froh, sich doch für das andere Kleid entschieden zu haben. Es wäre verrückt gewesen, das grüne anzuziehen - und ziemlich offensichtlich. Allerdings war sie schon auf dem Weg zum Ballsaal gewesen, als sie ihre Meinung geändert hatte. Ihr war klargeworden, dass das grüne Kleid einfach nicht zu ihr passte und sie sich darin nicht wohl fühlte. Schließlich war sie nicht Claire, und sie wollte ihr auch nicht nacheifern.
Also hatte sie beschlossen, sich auf ihre Ausstrahlung zu verlassen.
Schnell war sie in ihre Privaträume zurückgeeilt und hatte zu Anna gesagt: „Ich ziehe doch das andere Kleid an. Sie hatten recht. Und dazu trage ich die gold-und silberfarbenen Sandaletten."
Was machte es schon, wenn dieses Modell alles andere als auffällig, ja sogar ein bisschen brav war? Es hatte einen großen runden Ausschnitt, kurze Ärmel und eine geraffte Taille, die von einer gleichfarbigen Stoffrose betont wurde. Wenn Matthew darauf nicht ansprang, war es auch nicht so schlimm. Sie konnte damit leben.
Oder doch nicht? überlegte Caterina jetzt, während sie mit ihm in den eleganten Speisesaal ging. Sein Anblick brach ihr fast das Herz. Und es wäre nicht schlecht gewesen, wenn es Matthew mit ihr ähnlich ginge.
„Es war eine sehr anstrengende Woche", erzählte er gerade. „Ich bin überhaupt nicht zur Ruhe gekommen und erst vor ein paar Stunden zurückgekehrt."
„Aber Sie haben alles erledigt, stimmt's?"
Eingehend betrachtete sie seine wunderschönen Augen, sein herrliches schwarzes Haar und seinen sinnlichen Mund. Plötzlich kam ihr ein Gedanke. Hatte Claire ihn nach London begleitet? Sofort krampfte sich ihr Magen zusammen, und Caterina verdrängte diesen Gedanken schnell wieder. Sie wollte nicht an Claire denken. Schließlich war sie zu dem Ergebnis gekommen, dass sie sich damit bloß alles verdarb.
„Es war ausgesprochen produktiv. Aber ich bin froh, dass ich wieder hier bin."
Matthew schaute ihr in die Augen und berührte leicht ihren Arm. „Ich hoffe, wir haben später die Gelegenheit, einmal für einen Moment allein zu sein."
„Ich glaube schon." Wieder machte ihr Herz einen Sprung. Was für eine himmlische Vorstellung, mit ihm allein zu sein!
Sie saßen
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