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Im Palazzo sueßer Geheimnisse

Im Palazzo sueßer Geheimnisse

Titel: Im Palazzo sueßer Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Wilkinson
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Liebe verliebt als in Dave.“
    „Warum also hast du mich angelogen?“
    „Weil … ich dachte, du könntest es nicht verstehen.“
    „Oh, ich verstehe sehr gut.“
    „Ich war jung und dumm und gerade mal achtzehn.“
    „Wie alt war … Dave?“
    „Vierundzwanzig.“
    „Immerhin nicht so ein großer Altersunterschied wie der zu meinem Vater“, merkte Michele spitz an. „Ich kann immer noch nicht glauben, dass du ihn jemals wirklich heiraten wolltest.“
    Lucy war kreideweiß. „Ich verstehe, warum du sauer bist. Aber ich war es nicht …“
    Als hätte sie gar nichts gesagt, fuhr Michele fort: „Ich musste eine Detektei auf dich ansetzen, um dich zu finden. Viel wusste ich nicht, kannte nur deinen Namen, an den sich Maria erinnerte. Sie konnte dich ganz gut beschreiben und sagte, dass du mit der Kunstszene zu tun hättest. Als mir der Privatdetektiv mitteilte, dass sie dich ausfindig machen konnten, wollte ich gleich nach London fliegen und dich eigenhändig erwürgen. Zum Glück für uns beide siegte die bessere Einsicht.“ Er holte kurz tief Luft und sprach weiter. „Ich kam zu dem Schluss, dass es das Beste wäre, dich zu mir zu locken, und hatte einen Plan A und einen Plan B. Falls einer nicht klappte, wollte ich nach dem anderen vorgehen. Zu meiner Überraschung aber hast du gleich angebissen …“
    Erleichtert stieß Lucy den Atem aus, den sie angehalten hatte. „So bist du mir also am ersten Abend gefolgt, und du warst auf der Piazzale Roma, um …“
    „Einen Blick auf dich zu werfen und sicherzugehen, dass du in meine ‚Falle getappt‘ warst …“ Er lachte schroff auf. „Du liebst es doch melodramatisch.“
    Lucy schluckte. „Warum?“
    „Weil ich ein Auge auf dich haben und herausfinden wollte, ob du Freunde oder Kontakte in Venedig hattest.“
    „Du hast auch meinen Koffer durchsucht, bist mitten in der Nacht in mein Zimmer eingedrungen und hast in meiner Tasche nachgesehen. Weil du den Ring suchtest …
    Michele runzelte die Stirn. „Ich habe deinen Koffer nicht durchsucht und drang auch nicht in dein Zimmer ein“, sagte er nachdenklich, und ohne weiter auf Lucys Frage einzugehen, ließ er wie beiläufig fallen: „Gefällt dir eigentlich die Farbe?“
    „Ich habe keine Ahnung, welche Farbe er hat.“
    Sie hörte den Atem zwischen seinen Zähnen zischen. „ Santo cielo , sag die Wahrheit!“
    „Das habe ich doch“ sagte Lucy erschöpft.
    Michele reagierte heftiger. Er packte sie am Handgelenk und zog sie hinter sich her durch eine kleine Halle in einen Atelierraum mit einem Fenster nach Norden. Stapelweise lagen hier gerahmte und ungerahmte Bilder auf dem unebenen Eichenparkett. Auf einer Staffelei stand ein unvollendetes Aquarell, und an der Wand lehnte ein Ölgemälde, das Lucys besondere Aufmerksamkeit erregte.
    Wie gebannt starrte sie auf das gemalte Porträt. Das war doch sie!
    Der zarte Teint, das schimmernde schwarze Haar, die dichten Wimpern waren lebensecht dargestellt. Ein Lächeln umspielte den vollen Mund und spiegelte sich in den goldbraunen Augen wider.
    Triumphierend rief Michele: „Willst du immer noch behaupten, du wärst die falsche Frau?“
    Lucy war so schockiert, dass ihr überhaupt nichts mehr einfiel.
    Sie machte einen Schritt nach hinten, stolperte und stöhnte vor Schmerz, als ihr Knöchel nachgab.
    Geistesgegenwärtig fing Michele sie auf, hob sie hoch und trug sie zurück in den Wohnraum, wo er sie auf einen Diwan legte. „Es tut mir leid …“, entschuldigte er sich, „…, dass ich hart blieb. Aber du weigertest dich so entschieden, die Wahrheit zu sagen – und ich habe doch keine Engelsgeduld.“ Er schwieg kurz. „Ich gehe aber davon aus, dass du nicht bestreitest, dass es ein Porträt von dir ist?“
    Lucy schüttelte den Kopf, während sich ihre Gedanken überschlugen. Was hatte das alles zu bedeuten? „Aber wer hat es gemalt“, stieß sie hervor.
    „Du weißt sehr gut, wer.“
    „Also du! Anders kann ich es mir nicht erklären. Obwohl …“
    „Mein Vater malte es“, unterbrach er sie barsch. „Doch bevor Schlimmeres passiert, schlage ich vor, wir ziehen die Notbremse bei dieser … Farce. Wir werden erst wieder darüber reden, wenn du bereit bist, die Wahrheit zu sagen.“
    „Aber das habe ich.“
    „Und warum zitterst du?“
    „Weil mir kalt ist.“
    „Würdest du dich gern oben hinlegen? Da gibt es ein wunderschönes warmes Himmelbett.“
    Sie holte tief Luft. „Nein, danke.“
    Michele stand auf, ging aus dem Raum und

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