Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Rausch dieser Nacht

Im Rausch dieser Nacht

Titel: Im Rausch dieser Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Broadrick
Vom Netzwerk:
Freitag auf dem Parkplatz fiel ihr wieder ein. Bislang hatte sie versucht, den Gedanken zu unterdrücken. Aber die Erklärung für den Einbruch bei ihr in diesem Zusammenhang zu suchen, drängte sich einfach auf.
    Wenn es tatsächlich etwas mit dem Mord hinter dem Restaurant zu tun hatte, dann wussten die Täter nicht nur, wer sie war und wo sie wohnte, sondern auch, dass sie am Abend nicht zu Hause sein würde. Das bedeutete, die beiden Männer, die Sherri auf dem Parklatz hatte weglaufen sehen, oder irgendwelche Helfershelfer hatten sie schon eine Weile beobachtet. Ein Schauer durchlief Sherri. Ob die Männer in diesem Moment wohl auch hier irgendwo lauerten? Ihr wurde es unbehaglich allein im Wagen, und sie verriegelte die Türen.
    Sie brauchte jedoch nicht lange auf Greg zu warten. Er stieg schweigend zu ihr in den Wagen, nachdem Sherri die Türen wieder entriegelt hatte, und ließ sofort den Motor an. Dann fuhren sie los.
    Nachdem sie schon das Univiertel verlassen hatten, in dem Sherri wohnte, fragte sie: „Wohin fahren wir eigentlich?“
    „Zu mir. Das ist im Augenblick das Sicherste für Sie. Ich habe ein Gästezimmer. Da können Sie erst einmal unterkommen. Dann sehen wir weiter.“
    Sherri brauchte nicht lange zu überlegen, um einzusehen, dass das gegenwärtig das Klügste war. „Okay“, meinte sie schüchtern und nach kurzem Zögern. „Ich müsste vorher nur irgendwo ein paar Besorgungen machen.“
    „Kein Problem.“ Greg wechselte die Spur und bog ein Stück weiter nach links ab. Nach einer Strecke von weiteren fünf Minuten steuerte er einen Supermarkt an, der vierundzwanzig Stunden geöffnet hatte. In nächster Nähe des Eingangs stellte Greg den Wagen ab. Ansonsten war der Parkplatz nahezu verlassen.
    „Vielen Dank“, sagte Sherri. „Es dauert nicht lange. Ich bin gleich wieder da.“
    „Sie können sich Zeit lassen, solange Sie wollen. Ich werde Sie sowieso begleiten. Von nun an sind wir unzertrennlich.“
    Mutlos sackte sie in ihrem Sitz zusammen. „Sie denken auch, es hat mit dem Mord letzte Woche hinter dem Restaurant zu tun, nicht wahr?“
    „Das wäre auf jeden Fall eine einleuchtende Erklärung.
    Sollte unsere Spurensicherung in dem Chaos Ihrer Wohnung doch auf ein paar Fingerabdrücke stoßen, wissen wir vielleicht bald mehr.“
    „Kann es sein, dass die mich in der Zwischenzeit beobachtet haben?“
    Er nickte. „Ist irgendetwas Ungewöhnliches vorgefallen in den letzten Tagen?“, fragte er dann.
    Sherri dachte nach. „Ein paarmal hat das Telefon geklingelt, aber wenn ich mich meldete, wurde gleich wieder aufgelegt. Ich hatte mir gar nichts dabei gedacht.“
    „Es könnte jemand gewesen sein, der wissen wollte, ob Sie zu Hause sind. Wenn unsere Theorie stimmt, geht es den Burschen darum, Sie einzuschüchtern.“
    „Da kann man nur gratulieren. Das ist ihnen prima gelungen.“
    „In Anbetracht dessen weiß ich gar nicht, ob es so klug war, dass wir gemeinsam ausgegangen sind. Wenn die uns zusammen sehen, werden sie möglicherweise noch nervöser. Aber Spaß hat es trotzdem gemacht.“ Sie schlug die Augen nieder und hätte fast angefangen zu weinen. „Na los, gehen wir einkaufen.“
    Sie stiegen jeder auf seiner Seite aus und trafen sich vor dem Wagen.
    „Ab jetzt“, sagte er eindringlich, „wäre es mir lieber, Sie warten, bis ich zu Ihnen komme, bevor Sie die Tür öffnen. Ich möchte nicht, dass Sie plötzlich in einen vorbeifahrenden Lieferwagen gezerrt werden“, erklärte er auf ihren fragenden Blick hin.
    „Wollen Sie mich jetzt auch einschüchtern?“
    „Wenn es hilft, dass Sie ein bisschen vorsichtiger werden und tun, was ich sage, dann ja.“
    Greg lebte in einem Viertel, in dem die Wohnblöcke einer wie der andere aussahen, sodass Sherri sich fragte, wie man hier nach Hause finden konnte. Er stellte den Wagen auf einem überdachten Parkplatz ab. „Ihren Wagen holen wir morgen“, meinte er. „Mir gehört hier noch ein zweiter Stellplatz.“
    Sherri fühlte sich nach dem Schock dieses Abends vollkommen kraftlos. Es fiel ihr schwer, sich vom Sitz zu erheben und die Plastiktüten an sich zu nehmen, die augenblicklich ihre ganze Habe darstellten. Greg half ihr und nahm ihr den größeren Teil ab, bevor er sie zu einem der Häuser und dort zwei Stockwerke hoch zu seiner Wohnung führte.
    Als er sie hereingebeten und Licht gemacht hatte, sah Sherri sich um. Die Wohnung war um einiges größer als ihre, und man konnte auf den ersten Blick erkennen, dass es sich

Weitere Kostenlose Bücher