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Im Rausch der Freiheit

Im Rausch der Freiheit

Titel: Im Rausch der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Rutherfurd
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was die Glastürme selbst anbelangte: »Sie sind hässlich und langweilig!«, rief Charlie immer wieder aus. Besonders wütend war er über eine Gruppe von Banktürmen in Midtown an der Park Avenue, die er als einen persönlichen Affront gegen die Straße, in der er wohnte, aufzufassen schien.
    Die seltsame gewundene Form des Guggenheim – Museums dagegen war organisch und glich einer mystischen Pflanze. Charlie schien es ein großes Vergnügen zu bereiten, das Gebäude von außen zu betrachten. Schließlich sagte er Gorham, er würde gern ein Stückchen die Fifth entlangschlendern. Um den Müll zu umgehen, wechselten sie auf den parkseitigen Bürgersteig.
    Die Museum Mile, wie die Leute sie nannten, war eine der schönsten Promenaden in der ganzen Stadt. Nachdem sie sich vom Guggenheim in südliche Richtung gewandt hatten, kamen sie an herrschaftlichen Wohnhäusern, auf der gegenüberliegenden Straßenseite, vorbei. Sie schritten die lange klassizistische Front des Metropolitan Museum ab und schlenderten noch rund zehn Blocks weit in Richtung Frick. Charlie ging etwas langsam, schien aber entschlossen zu sein, den Spaziergang fortzusetzen, und von Zeit zu Zeit starrte er in den Central Park und bewunderte, wie Gorham annahm, die winterliche Landschaft. Als sie die Frick Collection erreichten, seufzte er.
    »Jetzt bin ich etwas müde, Gorham«, sagte er. »Zurück sollten wir, glaube ich, besser ein Taxi nehmen.« Gorham meinte bei sich zwar, dass es eine ziemlich kurze Fahrt sei, doch er erhob keine Einwände, und schon nach wenigen Augenblicken erschien ein gelbes Taxi. Als sie im Wagen saßen, schenkte Charlie ihm ein schiefes Lächeln. »Hab nicht gefunden, was ich suchte«, sagte er.
    »Und das war?«
    »Ein Typ mit einer roten Baseballkappe. Er ist normalerweise hier im Park. Hat guten Stoff.«
    »Ach so.« Dann bestand der Zweck ihrer Exkursion also lediglich in der Beschaffung von Marihuana! Gorham unterdrückte seine plötzlich aufwallende Verärgerung.
    »Das verstehst du nicht, Gorham«, sagte er leise. »Es hilft gegen die Schmerzen.«
    Als sie zurückkamen, servierte Mabel ihnen eine Suppe und ein leichtes Mittagessen. Während des Essens unterhielten sie sich, vor allem über die Dinge, die sie in Gorhams Kindheit miteinander unternommen hatten. Als der Lunch vorüber war, sagte Charlie: »Jetzt hätte ich eine Bitte an dich, Gorham; es gibt etwas, das du für mich tun müsstest, wenn das hier alles vorbei ist.«
    »Sicher.«
    »Auf dem Sekretär liegt eine Liste von Namen und Adressen. Könntest du sie holen?« Gorham kam mit der Liste zurück. Sie umfasste ein knappes Dutzend Namen. »Die meisten sind einfach mehr oder weniger gute Bekannte. Du wirst sehen, dass mein Arzt dabei ist, ein Mitglied der Familie Keller und noch ein paar andere. Ich habe ihnen testamentarisch kleine Andenken vermacht, nichts Besonderes, aber es wäre furchtbar nett, wenn du sie persönlich vorbeibringen und ihnen sagen könntest, dass ich dich darum gebeten habe. Es wäre mir einfach lieber, wenn sie die Geschenke aus deiner Hand empfangen statt vom Notar per Post. Würdest du das erledigen?«
    »Das habe ich doch schon gesagt.« Gorham überflog die Liste. Den Arzt kannte er, ebenso einige der anderen. Doch es gab auch Namen, die ihm gar nichts sagten. »Sarah Adler?«
    »Eine Galeriebesitzerin. Ich habe bei ihr ein paar Bilder gekauft. Wenn du ihr sympathisch bist, überlässt sie dir vielleicht etwas. Übernimmst du sie alle?«
    »Natürlich.«
    »Ich bin jetzt etwas müde, Gorham. Ich lege mich ein bisschen hin. Und du solltest, glaube ich, jetzt zum College zurückfahren.«
    »Ich komme nächstes Wochenende wieder.«
    »Sagen wir in zwei Wochen. Nächstes Wochenende habe ich ein paar Dinge zu erledigen, und für dich ist es eine lange Anfahrt. In zwei Wochen wäre prima.«
    Gorham sah seinem Vater an, dass seine Kräfte nachließen, also fing er keine Diskussion an. Nachdem er sich von ihm verabschiedet hatte, sagte er Mabel leise, dass er in ein paar Tagen anrufen würde, um sich nach seinem Vater zu erkundigen.
    Als er auf die Straße trat, wurde ihm bewusst, dass ihm bis zum nächsten Zug nach Boston noch über eine Stunde Zeit blieb. Also beschloss er, ein Stück zu laufen und ein bisschen frische Luft zu schnappen. Er überquerte Madison und Fifth und betrat den Central Park.
    Die Bäume waren kahl, und es lag etwas Schnee, aber die Luft war trocken und belebend. Er ließ den Tag Revue passieren und gelangte zu

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