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Im Profil des Todes

Im Profil des Todes

Titel: Im Profil des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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«
    »Sie kommen wegen des Kindes, richtig?« Dr. Phil
    Comden erhob sich und gab Joe die Hand. »Tut mir
    Leid, dass mein Bericht so dürftig ausgefallen ist.« Er ging auf die Tür am Ende des Korridors zu. »Ich habe gelesen, dass Eve Duncan die Rekonstruktion vorneh-men wird. «
    » Stimmt. «
    »Ihnen ist sicherlich bekannt, dass Gesichtsrekonstruktionen vor Gericht keine Beweiskraft haben. Sie sollten auf die DNA-Analyse warten. «
    »Das dauert zu lange.«
    »Kann ich verstehen.« Er führte Joe ins Labor zu der Reihe von Schubladen, die denen in Leichenhallen ähnelten. »Sie wollen nur den Schädel?«
    »Den Rest des Skeletts können Sie zur Gerichtsmedizin zurückschicken. «
    »Sie glaubt, dass es ihr Kind ist?«
    » Sie hält es für möglich. «
    »Das ist hart. « Er fasste den Griff und zog die
    Schublade heraus. »Wenn man an einem dieser
    Kinderskelette arbeitet, kommt man gar nicht umhin, sich Gedanken zu machen, wie sie ... Scheiße! «
    Joe schob ihn zur Seite und warf einen Blick in die Schublade.

    Eve ging beim ersten Klingeln ans Telefon.
    »Es ist verschwunden«, sagte Joe gepresst.
    »Wie bitte?«
    »Das Skelett ist weg.«
    Sie erstarrte. »Wie ist das möglich?«
    »Woher zum Teufel soll ich das wissen? Dr. Comden behauptet, dass es noch in der Schublade war, als er gestern Abend das Labor verlassen hat. Heute Mittag war es nicht mehr da. «
    Sie versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen.
    »Könnte es jemand von der Gerichtsmedizin abgeholt haben?«
    »Das hätte Dr. Comden abzeichnen müssen.«
    »Vielleicht ist etwas Unvorhergesehenes passiert und sie haben es abgeholt, ohne ... «
    »Ich habe Basil angerufen. Niemand war befugt, das Skelett zu holen. «
    Sie war vollkommen benommen. »Irgendjemand
    muss... «
    »Ich bin dabei herauszufinden, wie das passieren
    konnte. Ich wollte nur nicht, dass du auf den Schädel wartest. Ich ruf dich an, sobald ich was weiß. «
    »Also ist sie wieder ... verschwunden?«
    »Ich werde sie finden. « Und nach einer Weile: »Vielleicht ist es nur ein makabrer Scherz. Du weißt ja, wie Studenten sind. «
    »Glaubst du, einer der Studenten hat das Skelett gestohlen? «
    »Das ist zumindest die Vermutung von Dr. Comden. «
    Sie schloss die Augen. »O mein Gott.«
    »Wir werden es zurückholen, Eve. Ich befrage jeden, der gestern Abend und heute in der Nähe des Labors war. «
    »Okay«, erwiderte sie verstört.
    »Ich rufe an, sobald ich etwas weiß«, wiederholte er und beendete die Verbindung.
    Eve legte den Hörer auf. Bloß nicht aufregen. Joe würde das Skelett finden. Dr. Comden hatte
    wahrscheinlich Recht. Wahrscheinlich steckte
    irgendein Jungspund dahinter, der seinen Streich
    wahnsinnig komisch fand und ...
    Das Telefon klingelte. Noch einmal Joe?
    » Hallo? «
    »Sie war so ein hübsches kleines Mädchen.«
    »Wie bitte? «
    »Sie müssen mächtig stolz auf Ihre Bonnie gewesen sein.«
    Sie erstarrte. » Wer ist da? «
    »Ich hatte Mühe, mich an sie zu erinnern. Es waren so viele. Dabei war sie im Grunde unvergesslich. Sie war ganz besonders. Sie hat um ihr Leben gekämpft.
    Wussten Sie, dass Kinder nur sehr selten kämpfen?
    Sie nehmen es einfach hin. Deshalb wähle ich sie nur noch selten aus. Es ist, als würde man einen Vogel töten. «
    » Wer ist da? «
    »Sie flattern ein bisschen und dann sind sie ruhig.
    Bonnie war nicht so.«
    »Sie verlogenes Arschloch«, sagte sie heftig. »Sie sind ein Psychopath.«
    »Nicht wie die anderen, das kann ich Ihnen versichern.
    Nicht so wie Fraser. Obwohl ich ein ausgeprägtes Ego habe, brüste ich mich nicht mit Morden, die andere begangen haben.« Es war, als hätte ihr jemand einen Schlag in den Magen versetzt.
    »Fraser hat meine Tochter getötet.«
    »Tatsächlich? Warum hat er Ihnen dann nicht gesagt, wo ihre Leiche ist? Wo all die anderen Leichen sind? «
    »Weil er grausam war. «
    »Weil er es nicht wusste.«
    »Er wusste es. Aber er wollte uns leiden lassen.«
    »Das stimmt. Und er wollte noch berühmter werden, indem er Morde gestand, auf die er kein Anrecht hatte.
    Anfänglich war ich verärgert, später hat es mich
    amüsiert. Ich habe sogar im Gefängnis mit ihm gesprochen. Ich habe ihm eine Nachricht übermitteln lassen, dass ich Journalist sei, und diese Chance ließ er sich nicht entgehen. Als er mich anrief, steckte ich ihm ein paar zusätzliche Details, mit denen er die Polizei füttern konnte. «
    »Er wurde auf frischer Tat beim Mord an Teddy Simes verhaftet. «
    »Ich habe nicht

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