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Im Paradies der Suende

Im Paradies der Suende

Titel: Im Paradies der Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Mullany
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nicht.“
    Als Peter diese Antwort hörte, wurde sein Groll zu Angst. „Was heißt das - du weißt es nicht? Was muss ich denn tun, um dir klarzumachen, wie sehr ich es bereue?“
    „Ich weiß nicht, ob ich dir verzeihen kann. Du bist einfach zu weit gegangen.“ Chris setzte sich und starrte den Bildschirm seines Computers an.
    „Ach, um Himmels willen!“ Peter sprang auf und hämmerte mit der Faust auf Chris‘ Schreibtisch. „Sprich mit mir! Verdammt noch mal, hör endlich auf zu schmollen!“
    Immerhin hatte er nun Chris‘ ungeteilte Aufmerksamkeit. Der drehte sich mit hochrotem Gesicht zu ihm um. „Ich schmolle?!“
    „Ja! Versuch dich wie ein Erwachsener zu benehmen wir. Reden wir.“
    „Okay“, murmelte Chris, ordnete die Papiere auf seinem Schreibtisch und beendete den Blickkontakt.
    Peter sank wieder in seinen Sessel. „Schätzchen…“
    Chris stützte die Ellbogen auf die Tischkante und legte die Stirn in seine Hände. Seine Schultern bebten. „Ich - ich habe immer gewusst, dass so etwas passieren würde.“
    „Was?“, fragte Peter verwirrt. „Bitte, Darling, weine nicht.“
    Chris putzte sich die Nase und schaute ihn an. In seinen blauen Augen glänzten Tränen. „Ich wusste von Anfang, was dich zu mir hingezogen hat: Ich war jung und attraktiv. Streite es nicht ab! Klar, anfangs war unsere Beziehung etwas oberflächlich. Aber ich habe immer gehofft, uns würde doch mehr verbinden. Inzwischen sind zehn Jahre vergangen, und ich bin nicht mehr der hübsche Junge, den du damals kennengelernt hast.“
    Verblüfft nickte Peter - nicht etwa, weil er zustimmte. Chris‘ Worte empörten und kränkten ihn. Er wollte nur, dass er weiter sprach. Gleichzeitig fürchtete er das, was noch kommen würde.
    „Deshalb habe ich damit gerechnet, Peter. Eines Tages würdest du einem jungen Adonis nachstellen. Und genau das ist passiert.“
    „Keine Ahnung, was ich dazu sagen soll - was ich sagen kann “, stammelte Peter. „Natürlich habe ich nicht erwartet, dass du für immer ein hübscher Junge bleibst. Ich habe voller Stolz beobachtet, wie du dich zu einer eigenständigen Persönlichkeit entwickelt hast. Als wir uns kennenlernten, warst du ja wirklich ein grauenhaftes, oberflächliches kleines Flittchen. Ich liebe dich so, wie du bist. Ich sehe dir gern zu, wenn du vor meinen Augen mit anderen Jungs flirtest. Ich liebe deine Energie, deinen Geist, deinen Enthusiasmus, deine Kreativität. Mit dem Alter hat das nichts zu tun, das alles wird immer zu dir gehören.“ Er zuckte die Achseln. „Schau mich doch an! Ich werde langsam grau und muss auf meine Kohlehydrate achten, um nicht noch dicker zu werden. Älterwerden ist kein Spaß.“
    „Aber mir fallen die Haare aus!“ Beschämt brach Chris in Tränen aus, strich sein Haar nach hinten und zeigte seine minimalen Geheimratsecken.
    „Das sieht man kaum, Schätzchen. Du könntest dich kahl rasieren und wärst immer noch heiß.“ Peter griff nach Chris‘ Hand. „Weißt du, ich hatte immer Angst, du würdest mich wegen eines Kerls verlassen, der nicht so spießig ist wie ich, der sexy ist, so wie du. Und das mit Rob - tut mir so leid. Hätte ich bloß meinen Mund gehalten! Wenigstens ist nichts zwischen uns passiert.“
    „Macht das einen Unterschied?“
    „Keinen großen“, gab Peter zu. „Ich weiß, ich habe nicht das Recht, dich um Verzeihung zu bitten. Nur um Geduld und Zeit. Vielleicht habe ich mir eine Art emotionales Virus eingefangen. Der Junge ist eindeutig hetero, eine reine Fantasie. Eines Tages werde ich merken, dass er mich nicht mehr interessiert, das ist alles. Aber ich liebe dich immer noch, du bist immer noch ein Teil von mir - der beste Teil, mein Seelengefährte.“
    Chris lächelte schwach und drückte Peters Hand. „Das mag ich, wenn du so spirituell wirst.“
    „Gut.“ Peter beugte sich über den Schreibtisch und gab ihm einen vorsichtigen Kuss auf die Lippen. Dann zögerte er.
    Chris sah ihn an. „Ich glaube, du hast auch gewisse körperliche Bedürfnisse, nicht wahr?“, fragte er. Die Ironie in seiner Stimme war nicht zu überhören.
    „O ja! Ja! Ich - ich habe dich im Bett vermisst. Und es fehlt mir, dass ich nicht überall und jederzeit Sex mit dir haben kann.“
    Chris grinste. „Erinnerst du dich an unsere beiden Restaurateure? Wie sie uns damals erwischt haben?“
    „Und Simon sagte, seine Staubdecke dürfe nur mit seinen Farbmixturen bespritzt werden.“
    Etwas unsicher, fast schüchtern lachten beide. Peter

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